II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 372

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20. Zuischensbiel
Tonmuse
zarts Büste gezierte Stephanien=Saal nahezu ausver¬ Menuett, das dermaßen zündete,
des Schauspiers gegeunder abtehnend dieer zustimtmend
Ruf wiederholt wurde, größere Le
verhalten. Sie hatte in Herrn Frank als Amadeus
kauft war. An der Spitze des Programmes stand die
Schwung verliehen. Und nun ve
keinen durchaus ebenbürtigen Partner, er sprach wohl gut
„Maurerische Trauermusik“, dieses Orchesterstück, in dem
nischer Führung die hehren, ergreif
und wußte seinen Gemütserregungen auch passenden Aus¬
Mozart die den Schmerz mannhaft niederkämpfende Re¬
zarts Schwanengesang, von seind
druck zu geben, aber ihm fehlte die männliche Haltung
signation in so beredter Weise zum Ausdruck bringt,
prächtigen Fuge im „Kyrie“, d4
und er leidet an zu vielen, teilweise unschönen Bewe¬
den Schluß der Feier bildete das „Requiem“, Ton¬
prägnanten Tonschritt der vermi
gungen. Mit Schärfe und richtigem Humor gab Herr
schöpfungen des unsterblichen Meisters, deren Wahl we¬
abwärts wir bekanntlich unter g#
Muratori den Raisoneur des Stückes Albertus;
niger auf die vor sich gegangene einhundertfünfzigste
Intervalle auch bei J. S. Bal
pikant und anmutig in ihrer Koketterie war Fräulein
Wiederkehr seines Geburtstages hinwies, als weit eher
Klavier“) und bei Händel („M
Kögl als Gräfin Friederike. Herr Korff wurde bei
auf jenen Dezembertag, da sein Geist von den Erden¬
Schluß dieser Fuge, der letzte Tal
seinem Abgange nach der einzigen Szene als Fürst Si¬
fesseln befreit, entschwebte. Möglicherweise gab die Kar¬
sammenklang von Tonica und
gismund auf offener Bühne mit lebhaftem Beifall be¬
wochenstimmung die Veranlassung zu dieser Wahl. Auch
Quinte, weder Dur noch Moll, 14
grüßt. Das galt wohl dem erklärten Liebling des Grazer
ein nach der Eröffnungsnummer von dem Senior un¬
hören, erschauern, es will uns b
Publikums mehr noch als seinem Spiel, das bei aller
serer Schauspieler, dem trefflichen Josef Lippert, mit
riesengroßes Fragezeichen, hinein
vollendeter Natürlichkeit doch meiner Empfindung nach
tiefer Empfindung vorgetragener Prolog, eine ungemein
Großer Meister, was hat da, ha
etwas der Würde ermangelte, er hatte stellenweise etwas
stimmungsvolle Dichtung Wilhelm Fischers, die in
Todes, dein unsterblicher Genius
von einem abgeblitzten Jungen an sich, das mit dem
jeder Verszeile den zartsinnigen Poeten untrüglich
Finden wir auch vor Moza##
Fürsten und Weltmann nicht recht im Einklange stand.
kennzeichnet, klingt in einem Hinweis auf das
ohne Terz, so sind diese wohl dar
Dr. Ernst Gnad.
„Requiem“ aus. In dem rauschenden Beifall, der Lip¬
die Alten die Terz als „Dissonan
perts Deklamation falgte, lag zugleich die Wertschätzung
bei Mozart. Der vorbesprochen
der Dichtung. Doch hielten sich die Veranstalter des Kon¬
der auch am Ende des Werke
Mozärt=Teier.
zertes offenbar mehr an die Worte Fischers:
„Amen“ im „Lacrimosa“ oder
So hat denn unser erstes Konzertinstitut, der
„Ein Sohn der Freude gab auch reinste Freude,
auffolgenden „Domine Jesu“ un
Musikverein, das bisher Unterlassene nachgeholt,
Und jubelnd klang sein Lied von blüh'nder Erde
breiter gehalten, dadurch eindr
freilich etwas spät, und das vorgestrige Konzert zu
Zum ew'gen goldgestirnten Ather auf.“
überhaupt das Zeitmaß einzelner
einer „Mozart=Feier“ gestaltet. Der Ruf unserer
Sie schalteten vor dem „Requiem“ die Es=Dur¬
futatis“ minder bewegt, den
Stadt, als einer Pflegstätte der Tonkunst, schien beein¬
Sinsonie ein. Das von Lebenslust und Freude wahrhaft
hätte. Auch vermißten wir im
trächtigt durch den Entfall einer außerhalb interner Ver¬
übersprudelnde Werk kontrastierte denn doch gur ge¬
gleich Sphärenklängen ertönende
einskreise veranstalteten Mozart=Jubiläumsseier im Kon¬
waltig mit seiner Umgebung. Durch eine andere Anord¬
nischen Rückungen zu den Wor
zertsaale. Nunmehr ist er gerettet, das Konzert gewann
nung wäre dies vermieden worden. Die Wiedergabe der
Auf= und Abschweben, das Cres
durch die Mitwirkung des hiesigen Männergesangver¬
Sinfonie war in den Außensätzen recht gelungen. Dem
eines und des Singvereines den Charakter einer Auf¬
führung großen Stiles. Auch die Freunde von Mozarts] Andante hätte, unbeschadet des Zusatzes „con moto“, in der melodischen Linie. Unstatt
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