20/9.80.
Der Sohn des Berühmten, Tagebuchblätter,
b
Der Tag gestern verging recht lustig. Zum mindesten
lässt sich vermelden, dass ich mit Bellmann, Wildt und
noch einigen Andern durch die Reihen des RXX Prater
streifte, unter Seatten grünender Bäume süssen Weines ge-
ness, mit einem hühsehen Mädchen bekannt wurde, und mit ei¬
sie küsste und mit einem Mal nach einer raschen Umarmung
auf Wiesen und Matten umhertellte, als wäre das Leben
wirklich schön. Als es Nacht wurde, ging's durch die Staat
ich lachte sehr viel, weiss nicht mehr wesshalb. Meine
Freunde waren nicht so lustig wie ich; sie sind nie so
lustig als ich und nie so traurig. Heut ist ein Tag ven
matten Scheine; kaum bin ich aufgelegt, Willners zu be-
suchen, kaum sehn ich mich nach Henry.
Abend desselben Tages
Die Mutter des Hauses sass mit dem 24jährigen Sehn
Albert, der vor ein paar Monaten sein Jus abselviert hat,
und sich mit grosser Befriedigung Dektor nennen hört, beim
Kaffee, und lud mich höflich ein, Platz zu nehmen, Frau
Willner gratulierte mir mit ihrem gewöhnlichen Gesicht
voll dummer Freundlichkeit zu der letzten Leistung meines
Vaters in dem neuen Stück von N. Die Zeitungen stimmen
Der Sohn des Berühmten, Tagebuchblätter,
b
Der Tag gestern verging recht lustig. Zum mindesten
lässt sich vermelden, dass ich mit Bellmann, Wildt und
noch einigen Andern durch die Reihen des RXX Prater
streifte, unter Seatten grünender Bäume süssen Weines ge-
ness, mit einem hühsehen Mädchen bekannt wurde, und mit ei¬
sie küsste und mit einem Mal nach einer raschen Umarmung
auf Wiesen und Matten umhertellte, als wäre das Leben
wirklich schön. Als es Nacht wurde, ging's durch die Staat
ich lachte sehr viel, weiss nicht mehr wesshalb. Meine
Freunde waren nicht so lustig wie ich; sie sind nie so
lustig als ich und nie so traurig. Heut ist ein Tag ven
matten Scheine; kaum bin ich aufgelegt, Willners zu be-
suchen, kaum sehn ich mich nach Henry.
Abend desselben Tages
Die Mutter des Hauses sass mit dem 24jährigen Sehn
Albert, der vor ein paar Monaten sein Jus abselviert hat,
und sich mit grosser Befriedigung Dektor nennen hört, beim
Kaffee, und lud mich höflich ein, Platz zu nehmen, Frau
Willner gratulierte mir mit ihrem gewöhnlichen Gesicht
voll dummer Freundlichkeit zu der letzten Leistung meines
Vaters in dem neuen Stück von N. Die Zeitungen stimmen