A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 249

Etzelt: Er ist sehr teuer, Herr Wachshuber. Fünfundswanzig Qua¬
das Exemplar.
Wachshuber: Donnerwetter, das ist ein bissl viel.
Etzelt: Wird also das eine genügen?
Wachshuber: Ah was, wenn schon, ich nehm beide.
Etzelt: Beide...30.. Na, schön, ich werd sie Ihnen morgen früh
hinüberschicken lassen, Herr Wachshuber, eins ist sowieso unten
im Magazin.
Wachshuber: Aber wozu denn hinüberschicken, das eine da, dass packen-
zakez
mir gleich zusammen.. Da wär das Geld. (Er legt es auf den
Tisch.)
Etzelt: So.. Na varten mir bis der atlas daliegt. (Er geht zu ei-
nem Regal mit grossen atlanten und sucht den atlas hervor)
Berger (von rechts): Guten Abend, meine Herrschaften. Na, da wären
wir wieder einmal so weit. Bei uns daheim haben sich die Herren
schon bequem gemacht. Ein Rittmeister von den Oudinot'schen
Grenadieren und zwei Leutrants. Ganz feine Leut so weit, aber
unter uns, dass die Annerl jetzt im Spital schlaft, ist mir
lieber. Ich komm grad von ihr. Steht ihr gut, die weisse Schür-
zen und das Hauberl,
Frau Klahhr: Hat sie denn schon was zu tun? Ist die Vinterreitschul
denn schon belegt?
Berger: Na, was denn, die Franzosen haben ja gleich ein paar hun-
dert Marode mitgebracht. (Man hört wieder vorbeimarschieren
Schrecklich, das wird heut die ganze Nacht gehn. Und was so¬
gens, Frau Klachr, wie die Stadt ausschaut? Der Trattnerheit