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14. Der Schleiender heatrige
Telefon 12801.
Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschaltt
* 105
„OBSERVER“ fr. 47
I. österr. behördl. cone. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelé“
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
von #/#7d.
Das Klesne Vonrnar Per
Schh.
Feuilleton.
Jage später dem Burgtheater, nebst seinem prinzipiellen Ein¬
kann glücklich werden nach
verständniß zu Strichen und Aenderungen, das gewünschte Recht
(Nachdruck verboten.)
bisherige Thätigkeit des H
der Erstaufführung und erbat, wie sich das in solchen Fällen von
theater seinen dortigen Gön
selbst versteht, einen Aufführungstermin, vor Allem aber, behnfs
Der Fall Schleuther.
Zukunft Veranlassung giebt,
Erledigung der zur Darstellung des Werkes nöthigen Besetzungs¬
In Wien ist ein Streit ausgebrochen, der weder mit der
sich zu einem Einspruch beri
und Aenderungsfragen, eine baldige Unterredung mit dem
Reichs=, noch mit der kommnnalen Politik etwas zu schaffen hat,
dem künstlerischen, steht es
Direktor. Vier Monate lang blieb Arthur Schnitzler auf dieses
und dennoch die Stadt in Athem hält. Die Direktion des Burg¬
Der kümmert uns bei Her
in der Zwischenzeit erneuerte Ansuchen ohne Antwort, mit
theaters hat nach langem Schwanken das neueste Werk eines der
Wiener und wir möchten
Ausnahme einer einzigen, erst Anfangs Juni eingelangten Karte,
„Jungen“ abgelehnt, und darob ist heiße Fehde entbrannt. Die
Dr. Schleuther nach Wien g
in welcher der Direktor mittheilt, er werde sich „dieser Tage zum
besten Namen der Wiener Kritik und dramatischen Produktion haben
der höchsten Stellungen, di
beitten Male an das Studium des Stückes machen“ und den
sich zusammengethan, um einen flammenden Protest gegen das Vor¬
einem der exponirtesten Poste
Autor ersucht, „seine hart auf die Probe gestellte Geduld noch
gehen der Direktion zu unterzeichnen, und in sämmtlichen Wiener
muß er sich's wohl auch
einige Tage laufen zu lassen“. Erst am 18. Juni erhielt Arthur
Blättern prangt dieses Dokument mit trotziger Ausführlichkeit an
nicht leiden mögen, wenn er
Schnitzler ein Schreiben des Direktors, worin dieser nunmehr Be¬
hervorragender Stelle,
— der Parlamentsauflösung, der China¬
Berliner, um von seiner Kun
denken gegen die Erfolgsmöglichkeit des Stückes erhebt und nach
krise und alles Andern ungeachtet, was sonst die Welt bewegt. Die
wir den Protest der Wiener
ausführlicher Darlegung derselben dem Verfasser proponirt: „Warten
Fü Salons, die Cafés am Donaustrande hallen wieder von dem Klirren
legenen Lächeln abthun. Er
bis zum Frühjahr! Sehen, wie dann die Konstellation am Burg¬
dieses Wassengangs. Mit dem „Schleier der Beatrice“ —
ins Gesicht. „Wir erachten
so
theater ist.“ Das vier Monate innegehabte Recht der ersten Aufführung
heißt das abgelehnte Stück — hat sich Vindobona (ist man ver¬
Interesse der Autorität des
wurde in diesem Schreiben zurückgelegt mit dem Beisatze: „Ich
sucht zu sagen) das Haupt verhüllt, und für den Augenblick
boten, daß sein in Ausübun
müßte es mir selbstverständlich gefallen lassen, daß eventuell
vermag der Fremde auf ihrem Antlitz nichts zu sehen,
einer gewissen Verläßlichkeit
Berlin oder München vorangehen.“ Diese für das Schicksal des
als diesen Schicksalsschleier. Phäakenstadt! So sehr ist der Spott
Wort einer gewissen Verläßli
Stückes so wichtigen Eröffnungen entzogen sich eben durch den
dem Berliner zur zweiten Natur geworden, daß er, wenn man ihm
Abon
Deutschland viel, viel wenig
Umstand, daß sie erst knapp vor Eintritt der Ferien an den Ver¬
zusetzt, oft selber nicht weiß, warum er eigentlich spottet. So viel
Abon
Hat denn Herr Direktor Sch
fasser gelangten, einer sachgemäßen Entgegnung, weshalb Herr
Lärm um ein abgelehntes Theaterstück! Aber ist es wirklich nur
zum Doktor aufwuchs, schon
Arthur Schnitzler erst zu Beginn des neuen, gegenwärtigen Spiel¬
ein bischen Theaterstück, um das es sich handelt? Vielleicht wird
Leider aber ist es mit den
jahres an die Direktion des Burgtheaters einen Brief richtete, in
uns der Spott bei näherer Betrachtung vergehen, und am Ende
Dritten, sei er auch nur ein
welchem er im Zusammenhalte der beiden ihm vermittelten Be¬
Iuha passirt es uns noch, daß wir uns nicht Wiener sondern Berliner
Verhältnissen gar nicht vertr#
blü
scheide vom 13. Februar und vom 17. Juni die Anfrage stellte, ob
Bluts zu schämen haben. Aus das wäre möglich. Sehen wir zu.
