23./3.1912.
Ein Dichter, der durch seine früheren
Werke schon zu einigem Ruhm gekommen
war,stand ratlos,beinahe verzweifelt
vor einem neuen Werk,in dem es ihm
durchaus nicht gelingen wollte, den
Schmerz eines jungen Männes,
der eine geliebte Gattin verloren
hat, so eindringlich und ergreifend
zur Darstellung
zum Ausdruck zu bringen, wie es für
die Gesamtwirkung dass der Eindruck
der von ihm angestrebten tiefsten
inneren Wahrheit erreicht würde.
Ein Freund, dem er sein Leid klagte,
bemerkte halb im Scherz,dies komme
gewiss daher, dass (der Dichter) nun
einmal zu denjenigen gehöre,die nur
das mit vollkommener Treue zu schil
dern imstande wären,was sie als ei-
genes Schicksal erfahren und
durchlitten hätten. Diese Aeusserung
anfangs als die leichte Gesprächs