A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 90

Kannst Du Dich entschliessen Sie anzunehmen?
(dann erfaust ne seme Hände).
Helene (sieht ihn lang an); Du wirst einen Enkel haben, mein
Vater, und wenn sein Erbteil erobert ist, so will ich es zu
verwalten wissen.
Herzog: Helene!...Und bist bereit in wenigen Tagen Hochzeit zu
halten?
Helene: Das bin ich.
Herzog: Und am Hochzeitstag mit Deinem Gatten nach Paris zu reisen?
Helene: Meinem Gatten zu folgen, wenn es an der Zeit ist.
Herzog: Wenn es an der Zeit ist -?
Helene: Es scheint mir vorteilhafter für unsere Angelegenheit zu
sein, wenn ich in der nächsten Zeit - dem Aufenthalt des
General Bonaparte nicht gar zu fern bin.
Herzog: Könnt ich Dich in diesem Augenblicke sehn, Helene - so würd
ich mehr wissen - als mir Deine Worte sagen
Inzuneh- in diesen Augenblick)
Helene: Es gibt nicht mehr.
Herzog: Lern ich Dich erst heute erkennen, Helene?
Helene: Das Schicksal ist sparsam. Heute hat man meinen Bruder be-
graben, vielleicht komm ich erst heute zur Welt.
Herzog: Komme mit mir! Nun wollen wir uns mehr von Renault erzählen
lassen. Nun werd ich es anders hören.
Helene: Verzeih, Vater, die hundert Namen, die Rensult Dir mittei-
len wird, kümmern mich wenig. Es kommt vielleicht auf sie nicht
an. Vielleicht nicht einmal so sehr auf Renault. Ich will hier
parce
den Vieemte erwarten.
Herzog: Ihm sein Glück verkünden -?
Helene: Sein Geschick. Vater... (Sie führt ihn bis zur Terasse und
kommt gleich wieder zurück.
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