Sachverhaltes ergeben, gar 1
woduf
sein Stück innerhalb der jetzt laufenden Saison, also über den
Zu Anfang des Dezember 1899 reichte der Wiener Autor
die wir einst Herrn Dr. S
proponirten Zeitpunkt der zu erwartenden „Konstellation“ hinaus,
Arthur Schnitzter, den wir unsern Lesern nicht erst vorzustellen
Wiener den Herrn Direktor,
angenommen sei oder nicht. Auf dieses Schreiben vom 1. Sep¬
werde brauchen, sein eben vollendetes Drama „Der Schleier der Beatrice“
Sträußchen zu pflücken, und zw
rember erfloß am folgenden Tage vom Herrn Direktor Dr. Paul
warm, wie es war, das heißt noch in Manuskriptform, dem Burg¬
im Wortlaute reproduzirten.
Schleuther ein ablehnender Bescheid.
Theater ein, an dessen Spitze seit Jahr und Tag bekanntlich unser
vor dem Deutschen Theater,
Das ist der Sachverhalt und wir denken, schon dieser allein,
lieber Landsmann und engerer Exkollege, Herr Dr. Paul Schleuther,
ohne Kainz [Kainz, den Sch##
schlicht nacherzählt, wie's sine ira et studio der Protest der
steht. Dr. Schleuther erhob nach der ersten Lesung des Stückes
genommen hat!) und Sorma
Wiener Schriftsteller thut, muß genügen, uns das spöttische Lächeln
keinerlei Bedenken gegen dasselbe, trug vielmehr eigenhändig eine
ist.“ Es giebi in unserer S#
von den Lippen zu scheuchen, mit dem wir die Wiener bedenken
provisorische Rollenbesetzung ins Manuskript ein und nahm im
zu bereichnen, dessen Schleuthe
wollten. Es ist doch mehr als bloß ein bischen Theaterstück, das
Hinblick auf die geplante Aufführung einige Streichungen vor.
gemucht hat: Felonie. Wie
da auf dem Spiele steht. Herr Direktor Dr. Paul Schlenther hat
Bei einer bald darauf erfolgten Begegnung dankte Herr Direktor
Deutschen Theater in den
mit dem Rufe, der ihn von dem Berliner Redaktionsstuhle fort an
Schleuther dem Verfasser noch mündlich für die Uebersendung des
einst mit Leib und
die vornehmste Stätte deutscher Bühnenkunst holte, doch zugleich
Stückes, und beiläufig sechs Wochen später empfing Arthur
nicht genug
in
den
auch
die moralische Verpflichtung angenommen,
seiner
Schnitzler unterm Datum des 13. Februar 1900 nachstehenden
sich aneignen konnte, da er
Heimath und seiner Vergangenheit Ehre zu machen. Inwieweit
Brief von der eigenen Hand des Herrn Direktors Dr. Paul
und sich das Piedestal zu bau
er das auf künstlerischem Felde gethau hat, muß dahingestellt
Schleuther: „Lieber Dr. Schnitzler! Anbei das Resultat meiner
erschauten, die ihn nach Wie
bleiben.
