e
eine übe
(Del=Ka=Sonderangebot!) Haferlschehe, braun, Box,
mit Doppelsohle, doppelt weiß genäht, flexibel, Größe 21—22
Stich in
Sch. 8.50 23—26 Sch. 10.50, 27—30 Sch. 12.50, 31—35 Sch. 16.50,
gebaut w
3642 Sch. 20.50. Haferlsocken und Sportstrümpfe. Siehe
Erste Donau=Dampfschiffahrts-Gesellschaft
in Wider
Inserat Seite 11.
echte Rer
E (Beka=Sanitas.) Die größte österreichische Schuhfabrik
ästhetisch
„Beka“ hat bekanntlich vor kurzem die Erzeugung eines ortho¬
Ufingstverkehr
pädischen Schuhes mit besonderem Erfolg ausgenommen. Wie
schaft
wir erfahren, ist „Sanitas“ der ideale Schuh für leidende
Zu den Pfingstfeiertagen wird der Personenschiffverkehr auf de
Füße, von den ärztlichen Autoritäten begrüßt und von
Strecke Linz — Melk — Krems Wien — Hainburg wesentlich
Tausenden Fußleidenden herbeigesehnt bereits bei den
verstärkt.
führenden Schuhgeschäften zum Einheitspreis von Sch. 41.50
Außer den fahrplanmäßigen Fahrten werden (bei günsti¬
erhältlich.
gem Wetter) zu den Feiertagen folgende
F (Vacuum Cleaner.) Vornehmste Teppichaufbewahrungs
anstalt, 3. Bezirk, Ungargasse Nr. 4. Telephone 95405, 95406,
Besuch kostenlos.
Sonderschiffe
verkehren: am Pfingstsamstag, den 30. Mai.
von Wien nach Meik:
Theater und Kunst.
ab Wien Praterkai um 2100 und 2130 zwei Sonderschiffe vo¬
dem fahrplanmäßigen Postschiff bis Melk;
Burgtheater.
am Pfingstsonntag, den 31. Mai,
Zum erstenmal: „Der Schleier der Beatrice.“
von Wien nach Meik:
ab Wien Praterkai 21½ ein (onderschiff vor dem fahrplan¬
Schauspiel in fünf Akten von Artur Schnitzler.
Neu ei,
mäßigen Postschiff bis Melk:
Tod und Liebe, der Jubelruf des Lebens und das
von Meik nach Wien:
a0
von Melk (Hauptstrom, 1### ein Sonderschiff vor dem Post¬
grauenhafte Schweigen der ewigen Nacht — welcher Kontraft:
schiff bis Wien;
im Krieg
Gleichwohl zwischen beiden innige Berührung, geheimnisvolle
am Pfingstmontag, den 1. Juni.
müssen. 2
Verwandtschaft. Lebensblüte ist der Tod — Todesblüte ist das
von Marbach, bzw. Meik nach Wien:
sagen die
Leben! Daher die glühende Sehnsucht der höchsten Liebes¬
ab Marbach 1220 ein Sonderschiff: alle Stationen bis Wien,
Gang de¬
wonne nach dem erlösenden Erlöschen. Daher das bei aller jab Melk (Hauptstrom) 1340 ein Sonderschiff im Anschlusse an
das Pastschiff: alle Stationen bis Wien.
ihr Lokal
Schauerlichkeit lockende Spiel zwischen dem Genius des Lebens
In der Wachau steht außer dem fahrplanmäßigen Lokal¬
Wirte un
und dem des Todes. Artur Schnitzler hat diesem Spiel oft schiff für den Lotalverkehr zwischen Melk—Krems ein weiterer
man in
Dampfer zur Verfügung.
nachgesonnen und es in künstlerischen Gegenwartsbildern auf¬
Auf der Strecke Wien—Hainburg—Budapest landet außer
trinkt, wi
leuchten lassen. Aber das moderne Leben, selbst bei hohem
dem fahrplanmäßigen Budapester Postschiff auch das am
noch so se
Wogenschlag, ist ohne farbigen Glanz. Darum trieb es den
Pfingstsonntag fahrplanmäßig von Wien Praterkai 700 ab¬
ist es ein
Dichter, ein Bild aus der italienischen Renaissance zu ge¬
gehende Expreßschiff in der Station Hainburg.
sanft entf
stalten, aus einer bunten, abenteuerhaften Zeit, wo der
Auskünfte und Fahrpläne sind bei der Direktion Wien
(Tel. 93=5=35 Serie) bei den beteiligten Stationen, sowie in
Reihe nal
Gaukeltanz zwischen Tod und Liebe seinen vollen, wilden
den Reisebüros erhältlich.
