II, Theaterstücke 23, Der Schleier der Pierrette, Seite 74

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23. Der Schleier der Bierrette

Wbringen. Dasädchen verfällt in Raserei und tanzt Büder, in welche das Werk zerfält,
ch die Frage aus met sehe wartet bereis der Brauigam Arlechino, derfelange den se meahre, bis sie tot zu Boden lose durch einge gemeinsahne Mostel
twicklung nicht zur Wie= diesmal nicht der törichte Hanswurst der italienischenzinkt.
mas führe? Nein, derKomödie ist, sondern ein Vollblut=Wüterich, der im
gehalten. Andererseits wäre es aber
streuge Formen bei jener launenhaften
Dieser Rstoff des Textbuches wächst in der
uch nicht diesen Satz.
such entspringt nicht die= wahren Sinne des Wortes das Haus von oberst zu Phantasie deAutors zu Beginn des 19. Jahr¬
zu fordern, die naturgemäß danach strei
unterst kehrt und die Instrumente des Hausorchesters hunderts zuidem Wiener Boden hervor. Wir den Entgang der lebenden Stimme zu
gerade nur ein Versuch zertrümmert, als die Verspätung der Braut kein?
Diese Entschädigung besteht in der
urigen Durchfalles, den Ende nehmen will. Endlich erscheint auch sie, be= Fehen nicht Zweifel, daß der für kleine Komö¬
dien' und süß Tändeleien geschaffene Biedermeier=Gliederung, in rhythmischen Partien,
Er mit seinem zu einem ruhigt nur sehr schwer den in Rage geratenen Mann, gil als grotten Gegensatz auch die brutalen Er¬ digen Linienwirkungen, die satürlichern
Perke, mit dem „Schleier sie versteht sogar, ihn zu einem Tänzchen, einen schütterungen i Lebens neben sich duldet. Aber wie
heit stören. Nichtsdestoweniger treibt D
sehen wir, wie dieser Schnellvolka zu verleiten. Aber mitten im Tanzs de rsatirische lißler menschlicher Schwächen auf das
wo es am Platze ist, mit pulsierend
Beatricens auf die derscheint plößzlich der tate Pierrot und als sie im Riveau vorsttischer Kulissenreißerei herabsinten
Aktion des Orchesters vorwärts, er
Büfett eine Erfrischung verlangt, kredenzt ihr der
selbst kein Symbol, son= Fote statt der Diener den Wein. Doch nicht genug
mit berufener Hand und illustriert in
konnte, wie ir scharfsichtige Analytiker unseres
lelieti der Treulosigkeitfhr unsäglichen Pein, enacht in dem finsteren Ar¬
Raffinement gehenden Weise.
Liebeslebens fien Blick in das Kapitel eines grob¬
t den Pierrot, aber anstchino von neuem die Eifersucht, er fordert von der
Er zaubert eine vollständige tra
gewebten Schierromaus werfen konnte, kurz, was
es überkommen sie Ge=[Braut Rechenschaft über den Safleier. Pierrette weiß
mung mit dem düsteren, schmerzlichen
Arthur Schnitr zur Vaierschaft dieses Textbuches
An Brautleid, mit dem
vor, welches in einem seufzenden Auf
Abst nicht, wohin sie dieses notwendige Toilettestück
verleitet hat: das hülli ein dichterer Schleier ein,
t sie zu ihrem Geliebs glegt. Da laucht im Hintergrund der Geist Pier¬
klingend, den Liebeskummer Pierrettes
wie der der herrette.
e beide gemeinsam ster####ts auf, den Schleier in der Hand. Das Mäd¬
Die Musé Ernst Dohnänhis schwingt sich mäch= wirkungsvollem Gegensatz hiezu stellt e
lbst den Giftbecher undschen stürzt dem Traumhilde nach, der Bräutigam
tig über diesehngeschlachte Handwerkerarbeit empor. haften Tanzrhythmen durchsetzte Szen
lädchen wird im letzten
folgt auf dem Fuße.
Der junge Koxponist entfernt sich immer mehr von und Freundinen, welche in einem
vältigt und flieht außer
den kalten Regonen der Programmusit. Er beginnt alten Wienerwalzer verhaucht. Sinnli
So gelangen sie in das Zimmer des unglückli¬
kreckenstat, den Schleier
ten birgt auch das Liebesduett, intere
chen Pierrot. Arlechino erfährt alles, nun beweist
festen Boden zu betreten, für die Themen des Lebens
er, was für ein Teufelsktel er ist. Er setzt den To¬
sich zu interesseren. In seiner letzten Suite (Op. ist das Mahl, welches durch die eigentü
mit nach allen Regeln
19), das wir Ende Februar hörten, ist er nicht der Flöten und Oboen orientalische
ten auf einen Diwan, stößt mit ihm an und zwingt
s das Strafgesetz „die auch das Mädchen zur Teilnahme an dem höllischen
hält. Die Todesszene mobilisiert ver
mehr der medtierende Philosoph; Dohnänyi strebt
enennt. Der am Leben Schmaus. Zum Schluß ziecht er sich zurück, sperrt die
rische Tonmassen, entbehrt aber der w
sichtlich nach Volkstümlichkeit, er gibt reiche, frische,
atsgefängnis, d. h. Türe hinter Pierrette zu und läßt sie mit dem
Das zweite Bild wird durch eine
wenn auch nicht immer subtile Melodien. „Der
nd einem Duellhelden! Toten allein. „Ich laß' Dich in ausgezeichneter Ge¬
tanzmusikalischer Juwelen gehoben. E
Schleier der Pierrette“ zeigt nun Dohnänyis Ent¬
nicht so barmherzig, sellschaft!“ Und wenn Hofmansthal die tragische
ter feuriger Wienerwalzer, der selbst den
wicklung in die Richtung der realsten Musik, der
ffür die arme Pierrette Elektra zum Tanzen zwiegt, hat Schnitzler umso
dramatischen Tonkunst. Wir finden zwar in seiner zu Ehren gereichte, eine geschmeidige
r. Auf dem Hochzeits= eher ein Recht, die leichtfüßige Pierrette dazu zu Schopfung die Einheit der Konstruktion, die drei ner eine auf gebrochenen Instrum