Wir hier in Berlin hätten uns überhaupt nie
ersten flüchtigen Durcharbeitung. Nicht alle meine Striche sind
entblödet sich nicht, die Schöpf
träumen lassen, daß Herr Dr. Paul Schlenther, wie sehr wir ihn
mir selbst schon zweifelsohne. Am strittigsten wohl die Weglassung
stolz sein hieß, die Stätte sein
auch als Kritiker schätzen mochten, das Zeug zu einem Theater¬
des Andrea. Freundschaftlich warnen möchte ich Sie vor dem
der Triumphe des Deutschen
direktor, besonders aber zu einem Burgtheaterdirektor in sich trage.
ziehen? Und, was das Schlimm
Deutschen Theater, das bei seinem jetzigen Personal, ohne Kainz
Allein nemo propheta in patria, und wir geben ja zu, daß
statt wie ein Mann mit offene
und Sorma, der Riesenaufgabe nicht gewachsen ist. Uebrigens
Fernerstebende den Werth eines Menschen, dem wir selber zu nahe
nur Dank dem beleidigten R
würde ich die Erstaufführung am Burgtheater zur Vorbedingung
stehen, um seine Größe voll ermessen zu können, oft viel besser er¬
von Rittern der Feder, ritter
der Annahme machen. Ich glaube, nur das Burgtheater kann
fassen als wir, obgleich dann freilich dieser Erfahrungssatz auch
dieses Stück spielen. In Berlin allenfalls die Hofbühne. Filippo
einer ist, aus Licht der Oeffent
uns zu Gute kommen und man umgekehrt uns gestatten
Christians, Herzog Matkowski, Beatrice Poppe. Unsere relativ beste
ist noch gar nicht das Wort.
müßte, jetzt von den Leistungen des Herrn Direktors
das besser paßt.
Beatrice wäre doch wohl Fräulein Witt. Mit herzlichem Gruß 2c. 2c.“
1 Schleuther im fernen Wien eine geringere Meinung
Grenze unseres Sprachvorrath#
In Erwiderung darauf ertheilte Herr Arthur Schnitzler wenige haben als die, die ihn dort unterstützen. Jeder aberSchweigen ...
14. Der Schleiender heatrige
Telefon 12801.
Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschaltt
* 105
„OBSERVER“ fr. 47
I. österr. behördl. cone. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelé“
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
von #/#7d.
Das Klesne Vonrnar Per
Schh.
Feuilleton.
Jage später dem Burgtheater, nebst seinem prinzipiellen Ein¬
kann glücklich werden nach
verständniß zu Strichen und Aenderungen, das gewünschte Recht
(Nachdruck verboten.)
bisherige Thätigkeit des H
der Erstaufführung und erbat, wie sich das in solchen Fällen von
theater seinen dortigen Gön
selbst versteht, einen Aufführungstermin, vor Allem aber, behnfs
Der Fall Schleuther.
Zukunft Veranlassung giebt,
Erledigung der zur Darstellung des Werkes nöthigen Besetzungs¬
In Wien ist ein Streit ausgebrochen, der weder mit der
sich zu einem Einspruch beri
und Aenderungsfragen, eine baldige Unterredung mit dem
Reichs=, noch mit der kommnnalen Politik etwas zu schaffen hat,
dem künstlerischen, steht es
Direktor. Vier Monate lang blieb Arthur Schnitzler auf dieses
und dennoch die Stadt in Athem hält. Die Direktion des Burg¬
Der kümmert uns bei Her
in der Zwischenzeit erneuerte Ansuchen ohne Antwort, mit
theaters hat nach langem Schwanken das neueste Werk eines der
Wiener und wir möchten
Ausnahme einer einzigen, erst Anfangs Juni eingelangten Karte,
„Jungen“ abgelehnt, und darob ist heiße Fehde entbrannt. Die
Dr. Schleuther nach Wien g
in welcher der Direktor mittheilt, er werde sich „dieser Tage zum
besten Namen der Wiener Kritik und dramatischen Produktion haben
der höchsten Stellungen, di
beitten Male an das Studium des Stückes machen“ und den