Zauber entfalten konnte.
auferstehe
Wien, im Mai 1925.
die glorre
Man
Dieser Gaukeltanz flattert in dem Schauspiel „Der
ist die
Schleier der Beatrice“ vorüber. Cesare Borgia steht mit seinen
Existenzen
BOIKO
Truppen vor Bologna. Eine Nacht noch, und dann ein er¬
vorigen
OKKASIONSVERKAUF
G. M.B. H.
barmungsloser Kampf. Cesare Borgia, der in dem jungen
Milien d¬
Orig. Pariser Modelle: Mäntel, Kostüme, Kleider (Preise S 50—150)
Herzog von Bologna einen ihm ebenbürtigen Rivalen wittert,
Lebens vo
Wien, I. Kärntnerstraße 34
wird keinen Pardon geben. Das ahnt, fühlt jeder. Nur einer
und den #
Karlsbader Geschäft: Haus „Sophie“ bereits eröffnet
nicht, ein verlorener Träumer: Filippo, ein Grandseigneur
dieser Gest
und Dichter zugleich, dessen Verse Ewigkeitsklang haben. Warum
wie einem phantasiereichen Märchenerzähler. Ein greller Zug zukommen.
seine Weltentrücktheit? Weil er zu tief in die schönen Augen
trübt indes auch da unsern Genuß. Der Herzog verkündet in wirtin, gl
eines sechzehnjährigen bürgerlichen Mädchens geblickt.
seinem überquellenden Glücksgefühl, daß heute Nacht sein Park deren einz
Beatrice heißt sie wie jenes Weib, das Dante geliebt und ver¬
eine Freistätte der Liebe sei. Und sie strömen herbei: feurige Sentiment
klärt hat.
Vor drei Tagen erst hatten sich beide zum erstenmal Jünglinge und glühende Mädchen. Sie folgen dem Rufe ihres Wenn man
das gefühl“
Fürsten, der jeglichem Bunde, der sich im Garten unter dem
getrofsen. Nun erwartet er sie zu einem süßen, heimlichen Fest.
schaftlichst
Sternenhimmel bis zum grauenden Morgen schließt, die Weihe
Er wird ihr allem Anscheine nach zuerst Verse aus seinem
Sentiment
erteilt. Dieses Lupanar unter den ewigen Sternen neben dem
jüngsten Buche vorlesen. Hernach wird geschehen, wie es fein
aus Sacri
Brautgemach — das ist nicht Renaissance! Das ist Reigen¬
und zart in der „Göttlichen Komödic“ heißt: „Verführer war
seinen Che
phantasie!
das Buch und der's verfaßte. — An jenem Tage lasen sie nicht
Auch dazumal war allerdings eine derartige Phantasie zu verliebe
mehr.“
wirksam. Sie sprudelte in den Erzählungen des Aretino. Aber gefühlvolle
Es kommt aber nicht zur Lektüre. Denn Beatrice erzählt
der Herzog von Bologna soll ja im Sinne des Dichters eine zuzutrauer
ihm eine seltsame Mär. Der erzog ritt an ihrem Hause vor¬
vornehme Natur sein. Und er empfindet trotzdem nicht die empörter &
bei und blickte sie lange an, nur sie allein. Dann umfing sie
Selbstbesudelung seines Ehebettes! Und Beatrice? Sie flieht drein „seel
ein wunderlicher Traum: sie war die Gemahlin des Herzogs.
aus dem Brautgemach. Allein aus einem ganz andern Motiv.
Inde
Und als sie erwachte, fühlte sie noch einen Hauch seines
Ihre Liebe zu Filippo ist jählings erwacht und treibt sie in dieser Rett
Kusses. Das sagt sie in einem staunenden, kindlichen Ton.
das Heim des Dichters.
Akt sommt
Filippo aber wird wild. So feinfühlig ist er, daß sie ihm schon
und um #
durch diesen Traum allein beschmutzt erscheint. Darum jagt er
Filippo hat bereits erfahren, daß Beatrices Traum in pokern; ge
sie davon. Und dann? Dann stürzt sich dieser feinfühlige Poet?
