A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 448

Zoom inZoom inZoom inZoom in
Zoom outZoom outZoom outZoom out
Go homeGo homeGo homeGo home
Toggle full pageToggle full pageToggle full pageToggle full page
Unable to open [object Object]: Error loading image at https://files.transkribus.eu/Get?id=VTVOKCHGOWCCNSUHOZNNGQIK&fileType=view
Medardus: Eben erst....
Kerkermeister: Also was darf ich zum Frühstück bringen. Und wün-
schen der Herr vielleicht auch Lektüre. Meine Tochter hat eine
artige Bibliothek, Andre junge Damen lassen sich allerlei Tand
schenken. Zuokerwerk, Blumen, was weiss ich. Meine Tochter im-
mer nur Bücher. Zuweilen liesst sie auch den Gefangenen vor.
Sie singt auch. Eine schmelzende Stimme, mein Herr...
(Es klopft)
Kerkermeister: Ich komme gleich. Der Herr überlegt sichs indessen.
Ich bin gleich wieder da. (Ab)
Medardus: Vas hat das zu bedeuten?
Etzelt: Gutes, Freund, gutes.
Medardus: Nein, eine Verschärfung bedeutet es. Es soll mich dann un-
so furchtbarer treffen. Sie war seine Geliebte, Etzelt! Er
rächt sicht... Das ist es.
Kerkermeister (kommt herein): Die Frau Mutter des Herrn ist da.
Sind der Herr geneigt, sie zu empfangen?
Medardus: Meine Mutter, meine Mitter...! Worauf warten Sie noch?
and hassen he in due herein!
(Der Kerkermeister ab. Die Mutter herein.)
Frau Klaehr: Medardus!
Medardus: Mutter!
Frau Klaehr (die Arme sinken lassend): Ich kann nicht, Medardus.
Medardus: Mutter! (Er sinkt vor ihr auf die Knie.)
Frau Klaehr: Ich frage Dich nichts! Ich will Dichnichts fragen.
Doch wenn sie Dich vor Gericht rufen - so sag' ihnen alles...
alles...Sie werden mild sein.. wenn sie alles wissen...Denn...
- 268 -