A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 83

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Ideologie
einer xxxx hart unterworfen. Das Vaterland: einmal war es
eine Wirklichkeit, ja eine Wirlichkeit höchster Art, lebendige
Se Scholle,
die
Idee, der sich zu opfern grosse wertvolle Tat war; da war
G.C.F.P.
auf der Mensch geboren wan die ihn ernährt hat, war die Landschaft,
aus der zum ersten Male Natur sich ihm erschloss, war die Sprache, die
geistige Zugehörigkeit zu anderen verbürgte. Erfüllt von lebendigster
Gegenwart ist die Idee Vaterland innerhalb einer solchen Gemein-
ihrem Machtbereich,es sei aus
schaft. Aber eine oberste Gewalt hat
dans la fois de
sassen erweitert, die derart
welchem Grunde auch immer, über die G
von der Natur vorgezeichnet das menschliche Gemüt zu umfassen
vermag und erhebt die Forderung, das neue Reich möge von seinen
Untertanen Vaterland nicht nur genannt, sondern als die gleiche le-
bendige Idealität anerkannt werden. Da aber fehlt die Verankerung
im Wirklichen, ungegründetem Anspruch und gerechter Gegenwehr ent-
strömt unendlicher Konfliktstoff, und grausam und unbarmherzig wal-
tet endlich die Herrschaft einer Idee, die, aller Berührung mit dem
Leben enthoben, zu Schemenhaftigkeit erstarrt, wertloses Opfer er-
zwingt - wir haben es erlebt. Dass dies alles nicht so sein müsse
Weltgeschichte - man höre die
erweisen grosse Ausnahmszeiten der
Das1.
Antwort des Dichters auf die ganz naiv gestellte Frage,ob denn
Verknupf.
Reich und Vaterland nicht dasselb
erkend neuem Ausblick
xxxen xxx
Es könnte sein.Es sollte sein.Das ist's
Woran sich eines Fürsten Grösse kündet:
Wenn sich in seiner Untertanen Herzen
vrai
Von beiden das Gefühl,-in ihren Köpfen
Von beiden der Begriff zur Einheit bildet.
Von obenher also muss der Funke kommen, der auch die-
ser Idee lebendigen Grund zu geben vermöchte, obwohl der Anspruch
im einzelnen immer problematisch bleiben mag. Ein Reich grenzt an
ein anderes, Berührung findet statt, kann Reibung werden, bald ist
schon stehen
eine „Ehre „verletzt, die verletzte heißt „Sühne“
wir wieder im Versiche neuer Ideen, die auf ihren Wirklichkeitsge-
halt zu prüfen Pflicht des um Menschliches besorgten Dichters