10.
rest. Frühling.
so trot ich
Hinaus in die entschlafene Stadt, und müde
Umflattert mich der stille Wind der Nacht.
Gleichgiltig blinkt der Himmel- über mir
Mit blassen, hin und hergeriss'nen Wölkchen,
Und über Stirne streich“ ich mir und Augen,
Und ätme langsam auf mit tiefen Zügen,
Indess mein Blick noch trüb von Rauch und Winde
Sich hingiesst in die weite Dämmerung.
Noch tönt das Lärmen lstger Zechgesellen
Und übermütger Dirnen zu mir her,
Doch immer schwächer, immer mehr und mehr verhallend,
Und also wandl ich einsam meines Neges.
Und jetzt göht's keinwärts, sich zu Bett zu legen
Virdrossnen Sinnes, kaum gestimmt zu schlafen,
Noch wenger fast, als wachend zu geniessen.
Obwol mich dünkt, dass wirklicher Genuss
In halbem fraume nur sich schlürfen lässt
so wie uns manch Getränk erst dann recht lieb wird,
Wenn schon sein Geist durch unsere Pulse fliegt.
Und wir uns seines Aussehns kaum besinnen.
rest. Frühling.
so trot ich
Hinaus in die entschlafene Stadt, und müde
Umflattert mich der stille Wind der Nacht.
Gleichgiltig blinkt der Himmel- über mir
Mit blassen, hin und hergeriss'nen Wölkchen,
Und über Stirne streich“ ich mir und Augen,
Und ätme langsam auf mit tiefen Zügen,
Indess mein Blick noch trüb von Rauch und Winde
Sich hingiesst in die weite Dämmerung.
Noch tönt das Lärmen lstger Zechgesellen
Und übermütger Dirnen zu mir her,
Doch immer schwächer, immer mehr und mehr verhallend,
Und also wandl ich einsam meines Neges.
Und jetzt göht's keinwärts, sich zu Bett zu legen
Virdrossnen Sinnes, kaum gestimmt zu schlafen,
Noch wenger fast, als wachend zu geniessen.
Obwol mich dünkt, dass wirklicher Genuss
In halbem fraume nur sich schlürfen lässt
so wie uns manch Getränk erst dann recht lieb wird,
Wenn schon sein Geist durch unsere Pulse fliegt.
Und wir uns seines Aussehns kaum besinnen.