A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 314

schenbacher: Ja, so heiss ich.
tzelt: Man hat Ihnen einen Possen gespielt. Wie sollen in Ihren
Brunnen...?
eutnant: Das wird sich herausstellen. Ich erkläre Sie für verhaf-
tet, Herr Eschenbacher.
Medardus: Herr Leutnant, Eschenbacher ist unschuldig. Die gefundenen
Karten gehören mir, auch die Buchhandlung hat nicht das Gering
mit der Sache
die Raiter.
ste damit zu tun; ich habe sich schon vor Jahren in mein persön-
liches Eigentum übernommen.
Um
Leutnant: Damit Sie sie im Brunnen des Herrn Eschenbacher aufbe-
wahren. Herr Eschenbacher ist ein Verwandter von Ihnen?
Frau Klaehr: Er ist mein Bruder. Und er ist unschuldig, besser als
unschuldig. Für mich, für uns hat er sich in diese...
Leutnant: Ich bitte nicht weiter zu reden, Frau Klaehr. Für mich
kommt ausschliesslich in Betracht, wo diese Exemplare gefunden
worden sind.
Medardus: Sie können sich wohl denken, Herr Leutnant, dass nicht
zwei Exemplare des Schraembel bei einem Sattlermeister...
Leutnant: O, es gibt Sammler aller Art.
Medardus: Ich bin der Schuldige. Verhaften sie mir, Herr Lieutend
Frau Klaehr: Sie müssen uns alle verhaften.
Es ist ja gerufs sehr schon
Leutnant: Man erlebt es nicht das erste mal, dass in solcher Weise
Einer für den andern sich aufopfern möchte. Das ist ja sehr
schöne aber (es handelt sich nicht darum Märtyrer zu schaffen,
sondern darum Gerechtigkeit zu ühan. Die Gefängnisse hier sind
wirklich allzu überfüllt, dass man auch diejenigen einsperren
könnte, die sich selbst einer verbotenen Handlung beschuldigen.
Und (worauf ich noch besonders aufmerksam machen möchte) Herr
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