Erfüllung gegangen. Und nun erscheint sie, um das Haupt eben nur
in die Arme von zwei Kurtisanen. So betäubi er sein Weh!...
einen wundersamen Schleier, als Herzogin in später Nachtstunde
Hier nun
Beatrices Traum war ein Wahrtraum. Der Herzog sieht
bei ihm! Was will sie? Mit ihm sterben! Das ist wohl der
List und
sie am selben Abend zum zweitenmal, ist wiederum von ihrer
höchste Beweis ihrer Liebe. Filippo ist gleichwohl noch skeptisch.
stören. M.
Schönheit geblendet und ladet sie zu sich ins Schloß. Die Und so inszeniert er zunächst eine raffinierte Komödie, eine Könige in
sechzehnjährige Beatrice ist klug und weise. Sie erklärt dem listige Generalprobe des Doppelselbstmordes. Sie glaubt, sie Strumpf. 5
Herzog, daß sie nur als seine Gemahlin in sein Schloß einziehen
wäre vergiftet, erschrickt und fleht um Rettung. Es war nur mit der son
werde. Er tritt denn auch im Handumdrehen mit ihr vor den
ein Spiel, das er getrieben. Jetzt stößt er sie wieder von sich! ins Gericht
Traualtar. Angesichts des Todes, der ihm entgegengrinst, wenn Weil sie gelogen. Weil sie nicht sterben will. Er rät ihr, zurück neuerlich i
morgen früh der Kampf entbrennt, will er einige Glücksstunden
ins Schloß zu eilen und durch irgendeine Lüge den Herzog zu
keinen false
auskosten. Bis zur Neige.
beschwichtigen, falls er ihre Flucht bereits entdeckt hat. Dann
tönen oper
Ist das jene lebensvolle, überzeugende Renaissance, die
leert er einen Becher Wein, der wirklich Gift enthält. Beatrice
den Strick
Gobineau in seinen, dramatischen Momentbildern vorzaubert stürzt entsetzt davon und läßt ihren Schleier bei dem Toten. —
gräber in i
Wir glauben nicht Allein wir lauschen doch willig dem Dichter
des alten, be¬
K.hG
eine übe
(Del=Ka=Sonderangebot!) Haferlschehe, braun, Box,
mit Doppelsohle, doppelt weiß genäht, flexibel, Größe 21—22
Stich in
Sch. 8.50 23—26 Sch. 10.50, 27—30 Sch. 12.50, 31—35 Sch. 16.50,
gebaut w
3642 Sch. 20.50. Haferlsocken und Sportstrümpfe. Siehe
Erste Donau=Dampfschiffahrts-Gesellschaft
in Wider
Inserat Seite 11.
echte Rer
E (Beka=Sanitas.) Die größte österreichische Schuhfabrik
ästhetisch
„Beka“ hat bekanntlich vor kurzem die Erzeugung eines ortho¬
Ufingstverkehr
pädischen Schuhes mit besonderem Erfolg ausgenommen. Wie
schaft
wir erfahren, ist „Sanitas“ der ideale Schuh für leidende
Zu den Pfingstfeiertagen wird der Personenschiffverkehr auf de
Füße, von den ärztlichen Autoritäten begrüßt und von
Strecke Linz — Melk — Krems Wien — Hainburg wesentlich
Tausenden Fußleidenden herbeigesehnt bereits bei den
verstärkt.
führenden Schuhgeschäften zum Einheitspreis von Sch. 41.50
Außer den fahrplanmäßigen Fahrten werden (bei günsti¬
erhältlich.
gem Wetter) zu den Feiertagen folgende
F (Vacuum Cleaner.) Vornehmste Teppichaufbewahrungs
anstalt, 3. Bezirk, Ungargasse Nr. 4. Telephone 95405, 95406,
Besuch kostenlos.
Sonderschiffe
verkehren: am Pfingstsamstag, den 30. Mai.
von Wien nach Meik:
Theater und Kunst.
ab Wien Praterkai um 2100 und 2130 zwei Sonderschiffe vo¬
dem fahrplanmäßigen Postschiff bis Melk;
Burgtheater.
am Pfingstsonntag, den 31. Mai,
Zum erstenmal: „Der Schleier der Beatrice.“
von Wien nach Meik:
ab Wien Praterkai 21½ ein (onderschiff vor dem fahrplan¬
Schauspiel in fünf Akten von Artur Schnitzler.
