II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 246

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24. Das weiteLand
kehrt früher heim, als er erwartet wurde. Er trifft seine Frau
d wo er nur kann.
im Garten im Téte-à-téte mit dem Fähnrich, laßt die beiden
Abenteuer, falls sie
im Hause verschwinden, hält draußen Wache, bis der junge
len.
Ein Gemüts¬
Mann durch das Schlafzimemr Genias aussteigt und — schläft
lIs.
Einer seiner
dann auf dem Wiesengrund einen erquicklich=süßen, tiefen
Genia, den Werbun¬
Schlaf ... Gent .. . Und dann — dann erschießt er den
widerstehen wird.
Fähnrich — um nicht der Dumme zu sein .. . Gent ..
iter dermaßen, daß
e ihn bedruckt und
Schnitzler, Schnitzler!
auf auf die Berge
Das Dichten deines menschlichen, allzumenschlichen
ken mitzunehmen,
Herzens scheint böse von Jugend auf!
a Wahl, die Liebste
Ich füge nur noch ein, daß Irene Triesch als Genia
lerobern. Und so tut
das Menschenmögliche tat, um menschenmöglich zu sein, daß
klubsessel, in einem
Heinz Monnard mit einer humorvollen Schnoddrigkeit über
werden, nicht seine
die Tiefen und Untiefen seiner Rolle geschickt hinwegbalancierte
jedenfalls sein -
und daß Hilde Herterich dem vorwitzigen Liebeshunger der
an ihrem Manne
„Siebzehnjährigen“ das philosophische Raffinement einer
sie quitt, denkt der
rassigen Jöhre lieh. Aber auch die anderen, die Sussin,
so ich dir! Aber
Grüning, die Stieler, Reicher, Forest usw. usw. spielten, was das
r nicht gerechnet —
Zeug hielt — und trotz und alledem wurde es kein Erfolg.
Aus verwundeter
Konnte es keiner werden, denn Schnitzler hatte nicht vorgesorgt,
Schmach? Also
Josef Buchhorn.—
„Wenn es Haß
Ma ja, #n all dem
ber man will doch
d knallt den Otto
getreu gelebt und
aatonalzeitung, Bers
n Schmerz zu der
nach etlichen An¬
inschauen in mich
nach Amerika zu
Braut aus den
111 111
wird nicht ange¬
zwischen uns“.
us, Erna, auch
sen fünfen
* Hrthur Schnitler im Rellingtheater. ghrnkönnen, so viele auch
weil sie am Ende schauernd
s Schau¬
at keine
Erste Aufführung der Tragikomödie „Dasweite Land“ müssen.
Wir glauben's gern, auch
sein,
J. A. B. Weiches Wiener Geplauder und Geplauschgen; aber Schnitzler wird un
hen
von Anfang bis zum Ende — fünf lange, lange Akte lang koketten Lebensnipper, die si
Wir
Man spricht nur von Amouren, die diese dialektischen Ge blick ganz ernst nehmen, u
schmäckler um Gotteswillen nicht in Liebe ausarten lassen Naturen aufzuschwatzen. Noch
Dann kommen auch ernsthaftere Dinge an die Reihe: Tenniß schwankenden Basis eine neu
und Bergkraxelei. Das dünkt sich eine Welt! Dieser kleint anschauung aufbauen. Wir la
Gesellschaftsklüngel, zu dem die Rechnung für ein Auto¬
färberei all dieser Nichtigkeiten
mobil (und sei es auch scharlachrot) die beste Einlaßkarte
so gut versteht, wie Schnitzler,
ist, dieser kreuz und quer versippte Kreis verwöhnte
uns an bedenklich zu enuyien
Frauen und verweiblichter Männer, die sich in einer Villen
Luftspielfiguren, und hoffentli
kolonie in Baden bei Wien zu einem ästhetisierenden .— dem
lich selbst, wenn er sieht, daß sie
wenn sie aller Sentimentalitä
Namen nach zu schließen, arischen — Ghetto zusamment
gefunden haben: alle Propheten der Lebenskünstelei. Das
und Selbstironien frei spielen
wirkliche Leben mit seinen Brutalitäten ist ihnen im Grunde
seinem neuen Helden, dem Fal
hreibsel
an, der seiner Frau Vorwürse
genommen ekelhaft: drum lassen sie es, wenn es sich in ihren
Anmer¬
Zirkel hineindrängt, in psychologischen Retorten ver¬
Freund, den Klaviertirtuosen,
er in
dampfen: auch Gefühle mögen sie nicht recht; alles Gefühl
getrieben hat, und der dann
hat von
Zwang — sich einem Marinef
wird geistreich zerredet.
ndem
lten,
„Fröstelnde Herzen“ könnte dieser mit Schnitzlerscher ist, daß er nun nicht mehr alle
macht.
Finesse dialegisierte Roman heißen. Der Dichter aber klebt im Hause herumgehen muß,
Gatten weisen.
ihm eine Vignette auf, die das wohlfeile Wort: „Die Seelel am Ende niederknallt. Dieser
ahalt jedermann,
ist ein weites Land“ zur Entschuldigung für einen poctischen einen ihm gleichgültigen Riv¬
freiter
Relativismus wählt, der sich einbildet, alles verzeihen, heiße bringt — wie schon mehrmals
schon alles verstehen, und enthebe den Dramatiker jeglicher Ernst in die gleichgültige Sp
psychologischen Folgerichtigkeit. Gewiß, der Typus des ge=sist Zufallstragik erschütternd,
nußhungrigen Egoisten, der sich aus Frauen= und Mädchen= Peinschkeit. Der Ausgang des
herzen einen weichen Tevpich webt, der die Laune zu seinem sich Herr Hofreiter einen von
Lebensgesetz erhoben hat, eristiert, und er mag im schwel= mann als Sekundanten erbitte
gerischen Wien öfter vorkommen als anderwärts. Schnitzler ldauern zurücklassen, daß Anat
hat diese Menschen, die die Dürftigkeit ihres cynischen hätte er nicht tun sollen.
Schnitzler ist viel zu bew
Empfindungslebens mit schönrednerischen Falten drapieren,
oft genug bespiegelt, und uns auch von der einzigen Tragik seiner Welt nicht selbst zu dur
überzeugt, von der sie heimgesucht werden, wenn der Katzen=cierungskünste werden dadurch
jammer des Alters über üe konut: weil sie niemandem aus dem Munde des einzigen a#