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A192: Der letzte Brief eines Literaten, Seite 60

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bin. Und dann erst, wenn ich diesen Schmerz durch-
fühle, werde ich der geworden sein, zu dem mich
Gott geschaffen hat. (Nenne mich nicht einen Got
teslästerer, nie bin ich frommer gewesen als in
jenem Augenblick). Dass ich den Schmerz bisher
nicht gekannt habe, das ist die Schwäche meines
Wesens, das Grundübel meiner Kunst. Darum fehlt
allem, was ich bisher versucht.allem.was mir
bisher bis zu einem gewissen Grad gelungen,
Leidenschaft und Tiefe. Darum ist alles so kühl,
so glatt, so leer wie meine Feinde sagen. Aber
wer sind unsere Feinde? Die Recht gegen uns haben,
wenn auch meist aus unlauteren Gründen.- Und
weil ich, bei aller Leichtigkeit und Begabung, so
kühl bleibe, daher entbehrt auch meine Laune, die
man mir wohl zugestehen mag, jener Heiterkeit des
Herzens, die nur aus dem Leid erblüht. Erst wenn
ich mein Schicksal mit dem Marias verbunden
haben werde, in unserer Liebe, in ihrem Tod, in

Zitiervorschlag

A192: Der letzte Brief eines Literaten, Seite 60, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1428693_0060.html
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