ten das Zimmer verlassen, die Mutter striekte emsig. Ich
kam in jenes Flüsterm, das manchen Naturen im Gespräch mit
einem weiblichen Wesen eigen ist, dem sie einmal ihre
Liebe gestanden haben. Plötzlich standen Henry und ich in
der Fensternische, wohin das Licht der Lampe schüchtern
drang, heftig fühlte ich mich an beiden Händen ergriffen,
sie drückte mir einen Brief in die Rechte, ich rief halb-
laut: "Jenny!“, sie sah mieh lächelnd an; rasch verbarg
ich den Brief, und keins von uns sprach ein Wert darüber.
Dann sassen wir wieder bei der Mutter, und die Worte fles-
sen gemächlich hin und her. Ich empfahl mich bald und
eilte die Treppe herunter. In der Hausflur blieb ich ste-
hen und unter der hängenden Glaskugel, in der das Gaslicht
flimmerte und las den Brief. "Hast du mich denn nicht mehr
lieb" stand auf dem Zettel, und nichts mehr. Langsam
schritt ich durch's Hauster, kreuz und quer durchwandert
ich die Strassen, und da ein Regen anlub, setzte ich mich
13/10.
ins
ins Kaffeehaus,
Ich setzte mich an ein Fenster und zündete mir eine Zi-
gärette an. Zum dritten Mal las ich jene Worte. Dann sah
ich hinaus auf die dunkle Strasse, auf XXXIX### die Leu¬