sich zusammengethan, um einen flammenden Protest gegen das Vor¬
einem der exponirtesten Poste
Autor ersucht, „seine hart auf die Probe gestellte Geduld noch
gehen der Direktion zu unterzeichnen, und in sämmtlichen Wiener
muß er sich's wohl auch
einige Tage laufen zu lassen“. Erst am 18. Juni erhielt Arthur
Blättern prangt dieses Dokument mit trotziger Ausführlichkeit an
nicht leiden mögen, wenn er
Schnitzler ein Schreiben des Direktors, worin dieser nunmehr Be¬
hervorragender Stelle,
— der Parlamentsauflösung, der China¬
Berliner, um von seiner Kun
denken gegen die Erfolgsmöglichkeit des Stückes erhebt und nach
krise und alles Andern ungeachtet, was sonst die Welt bewegt. Die
wir den Protest der Wiener
ausführlicher Darlegung derselben dem Verfasser proponirt: „Warten
Fü Salons, die Cafés am Donaustrande hallen wieder von dem Klirren
legenen Lächeln abthun. Er
bis zum Frühjahr! Sehen, wie dann die Konstellation am Burg¬
dieses Wassengangs. Mit dem „Schleier der Beatrice“ —
ins Gesicht. „Wir erachten
so
theater ist.“ Das vier Monate innegehabte Recht der ersten Aufführung
heißt das abgelehnte Stück — hat sich Vindobona (ist man ver¬
Interesse der Autorität des
wurde in diesem Schreiben zurückgelegt mit dem Beisatze: „Ich
sucht zu sagen) das Haupt verhüllt, und für den Augenblick
boten, daß sein in Ausübun
müßte es mir selbstverständlich gefallen lassen, daß eventuell
vermag der Fremde auf ihrem Antlitz nichts zu sehen,
einer gewissen Verläßlichkeit
Berlin oder München vorangehen.“ Diese für das Schicksal des
als diesen Schicksalsschleier. Phäakenstadt! So sehr ist der Spott
Wort einer gewissen Verläßli
Stückes so wichtigen Eröffnungen entzogen sich eben durch den
dem Berliner zur zweiten Natur geworden, daß er, wenn man ihm
Abon
Deutschland viel, viel wenig
Umstand, daß sie erst knapp vor Eintritt der Ferien an den Ver¬
zusetzt, oft selber nicht weiß, warum er eigentlich spottet. So viel
Abon
Hat denn Herr Direktor Sch
fasser gelangten, einer sachgemäßen Entgegnung, weshalb Herr
Lärm um ein abgelehntes Theaterstück! Aber ist es wirklich nur
zum Doktor aufwuchs, schon
Arthur Schnitzler erst zu Beginn des neuen, gegenwärtigen Spiel¬
ein bischen Theaterstück, um das es sich handelt? Vielleicht wird
Leider aber ist es mit den
jahres an die Direktion des Burgtheaters einen Brief richtete, in
uns der Spott bei näherer Betrachtung vergehen, und am Ende
Dritten, sei er auch nur ein
welchem er im Zusammenhalte der beiden ihm vermittelten Be¬
Iuha passirt es uns noch, daß wir uns nicht Wiener sondern Berliner
Verhältnissen gar nicht vertr#
blü
scheide vom 13. Februar und vom 17. Juni die Anfrage stellte, ob
Bluts zu schämen haben. Aus das wäre möglich. Sehen wir zu.
Sachverhaltes ergeben, gar 1
woduf
sein Stück innerhalb der jetzt laufenden Saison, also über den
Zu Anfang des Dezember 1899 reichte der Wiener Autor
die wir einst Herrn Dr. S
proponirten Zeitpunkt der zu erwartenden „Konstellation“ hinaus,
Arthur Schnitzter, den wir unsern Lesern nicht erst vorzustellen
Wiener den Herrn Direktor,
angenommen sei oder nicht. Auf dieses Schreiben vom 1. Sep¬
werde brauchen, sein eben vollendetes Drama „Der Schleier der Beatrice“
Sträußchen zu pflücken, und zw
rember erfloß am folgenden Tage vom Herrn Direktor Dr. Paul
warm, wie es war, das heißt noch in Manuskriptform, dem Burg¬
im Wortlaute reproduzirten.
Schleuther ein ablehnender Bescheid.
