A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 99

P.S.
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15.
Pietal
Als Robert am nächsten Morgen aus seinem Zimmer
G.C.H.F.P
trat, fand er seinen Bruder vor der Türe stehen. Robert fühlte
sich erblassen, doch es gelang ihm sein Erschrecken zu verbergen,
und wie erfreut rief er aus: "Du bist's? Das ist aber wirklich
sehr nett. Willst du nicht — "Du bist im Fortgehen", sagte Otto.
Er stand in der Türe, beide Hände in den Taschen seines Pelzes
vergraben,mit einem allzu heiteren Gesicht. "Oh,es eilt nicht.
Komm doch herein.“ Und er schloss die Türe hinter Otto, der ihm
ins Zimmer gefolgt war. "Ich wollte dich nämlich fragen", begann
Otto, "ob du vielleicht heute Abend mit Paula und ihrer Mutter
bei uns zu Abend essen möchtest?“ - "Gern,sehr gern”.- "Und da
wollte ich gleich die Gelegenheit benütsen und mir doch einmal
dein Zimmer ansehen, das du ja nun nicht mehr lange bewohnen wirst.
Er betrachtete den Raum nach allen Seiten. "Ganz hübsch", sagte
er, trat zum Fenster,blickte auf die Heiligenstatue,in deren stei-
nernen Falten gefrorener Schnee lag, und schien zu überlegen. Ro-
bert, auch im Ueberzieher, den Hut in der Hand, stand hinter ihm
und hielt den Blick auf Ottos gesenkten grauen Kopf geheftet, der
sich aus dem Polzkragen hervorhob und ihm nun sonderbar fremd
erschien, wie der eines müden alten Mannes, den er nicht kannte.
Was hat dieser Besuch zu bedeuten? fragte er sich. Was will er
hier? Flüchtig fuhr ihm durch den Sinn, ob Otto nicht etwa ein
giftiges Pulver mitgebracht hätte, das sich im Raum verbreiten
und später seine verderbliche Wirkung entfalten sollte; und er
nahm sich vor, für alle Fälle nachher das Fenster zu öffnen.
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