A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 392

Desolteux: So ist es nicht schwer zu erraten, was mir bevorsteht,
wenn ich aus dieser Türe auf die Strasse trete. Es ist schliess
lich das Ende, auf das man durch siebzehn Jahre gefasst sein
musste.
Helene (steht bewegungslos).
Besolteux: Darf ich noch einmal die Hände des Herzogs küssen, eh
ich von hier fortgehe?
Helene: Das dürfen Sie nicht, Desolteux.
Desolteux: Nicht einmal das...
Helene: Seit Sie fort sind, Deselteur, wird mein Vater mit erfun-
Cultivateur
denen Nachrichten behandelt. Ein Einfall Assalagnys, ersonnem,
um die letzten Tage eines Verlorenen zu verschönern. Für mei-
nen Vater steht unsre Sache so günstig, dass er eben daran ist,
sich für die Reise nach Frankreich zu rüsten sie dürfen ihm den
Ces mêre journois le
mich nicht sehn, Desolteux, denn Ihre letzte Begegnung mit ihm
nicht zu einem Betrugs aus jenützt werden und die Wahrheit muss woll
Ihm verborgen bleiben bis zum Ende.
sein und
Desolteux: Wohl ihm, wenn es ihm beschieden 1st dahinzugehen, ohne
Marnin
sie zu ahnen. Leben Sie wohl, Frau Vicemtesse.
Helene: (ruhig, ihn gross ansehend): Sie irren, Desolteux, Der
Kaiser sprach heute nachts zum ersten Mal von diesen Dingen
zu mir... Und seit langer Zeit war es die erste Kunde,
es der Kaiserselbst
von unsern Angelegenheiten zu mir drang... Daß Er sie mir bei
nach, wie dem ich sie vernehmen möchte.
te — ist meine Schuld so wenig als die Ihre. Wir sind wieder
Anmal verraten.. Aber ich bin dieselbe, die ich war... wie Sie..
Ganz dieselbe, Herolteris. Wir heben vermiell. und alles in
Nun toi es eben-raus. - in Ende -
Ernst.
Desolteux: Aus...7 Immerhin gibt es Unterschiede..
Helene: Desolteux, ich bin nicht die Geliebte Napoleens.