Agathe: Mein Franz, mir? Er mir was angetan... Du fragst mich so
und willst ihn kennen?
Anna: Varum also blickst du so trüb? Wenn er nur in treuen zu
Dir hält, so kann Euch nichts übles geschehn, Musst eben ein
wenig warten, Gott, das muss ich auch. Und vielleicht vergeb-
lich.
Agathe: Warten! wenns nur das wär!
Anna: Oder ists weil er aus so hohem Haus ist? Das will ja nicht
viel bedeuten. Sein windiger Adel ist weniger wert als Euer
gutes Bürgertum.
Agathe: Windiger Adel?..Als wüsstest zu nicht, dass sein Vater des
festen Glaubens ist, ihm gebühre die Krone von Frankreich.
Anna: Ja, das weiss ich wohl, und wissen alle. Wissen aber auch
alle, dass der Alte ein armer doppelt blinder Narr ist, der
mit den Seinen jahrelang in Deutschland von Stadt zu Stad ge-
zogen ist, überall wieder des Orts verwiesen wurde, bis ihm
hier unser guter Kaiser ein Asyl gewährte.
Agathe: Wir leben in einer wilden Zeit, Anna. Und es könnte wohl auch
einmal kommen, dass man dem Bonaparte seinen Kaisertitel ab-
Valoir
spricht, wie er dem Herrn von Barry den Herzogerang: Und dies
ist und bleibt nun einmal wahr, er stammt aus dem gleichen
Blut, wie der unglückliche König Ludwig, den sie in Paris hin-
gerichtet haben.
Anna:
Die Verwandtschaft machte mich schaudern an Deiner statt.
Es wundern Mich auch manche, dass ihm der Aufenthalt in unserer
Stadt noch immer gestattet wird. Mein Vater meint, es sei auch
wohl nur deshalb, weil er eben ein Narr sei und nichts andres.)
gathe: Haat du seine Tochter gesehen, Franzens Schwester?
Heb ich die nicht erzählt? Neulich, vorigen Theilen
was
in specierte im Bader mit Vater à Mutter,
und willst ihn kennen?
Anna: Varum also blickst du so trüb? Wenn er nur in treuen zu
Dir hält, so kann Euch nichts übles geschehn, Musst eben ein
wenig warten, Gott, das muss ich auch. Und vielleicht vergeb-
lich.
Agathe: Warten! wenns nur das wär!
Anna: Oder ists weil er aus so hohem Haus ist? Das will ja nicht
viel bedeuten. Sein windiger Adel ist weniger wert als Euer
gutes Bürgertum.
Agathe: Windiger Adel?..Als wüsstest zu nicht, dass sein Vater des
festen Glaubens ist, ihm gebühre die Krone von Frankreich.
Anna: Ja, das weiss ich wohl, und wissen alle. Wissen aber auch
alle, dass der Alte ein armer doppelt blinder Narr ist, der
mit den Seinen jahrelang in Deutschland von Stadt zu Stad ge-
zogen ist, überall wieder des Orts verwiesen wurde, bis ihm
hier unser guter Kaiser ein Asyl gewährte.
Agathe: Wir leben in einer wilden Zeit, Anna. Und es könnte wohl auch
einmal kommen, dass man dem Bonaparte seinen Kaisertitel ab-
Valoir
spricht, wie er dem Herrn von Barry den Herzogerang: Und dies
ist und bleibt nun einmal wahr, er stammt aus dem gleichen
Blut, wie der unglückliche König Ludwig, den sie in Paris hin-
gerichtet haben.
Anna:
Die Verwandtschaft machte mich schaudern an Deiner statt.
Es wundern Mich auch manche, dass ihm der Aufenthalt in unserer
Stadt noch immer gestattet wird. Mein Vater meint, es sei auch
wohl nur deshalb, weil er eben ein Narr sei und nichts andres.)
gathe: Haat du seine Tochter gesehen, Franzens Schwester?
Heb ich die nicht erzählt? Neulich, vorigen Theilen
was
in specierte im Bader mit Vater à Mutter,