Neu ei,
mäßigen Postschiff bis Melk:
Tod und Liebe, der Jubelruf des Lebens und das
von Meik nach Wien:
a0
von Melk (Hauptstrom, 1### ein Sonderschiff vor dem Post¬
grauenhafte Schweigen der ewigen Nacht — welcher Kontraft:
schiff bis Wien;
im Krieg
Gleichwohl zwischen beiden innige Berührung, geheimnisvolle
am Pfingstmontag, den 1. Juni.
müssen. 2
Verwandtschaft. Lebensblüte ist der Tod — Todesblüte ist das
von Marbach, bzw. Meik nach Wien:
sagen die
Leben! Daher die glühende Sehnsucht der höchsten Liebes¬
ab Marbach 1220 ein Sonderschiff: alle Stationen bis Wien,
Gang de¬
wonne nach dem erlösenden Erlöschen. Daher das bei aller jab Melk (Hauptstrom) 1340 ein Sonderschiff im Anschlusse an
das Pastschiff: alle Stationen bis Wien.
ihr Lokal
Schauerlichkeit lockende Spiel zwischen dem Genius des Lebens
In der Wachau steht außer dem fahrplanmäßigen Lokal¬
Wirte un
und dem des Todes. Artur Schnitzler hat diesem Spiel oft schiff für den Lotalverkehr zwischen Melk—Krems ein weiterer
man in
Dampfer zur Verfügung.
nachgesonnen und es in künstlerischen Gegenwartsbildern auf¬
Auf der Strecke Wien—Hainburg—Budapest landet außer
trinkt, wi
leuchten lassen. Aber das moderne Leben, selbst bei hohem
dem fahrplanmäßigen Budapester Postschiff auch das am
noch so se
Wogenschlag, ist ohne farbigen Glanz. Darum trieb es den
Pfingstsonntag fahrplanmäßig von Wien Praterkai 700 ab¬
ist es ein
Dichter, ein Bild aus der italienischen Renaissance zu ge¬
gehende Expreßschiff in der Station Hainburg.
sanft entf
stalten, aus einer bunten, abenteuerhaften Zeit, wo der
Auskünfte und Fahrpläne sind bei der Direktion Wien
(Tel. 93=5=35 Serie) bei den beteiligten Stationen, sowie in
Reihe nal
Gaukeltanz zwischen Tod und Liebe seinen vollen, wilden
den Reisebüros erhältlich.
Zauber entfalten konnte.
auferstehe
Wien, im Mai 1925.
die glorre
Man
Dieser Gaukeltanz flattert in dem Schauspiel „Der
ist die
Schleier der Beatrice“ vorüber. Cesare Borgia steht mit seinen
Existenzen
BOIKO
Truppen vor Bologna. Eine Nacht noch, und dann ein er¬
vorigen
OKKASIONSVERKAUF
G. M.B. H.
barmungsloser Kampf. Cesare Borgia, der in dem jungen
Milien d¬
Orig. Pariser Modelle: Mäntel, Kostüme, Kleider (Preise S 50—150)
Herzog von Bologna einen ihm ebenbürtigen Rivalen wittert,
Lebens vo
Wien, I. Kärntnerstraße 34
wird keinen Pardon geben. Das ahnt, fühlt jeder. Nur einer
und den #
Karlsbader Geschäft: Haus „Sophie“ bereits eröffnet
nicht, ein verlorener Träumer: Filippo, ein Grandseigneur
dieser Gest
und Dichter zugleich, dessen Verse Ewigkeitsklang haben. Warum
wie einem phantasiereichen Märchenerzähler. Ein greller Zug zukommen.
seine Weltentrücktheit? Weil er zu tief in die schönen Augen
trübt indes auch da unsern Genuß. Der Herzog verkündet in wirtin, gl
eines sechzehnjährigen bürgerlichen Mädchens geblickt.
seinem überquellenden Glücksgefühl, daß heute Nacht sein Park deren einz
Beatrice heißt sie wie jenes Weib, das Dante geliebt und ver¬
eine Freistätte der Liebe sei. Und sie strömen herbei: feurige Sentiment
klärt hat.
