A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 77

Assalagny: Er hält sich vortrefflich. Ja über alle Erwartung gut.
Man möchte fast sagen, - wie einer, der es nicht ganz zu fassen
vermag, - was geschehn ist. Die Frau Herzogin, Ihre Mutter,
Prinzessin, fasst es leider ganz...Sie ist allein.
Helene: Ich weiss. Aber es ist mir nicht gegeben die Worte zu fin-
den, nach denen es sie in einer solchen Stunde wohl verlangen
möchte. Und schweige ich, so blickt sie mich angevoll an,
als verschlösse ich ein Geheimnis. Meine Gegenwart ist ihr
also von keinem Nutzen. Herr Result ist noch nicht zur
Stelle?
Desolteux: Erwird erwartet, gnädige Prinzessin. Sie erinnern sich
seiner noch?
Helene: Warum sollt ich nicht? Wir sehen wahrhaftig nicht gar so
viel Leute. Und er gehört nicht zu den Gewöhnlichen.
Assalagny: Er hat etwas von einem etc. ht.t.asten und viel vor einem
Abenteurer,
Desolteux: Ich stage nicht über ihn zu urteilen. Er ist immer nur.
Valm.
auf wenige Tage am Hofe des Herzogs von ###erschienen.
Helene: Im Hause des Herrn von Henry - müssen Sie sagen, Desolteux,
Nicht wahr, Dr. Assalagny? Und dabei ist es nicht einmal unser
Haus...Zur Miete wohnen wir hier', wie überall...Wer mag in
unserm eignen wohnen, das mir zu sehn, - mit bewussten Augen
zu sehn niemals vergönnt war.
Assalagny: Und das Sie, verzeihen Sie, Prinzessin, - nicht einmal
berechtigt sind, das Ihre zu nennen.
Helene: Wir sind darin verschiedener Ansicht, Dr. Assalagny. Aber
das hindert mich nicht, Sie für einen Freund zu halten.
Desolteux: Hier kommt Caillard.
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