11
wohne ich, dieses Häuschen ist mein eigen.“ Er öffnete das
Tor, ein Mädchen kam ihnen mit einem Licht entgegen und
leuchtete ihnen über die düstere, in einem mächtigen Win-
kel gewundene Stiege zur Wohnung hinauf. "Gehen Sie mir
jetzt das Licht, Wilhelmine", sagte Benifaz. “Treten
Sie ein, Herr v. Mertens. Gleich durch dieses Stübehen in
das Empfangszimmer, wo ich übrigens sehen seit Jahr und
Tag keinen Menschen empfangen habe... so, und nun von
hier in das Studierzimmer.“ Bonifaz öffnete die Tür und
Richard v.Mertens warf einen neugierigen Blick in den
geräumigen Saal, über den sich nur ein schwaches unbe-
stimmtes Licht ergess. Vor den drei Fenster regte ein
graues Gebäude in die Höhe; es schien so nahe zu stehen,
dass man die sunkelfar bigen Steine mit der Hand glaubte
greifen zu können. Das war die Kirche. An den Wänden des
Saals gingen Reihen von Brettern herum, vom Fussboden bis
auf die Decke eins über dem andern; drauf lagen Bücher
und Folianten, nicht in der besten Ordnung; auf dem Fuss-
boden stehen Globen, Retorten, Röhren, einige mit sonder-
barem Saft gefüllt, aus vielen strömt Raueh und Dunst; an
der Wandstelle zwischen dem ersten und zweiten Fenster
wohne ich, dieses Häuschen ist mein eigen.“ Er öffnete das
Tor, ein Mädchen kam ihnen mit einem Licht entgegen und
leuchtete ihnen über die düstere, in einem mächtigen Win-
kel gewundene Stiege zur Wohnung hinauf. "Gehen Sie mir
jetzt das Licht, Wilhelmine", sagte Benifaz. “Treten
Sie ein, Herr v. Mertens. Gleich durch dieses Stübehen in
das Empfangszimmer, wo ich übrigens sehen seit Jahr und
Tag keinen Menschen empfangen habe... so, und nun von
hier in das Studierzimmer.“ Bonifaz öffnete die Tür und
Richard v.Mertens warf einen neugierigen Blick in den
geräumigen Saal, über den sich nur ein schwaches unbe-
stimmtes Licht ergess. Vor den drei Fenster regte ein
graues Gebäude in die Höhe; es schien so nahe zu stehen,
dass man die sunkelfar bigen Steine mit der Hand glaubte
greifen zu können. Das war die Kirche. An den Wänden des
Saals gingen Reihen von Brettern herum, vom Fussboden bis
auf die Decke eins über dem andern; drauf lagen Bücher
und Folianten, nicht in der besten Ordnung; auf dem Fuss-
boden stehen Globen, Retorten, Röhren, einige mit sonder-
barem Saft gefüllt, aus vielen strömt Raueh und Dunst; an
der Wandstelle zwischen dem ersten und zweiten Fenster