31. Fraeulein Else
box 5/4
—
„
L. österr. behördl. konzessioniertes Unternehmen für
Zeitungs-Ausschnitte
Cun0
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R 2-0 45
2
—
Aussc aitt aus: „NEUES WIENER JOURNAL“
1
vom
27 0KT.
6
„Fräulein Else“ endgültig besetzt.
Der neue Bourdet in der Josefstadt.
Wie wir kürzlich meldeten, hat Hofrat Dr. Ernst Lothar
seine Dramatisierung der berühmten Novelle Artur Schnitzlers
„Fräulein Else“ nunmehr beendet und sie wird als eine
der nächsten Novitäten des Theaters in der Josefstadt
zur Erstaufführung kommen. Ueber die Besetzung für diese Auf¬
führung sind bereits sehr weitgehende Dispositionen getroffen
worden. Die Titelrolle spielt Rose Stradner, den Vater
Albert Bassermann (eine Rolle, die er seinerzeit auch schon
in dem gleichnamigen Tonfilm dargestellt hat), den Herrn von
Dorstay Anton Edthofer, die Tante Else Bassermann.
Die Regie wird Hans Thimig führen.
Direktor Dr. Lothar hat überdies gestern den Aufführungs¬
vertrag für das neueste Stück Edouard Bourdets „Fric¬
Frac“ abgeschlossen. Dieses neueste Werk des berühmten fran¬
zösischen Dramatikers wurde vor ganz kurzer Zeit im Pariser
Théatre de la Michaudiere mit größtem Erfolg uraufgeführt.
Es handelt sich um ein Lustspiel, dessen Hauptereignisse sich im
Apachenmilieu abwickeln. Es enthält eine überaus große Zahl
einander fast gleichwertiger Rollen, über deren Besetzung in der
Josefstadt vorläufig noch nichts bestimmt wurde. Fest steht jeden¬
falls, daß das Stück noch im Lause dieser Saison in der Josefstadt
gespielt werden wird, in jenem Theater, in dem schon so viele
Werke Bourdets mit Erfolg gef##ri wurden, vor allem „Die
Gefangene“ und „Das schwache Geschlecht“.
CALINOS IN ÖSTERREICH
Baden Salzburg Semmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
Österreichische Casino A. G.
Wien III. Schwarzenbergplatz 5a
„OBSERVER“
I. österr. behördlick konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien I, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschniignos. Wiener lbendblatt
9 NOV. 1236
vom:
„Fräulein Else“ in der Josefstadt.
Im Theater in der Josefstadt beginnen morgen die
Proben zu Artur Schnitzlers „Fräulein Else“ in der
Dramatisierung von Ernst=Lothur. Die Regie führt Hans
Thimig. Besetzung der Hauptrollen: Dr. T., Rechtsanwalt —
Albert Bassermann; Else, seine Tochter — Stradner; Tante
Emma, Schwester Dr. Ts — Else Bassermann; Dr. Paul T.,
Elses Vetter — Frey; Herr von Dorsday, Antiquitäten¬
händler — Edthofer; Frau Winawer — Geßner. Bühnen¬
bilder Niedermoser.
WIENER MESSE
7. bis 13. März 1937 — Technische und
Landwirtschaftliche Messe bis 14. März
Auskünfte aller Art ertellen die ehrenamtlichen Ver¬
treter der Wiener Messe In allen größeron Städten der
Welt sowie das Zentralbüro der Wiener Messe-A. G.,
Wien, VII., Messepalast
„OBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes Unternehmen für
Zeitungsausschnitte, Wien, I., Wollzelle 11, Tel. R 23-0-43
Ausschnitt aus:
Neue Illustr. Zeitung,
Vien
vom
10.II. 1937
akar Bendiener
Hotrat Dr. Ernst Lotnar, der semnerzeit als Theaferkritler der
sachkundigste und konzessionsloseste Kunsthüter war, hat als Direktor
des Josefstädter Theaters einiges Wasser in seinen Wein getan. Einer¬
seits machte er uns mit dem pazilistischen Einakter „Monsignores
große Stunde“ und Giraudoux' ebenso gesinnungstreuer ais geist¬
funkelnder Persiflage „Es kommt nicht zum Krieg“ bekannt, und setzt
seinen festlichen Grillparzer-Zyklus mit der „Jüdin von Toledo“ fort,
andererseits aber hemmte ihn keinerlei Scheu, Schnitzlers an sich schön
— nicht ohne gelegentliche,
stofflich heikle Novelle „Fräulein Else“
gewaltsame dramaturgische Eingriffe der Bühne zu gewinnen, und zur
Weihnachtszeit schloß auch er den ungarischen Verfasser der illustren
„Kirchenmaus“ in weitgeöffnete Arme. Fodors „Matura“ gefällt den
Leuten und wird ihnen wohl noch an die hundert Male und darüber
gefallen, obwohl Vorwurf und Milieu abgebraucht, die Vorgänge er¬
klügelt, die Gestalten viellach karikiert anmuten und die raffinierte
Mischung von Sentimentalität und Possenhaftigkeit feinerem Emp¬
finden wenig behagt.