Theater ein, an dessen Spitze seit Jahr und Tag bekanntlich unser
vor dem Deutschen Theater,
Das ist der Sachverhalt und wir denken, schon dieser allein,
lieber Landsmann und engerer Exkollege, Herr Dr. Paul Schleuther,
ohne Kainz [Kainz, den Sch##
schlicht nacherzählt, wie's sine ira et studio der Protest der
steht. Dr. Schleuther erhob nach der ersten Lesung des Stückes
genommen hat!) und Sorma
Wiener Schriftsteller thut, muß genügen, uns das spöttische Lächeln
keinerlei Bedenken gegen dasselbe, trug vielmehr eigenhändig eine
ist.“ Es giebi in unserer S#
von den Lippen zu scheuchen, mit dem wir die Wiener bedenken
provisorische Rollenbesetzung ins Manuskript ein und nahm im
zu bereichnen, dessen Schleuthe
wollten. Es ist doch mehr als bloß ein bischen Theaterstück, das
Hinblick auf die geplante Aufführung einige Streichungen vor.
gemucht hat: Felonie. Wie
da auf dem Spiele steht. Herr Direktor Dr. Paul Schlenther hat
Bei einer bald darauf erfolgten Begegnung dankte Herr Direktor
Deutschen Theater in den
mit dem Rufe, der ihn von dem Berliner Redaktionsstuhle fort an
Schleuther dem Verfasser noch mündlich für die Uebersendung des
einst mit Leib und
die vornehmste Stätte deutscher Bühnenkunst holte, doch zugleich
Stückes, und beiläufig sechs Wochen später empfing Arthur
nicht genug
in
den
auch
die moralische Verpflichtung angenommen,
seiner
Schnitzler unterm Datum des 13. Februar 1900 nachstehenden
sich aneignen konnte, da er
Heimath und seiner Vergangenheit Ehre zu machen. Inwieweit
Brief von der eigenen Hand des Herrn Direktors Dr. Paul
und sich das Piedestal zu bau
er das auf künstlerischem Felde gethau hat, muß dahingestellt
Schleuther: „Lieber Dr. Schnitzler! Anbei das Resultat meiner
erschauten, die ihn nach Wie
bleiben.
Wir hier in Berlin hätten uns überhaupt nie
ersten flüchtigen Durcharbeitung. Nicht alle meine Striche sind
entblödet sich nicht, die Schöpf
träumen lassen, daß Herr Dr. Paul Schlenther, wie sehr wir ihn
mir selbst schon zweifelsohne. Am strittigsten wohl die Weglassung
stolz sein hieß, die Stätte sein
auch als Kritiker schätzen mochten, das Zeug zu einem Theater¬
des Andrea. Freundschaftlich warnen möchte ich Sie vor dem
der Triumphe des Deutschen
direktor, besonders aber zu einem Burgtheaterdirektor in sich trage.
ziehen? Und, was das Schlimm
Deutschen Theater, das bei seinem jetzigen Personal, ohne Kainz
Allein nemo propheta in patria, und wir geben ja zu, daß
statt wie ein Mann mit offene
und Sorma, der Riesenaufgabe nicht gewachsen ist. Uebrigens
Fernerstebende den Werth eines Menschen, dem wir selber zu nahe
nur Dank dem beleidigten R
würde ich die Erstaufführung am Burgtheater zur Vorbedingung
stehen, um seine Größe voll ermessen zu können, oft viel besser er¬
von Rittern der Feder, ritter
der Annahme machen. Ich glaube, nur das Burgtheater kann
fassen als wir, obgleich dann freilich dieser Erfahrungssatz auch
dieses Stück spielen. In Berlin allenfalls die Hofbühne. Filippo
einer ist, aus Licht der Oeffent
uns zu Gute kommen und man umgekehrt uns gestatten
Christians, Herzog Matkowski, Beatrice Poppe. Unsere relativ beste
ist noch gar nicht das Wort.
müßte, jetzt von den Leistungen des Herrn Direktors
das besser paßt.
Beatrice wäre doch wohl Fräulein Witt. Mit herzlichem Gruß 2c. 2c.“
1 Schleuther im fernen Wien eine geringere Meinung
Grenze unseres Sprachvorrath#
In Erwiderung darauf ertheilte Herr Arthur Schnitzler wenige haben als die, die ihn dort unterstützen. Jeder aberSchweigen ...