A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 6

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begegneten. Er begab sich ins Klavierzimmer, griff ein paar Akkorde
auf dem verstimmten Flügel, verliess aber bald wieder den Raum, hin-
ter dessen herabgelassenen Vorhängen der schwüle Nachmittag dunste-
te; und, auf dem weissen strahlenden Uferkies hin und her wandelnd,
empfand er peinlich die unergründliche Leere jener nutzlosen Stun-
den vor einer festgesetzten Abreise. Daher entschied er sich, statt
abends mit dem regelmässigen Dampfer, lieber gleich mit einem der
kleinen Motorboote, noch im vollen Licht, die kurze Strecke übers
Meer zu fahren und wanderte bis kurz vor Abgang des Zugs in den
winklig-hügeligen Strassen der Hafenstadt umher, deren Altertümer
zu besichtigen er sich täglich vorgenommen hatte, um es ebenso oft
und endlich bis zur letzten Stunde aufzuschieben. Als er auf den
obersten verwitterten Stufen der Arena stand,vom entweichenden Ta-
gesschein umflossen, stieg, gleich einer dunklen Mahnung aus der Tie-
fe des ungeheueren Kreises der Abend zu ihm empor,
Als der Zug den Bahnhof verliess, verweilte Robert am
Fenster seines Abteils und nahm ohne-Rührung von der gegenüber
im blassrötlichen Grau verdämmernden Insel und vom Meere Abschied,
auf dessen fernsten Wellen ein violetter Nachglanz der versunkenen
Sonne schwamm, Zwischen Ärmlichen Weinbergen keuchte der Zug lang-
sam aufwärts, dem Karstland entgegen, und fuhr bald durch einen lan-
gen Tunnel in die abendliche Felsenlandschaft ein, deren Horizont
nur die Ahnung, aber nicht mehr das Bild der See in sich fasste.
Nun erst streckte sich Robert, den das Unherwandern in den unebenen