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L. österr. behördl. konzessioniertes Unternehmen für
Zeitungs-Ausschnitte
Cun0
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R 2-0 45
2
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Aussc aitt aus: „NEUES WIENER JOURNAL“
1
vom
27 0KT.
6
„Fräulein Else“ endgültig besetzt.
Der neue Bourdet in der Josefstadt.
Wie wir kürzlich meldeten, hat Hofrat Dr. Ernst Lothar
seine Dramatisierung der berühmten Novelle Artur Schnitzlers
„Fräulein Else“ nunmehr beendet und sie wird als eine
der nächsten Novitäten des Theaters in der Josefstadt
zur Erstaufführung kommen. Ueber die Besetzung für diese Auf¬
führung sind bereits sehr weitgehende Dispositionen getroffen
worden. Die Titelrolle spielt Rose Stradner, den Vater
Albert Bassermann (eine Rolle, die er seinerzeit auch schon
in dem gleichnamigen Tonfilm dargestellt hat), den Herrn von
Dorstay Anton Edthofer, die Tante Else Bassermann.
Die Regie wird Hans Thimig führen.
Direktor Dr. Lothar hat überdies gestern den Aufführungs¬
vertrag für das neueste Stück Edouard Bourdets „Fric¬
Frac“ abgeschlossen. Dieses neueste Werk des berühmten fran¬
zösischen Dramatikers wurde vor ganz kurzer Zeit im Pariser
Théatre de la Michaudiere mit größtem Erfolg uraufgeführt.
Es handelt sich um ein Lustspiel, dessen Hauptereignisse sich im
Apachenmilieu abwickeln. Es enthält eine überaus große Zahl
einander fast gleichwertiger Rollen, über deren Besetzung in der
Josefstadt vorläufig noch nichts bestimmt wurde. Fest steht jeden¬
falls, daß das Stück noch im Lause dieser Saison in der Josefstadt
gespielt werden wird, in jenem Theater, in dem schon so viele
Werke Bourdets mit Erfolg gef##ri wurden, vor allem „Die
Gefangene“ und „Das schwache Geschlecht“.
CALINOS IN ÖSTERREICH
Baden Salzburg Semmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
Österreichische Casino A. G.
Wien III. Schwarzenbergplatz 5a
„OBSERVER“
I. österr. behördlick konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien I, Wollzeile 11, Telephon R-23-0-43
Ausschniignos. Wiener lbendblatt
9 NOV. 1236
vom:
„Fräulein Else“ in der Josefstadt.
Im Theater in der Josefstadt beginnen morgen die
Proben zu Artur Schnitzlers „Fräulein Else“ in der
Dramatisierung von Ernst=Lothur. Die Regie führt Hans
Thimig. Besetzung der Hauptrollen: Dr. T., Rechtsanwalt —
Albert Bassermann; Else, seine Tochter — Stradner; Tante
Emma, Schwester Dr. Ts — Else Bassermann; Dr. Paul T.,
Elses Vetter — Frey; Herr von Dorsday, Antiquitäten¬
händler — Edthofer; Frau Winawer — Geßner. Bühnen¬
bilder Niedermoser.
WIENER MESSE
7. bis 13. März 1937 — Technische und
Landwirtschaftliche Messe bis 14. März
Auskünfte aller Art ertellen die ehrenamtlichen Ver¬
treter der Wiener Messe In allen größeron Städten der
Welt sowie das Zentralbüro der Wiener Messe-A. G.,
Wien, VII., Messepalast
„OBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes Unternehmen für
Zeitungsausschnitte, Wien, I., Wollzelle 11, Tel. R 23-0-43
Ausschnitt aus:
Neue Illustr. Zeitung,
Vien
vom
10.II. 1937
akar Bendiener
Hotrat Dr. Ernst Lotnar, der semnerzeit als Theaferkritler der
sachkundigste und konzessionsloseste Kunsthüter war, hat als Direktor
des Josefstädter Theaters einiges Wasser in seinen Wein getan. Einer¬
seits machte er uns mit dem pazilistischen Einakter „Monsignores
große Stunde“ und Giraudoux' ebenso gesinnungstreuer ais geist¬
funkelnder Persiflage „Es kommt nicht zum Krieg“ bekannt, und setzt
seinen festlichen Grillparzer-Zyklus mit der „Jüdin von Toledo“ fort,
andererseits aber hemmte ihn keinerlei Scheu, Schnitzlers an sich schön
— nicht ohne gelegentliche,
stofflich heikle Novelle „Fräulein Else“
gewaltsame dramaturgische Eingriffe der Bühne zu gewinnen, und zur
Weihnachtszeit schloß auch er den ungarischen Verfasser der illustren
„Kirchenmaus“ in weitgeöffnete Arme. Fodors „Matura“ gefällt den
Leuten und wird ihnen wohl noch an die hundert Male und darüber
gefallen, obwohl Vorwurf und Milieu abgebraucht, die Vorgänge er¬
klügelt, die Gestalten viellach karikiert anmuten und die raffinierte
Mischung von Sentimentalität und Possenhaftigkeit feinerem Emp¬
finden wenig behagt.