Vor drei Tagen erst hatten sich beide zum erstenmal Jünglinge und glühende Mädchen. Sie folgen dem Rufe ihres Wenn man
das gefühl“
Fürsten, der jeglichem Bunde, der sich im Garten unter dem
getrofsen. Nun erwartet er sie zu einem süßen, heimlichen Fest.
schaftlichst
Sternenhimmel bis zum grauenden Morgen schließt, die Weihe
Er wird ihr allem Anscheine nach zuerst Verse aus seinem
Sentiment
erteilt. Dieses Lupanar unter den ewigen Sternen neben dem
jüngsten Buche vorlesen. Hernach wird geschehen, wie es fein
aus Sacri
Brautgemach — das ist nicht Renaissance! Das ist Reigen¬
und zart in der „Göttlichen Komödic“ heißt: „Verführer war
seinen Che
phantasie!
das Buch und der's verfaßte. — An jenem Tage lasen sie nicht
Auch dazumal war allerdings eine derartige Phantasie zu verliebe
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wirksam. Sie sprudelte in den Erzählungen des Aretino. Aber gefühlvolle
Es kommt aber nicht zur Lektüre. Denn Beatrice erzählt
der Herzog von Bologna soll ja im Sinne des Dichters eine zuzutrauer
ihm eine seltsame Mär. Der erzog ritt an ihrem Hause vor¬
vornehme Natur sein. Und er empfindet trotzdem nicht die empörter &
bei und blickte sie lange an, nur sie allein. Dann umfing sie
Selbstbesudelung seines Ehebettes! Und Beatrice? Sie flieht drein „seel
ein wunderlicher Traum: sie war die Gemahlin des Herzogs.
aus dem Brautgemach. Allein aus einem ganz andern Motiv.
Inde
Und als sie erwachte, fühlte sie noch einen Hauch seines
Ihre Liebe zu Filippo ist jählings erwacht und treibt sie in dieser Rett
Kusses. Das sagt sie in einem staunenden, kindlichen Ton.
das Heim des Dichters.
Akt sommt
Filippo aber wird wild. So feinfühlig ist er, daß sie ihm schon
und um #
durch diesen Traum allein beschmutzt erscheint. Darum jagt er
Filippo hat bereits erfahren, daß Beatrices Traum in pokern; ge
sie davon. Und dann? Dann stürzt sich dieser feinfühlige Poet?
Erfüllung gegangen. Und nun erscheint sie, um das Haupt eben nur
in die Arme von zwei Kurtisanen. So betäubi er sein Weh!...
einen wundersamen Schleier, als Herzogin in später Nachtstunde
Hier nun
Beatrices Traum war ein Wahrtraum. Der Herzog sieht
bei ihm! Was will sie? Mit ihm sterben! Das ist wohl der
List und
sie am selben Abend zum zweitenmal, ist wiederum von ihrer
höchste Beweis ihrer Liebe. Filippo ist gleichwohl noch skeptisch.
stören. M.
Schönheit geblendet und ladet sie zu sich ins Schloß. Die Und so inszeniert er zunächst eine raffinierte Komödie, eine Könige in
sechzehnjährige Beatrice ist klug und weise. Sie erklärt dem listige Generalprobe des Doppelselbstmordes. Sie glaubt, sie Strumpf. 5
Herzog, daß sie nur als seine Gemahlin in sein Schloß einziehen
wäre vergiftet, erschrickt und fleht um Rettung. Es war nur mit der son
werde. Er tritt denn auch im Handumdrehen mit ihr vor den
ein Spiel, das er getrieben. Jetzt stößt er sie wieder von sich! ins Gericht
Traualtar. Angesichts des Todes, der ihm entgegengrinst, wenn Weil sie gelogen. Weil sie nicht sterben will. Er rät ihr, zurück neuerlich i
morgen früh der Kampf entbrennt, will er einige Glücksstunden
ins Schloß zu eilen und durch irgendeine Lüge den Herzog zu
keinen false
auskosten. Bis zur Neige.
beschwichtigen, falls er ihre Flucht bereits entdeckt hat. Dann
tönen oper
Ist das jene lebensvolle, überzeugende Renaissance, die
leert er einen Becher Wein, der wirklich Gift enthält. Beatrice
den Strick
Gobineau in seinen, dramatischen Momentbildern vorzaubert stürzt entsetzt davon und läßt ihren Schleier bei dem Toten. —
gräber in i
Wir glauben nicht Allein wir lauschen doch willig dem Dichter
des alten, be¬
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