A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 304

stzelt: Den Peter Tell, ist es möglich?
schenbacher: So hier er, da er die Stühle leimte, und auf dem
Grabstein wird wohl nichts andres stehn. Wenn ich einem die
heitre Laune stören sollte mit der Nachricht, so bitt ich um
Vergebung. Wer kann, mag weiter an Sommerluft, Wein und Frauen-
zimmern sich erfreun.
Etzelt: Sind Sie nicht xxx falsch berichtet, Herr Eschenbacher?
doch
Ich weiss aus bester Quelle, die haben ihn freigelassen gestern
Abend.
Tschenbacher: Die Quelle ist gut, nur gleich daneben fliesst eine
Une
andre, die ist bassar. Heute früh um fünf haben sie ihn aus
dem Bett geholt, mitgeschleppt, an die Mauer vom Jesuitenhof
hingestellt und erschossen. Man trug seinen Leichnam an mir
hat.
vorüber ist die Quelle klar genuge
Etselt: Warum haben sie das nur getan? Wenn er sich auch vergangen,
es war mit ein paar Tagen Arrest zu sühnen.
Bachenbacher: Warum Sie haben die Macht und lassen sie uns fühlen.
Etzelt: Und fühlen dieser Macht sich selber doch nicht ganz sicher.
Ja, dies scheint mir die tiefere Ursache dieser frevelhaften
bei
Villkür. Ich meine, es muss ihnen vor Aspern doch noch viel
was
schlimmer gegangen sein, als wir hier wissen, bekannt ich
liche
Eschenbacher: Reden Sie nicht von Aspern, Etselt, Wir sollten xxx
wünschen, dass uns nicht noch ein solcher sieg beschieden wäre.
Er bedeutet ein paar zerschossene Schädel und Gliedmassen mehr,
ein paar jammernde Witwen und hungrige Vaisen mehr,- Wie es
enden muss, wissen wir doch alle.
tzelt: sie sehen allzu trüb. Ich bin fest überzeugt, dass Oester-
reich nicht mehr lang allein in Kämpfe bleibt xxx