A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 65

(Krieg)
(Oktober 1914)
(Ert)
sie die Tatsachen nicht sehen wollen oder auch nichtsehen können.
versuchen wir auch hier Gleiches nicht mit Gleichem zu vergelten.
Sagen wir uns vor allem: Sie sind zum Teil mangelhaft orientiert
durch die ungeheuaren Lügen, die schon vor Beginn des Krieges einge-
setzt haben, und jetzt noch höher süngeln, irregeführt, verwirrt
und endlich im Gebrauch ihrer logischen Fähigkeiten /dur xxx ihr National¬
gefühl, durch das Zusammengehörigkeitsgefuhl, das in solchen Zeiten
sich mächtig entwickelt, so erheblich gestört, dass sie tatsächlich
von dem Meuchelmord an Erzherzog Frank Ferdinand nichts wissen, dass
sie den Krieg Oesterreichs gegen Serbien ebenso wie der Zur in jener
berüchtigten Depesche als schmählich auffassen, dass sie ernsthaft
glauben, England habe den Krieg an Deutschland nur deshalb erklärt,
weil sein sittliches Empfinden durch den Einmarsch der Deutschen in
Belgien verletzt gewesen wäre, dass sie ernsthaft von den Deutschen
verlangen, sie sollten eine vom Feind besetzte Kirche, von der aus auf
sie gefeuert wird, nicht beschiessen, weil es eben eine ale schöne
Kirche, sei, dass sie tatsächlich glauben, Deutschland wollte diesen
Krieg, obwohl, nicht geheim im Diplomatenkämmerchen, sondern öffent-
lich im Parlament von Frankreich, der Ueberfall auf Deutschland für
1916 angekündigt wurden,- ja, sagen wir uns alles dies, die Haltung
von Menschen, wie Maeterlinck und Holland und Hipling enthält bei
Berücksichtigung all dieser Umstände immer noch irgendwo etwas Rätsel-
haftes. Wenn man Deutschland in einem so bedeutungsvollen Moment
der Geschichte so wenig kennt, so kann das oben nur davon liegen, dass
man es auch nisher nicht gekannt hat und die Unfähigkeit oder viel-
leicht der innre Widerstand, Freundes zu begreifen, ist, wie es scheint,
auch unseren besten Nachbarn so eingeboren, dass selbst ihre gutgemein-
ten Versuche so siemlich miseglücken mussten. Und doch hüten wir uns,