8/6.80.
Es ist eine Nacht zu Beginn des Frühlings. Noch ist der
Albine.
Karneval nicht zu Ende für das lebenslustige Volk der
Residenz. Aus vielen Fenstern strahlt Lichterglanz, in den
Strassen fahren Wagen, durch deren rotglitzernde Glas-
seheiben man den Schein funkelnd weisser, unruhiger Ball
kleider wahrnimmt, Den Häusern entlang eilen verspätete
Ballgäste, einzelne, deren Erwartungen sich nicht erfüll-
ten, kehren verdrossen heim mit nachlässig übergeworfenem
Mantel und verschlafenen Augen, ärgerlich über die ver-
störte Nacht. - Da kommt eben einer des Wegs, just durch
eine der elegantesten breiten Strassen; ein junger Mann,
der kuam dreissig Jahre zählen mag. Sein Bliek gleitet
verdriesslich auf dem Boden hin, der Zylinder sitzt tief
in der Stirne, der Ueberzieher ist unten zugeknöpft, eben
offen, so dass man auch den Stengel einer halbwelken und
zerdrückten Rose sehen kann, die unordentlich im Knopfloch
des Fracks steckt; die weisse Kravatte, von tadellosen
Sehwung in der Anlage, hängt schief und lose, die Hände
hat der Mann in die Rocktaschen gesteekt und macht zu
alldem ein ziemlich gleichgiltiges Gesicht. Jetzt setzt
er sich trotz der recht empfindlichen Kühle auf eine
Es ist eine Nacht zu Beginn des Frühlings. Noch ist der
Albine.
Karneval nicht zu Ende für das lebenslustige Volk der
Residenz. Aus vielen Fenstern strahlt Lichterglanz, in den
Strassen fahren Wagen, durch deren rotglitzernde Glas-
seheiben man den Schein funkelnd weisser, unruhiger Ball
kleider wahrnimmt, Den Häusern entlang eilen verspätete
Ballgäste, einzelne, deren Erwartungen sich nicht erfüll-
ten, kehren verdrossen heim mit nachlässig übergeworfenem
Mantel und verschlafenen Augen, ärgerlich über die ver-
störte Nacht. - Da kommt eben einer des Wegs, just durch
eine der elegantesten breiten Strassen; ein junger Mann,
der kuam dreissig Jahre zählen mag. Sein Bliek gleitet
verdriesslich auf dem Boden hin, der Zylinder sitzt tief
in der Stirne, der Ueberzieher ist unten zugeknöpft, eben
offen, so dass man auch den Stengel einer halbwelken und
zerdrückten Rose sehen kann, die unordentlich im Knopfloch
des Fracks steckt; die weisse Kravatte, von tadellosen
Sehwung in der Anlage, hängt schief und lose, die Hände
hat der Mann in die Rocktaschen gesteekt und macht zu
alldem ein ziemlich gleichgiltiges Gesicht. Jetzt setzt
er sich trotz der recht empfindlichen Kühle auf eine