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C
box 20/6
14. Der SchleierP Beatrig.
J#.4
2½T
220
5
26.5. Sfunde 1925
reizend wie immer und mit einem kleinen, an
„METRO“
einiges zu sprechen. Von den anderen Mitwir¬
sich duschaus nicht störenden Zusatz Irre¬
kenden mögen noch die Damen Wall, Burg
seins zu dem somnambulen Wesen der Bea¬
und Aknay, die Herren Andersen, Hennings,
trice, gleitet um einige Nuancen zu mond¬
Vergllügungspürn
Lohner, Huber und Straßni erwähnt werden.
lichthaft über die Szene; Beatrice ist bei aller
(ehem. „Venedig In Wien“) II., Praterstern
Sehr schön war das Bühnenbild des vierten
fatalen Gebundenheit ein Wesen aus Fleisch
Aktes. Der Dichter wurde nach jedem der an
und Blut, sie hat schon, außer zu zirpen, auch
Großes Hilitürkonzert-Freilichtvurfeté
letzten drei Akte oft gerufen.
Lzr.
Garteneröffnung: Wochentags 6 Uhr, Sonntag 4 Uhr
Entree 1 Schilling
W
Der AbschLo
Schnitzlers =Schleier der
Erster P.
Beatrices im Burgtheater
Wüßte man nicht, daß Schnitzlers vor¬
Unser st
gestern in Wien zum ersten Male aufgeführtes
Reklame-Se
Werk vor mehr als einem Vierteljahrhundert
Nummer zu
entstanden ist, man könnte es für den gelun¬
dem Preisal
genen Erstling jener dramatischen Produktion
haben die n
halten, die ihre Probleme mitsamt deren
gefüllten Ku
Lösung aus der neueren psychologischen
und der Ad
Wissenschaft bezogen hat. Bei solchem zeit¬
Kuvert, mit
lichen Abstand aber wird die Annahme selbst
einer so geringfügigen Beziehung zwischen
an die Red:
dem Schaffen des Wiener Dichters und dem
siusgasse 8-
seiner literarischen Nachfahren aus Prag und
„
Wippling
laden der „S
dem Reich unwahrscheinlich. Von den Jungen,
züglich abe
die sich Befruchtung ihrer Phantasie bei der
einzusenden.
psychologischen Theorie holten und auf kaltem
Die Name
Wege in dramatische Kunst zu verwandeln
sungen von
suchten, was ihnen die Psychoanalyse an Pro¬
zur Verlosur
blematik fertig ins Haus lieferte, trennt
Schnitzler somit außer der Ursprünglichkeit
der künstlerischen wohl auch die der stoff¬
Siu
lichen Inspiration. Wunderbar genug, diese
Frühzeltigkeit des Wissens um ein später von
Dichtung und Wissenschaft gleich heiß um¬
worbenes Mysterium, noch wunderbarer die
hellseherische Erkenntnis der Zugehörigkeit
Der Betri
von allerlei Unscheinbarem zu dessen Kern¬
nationale.
komplex, am wunderbarsten die Kunst, womit
gerade dieses Unscheinbare zu den bewegenden
In der Nai
Kräften damatischen Gescehens gemacht
ereigneten si
wurde.
spital, wo je
Schnitzlers Beatrice ist das später 80
rates Dr. M.
berühmt gewordene „Kindweib“ dessen
ist, häßliche
spielerischer Unersättlichkeit alles zum Opfer
Mitternacht
fallen muß, was sich ihm mit dem Anspruch
die im Par
auf Alleingeltung naht. Es kann nur, allen
venkranken
gehören, nicht einem; da es seine Liebes¬
Geschrei, d.
fähigkeit auf alle verteilt, bleibt für den ein¬
und Getra
zelnen zu wenig. An dieser Unfähigkeit,
und endet
Liebesglück zu spenden, geht das Kindzeib
Mitternacht
selbst, gehen die Männer, die es lieben, zu¬
Liedes „L
grunde. Beatrice träumt, den einen liebend,
Die Patienten
vom andern; in ahnungsloser Einfalt erzählt
kranke, geri
sie ihren Traum dem Geliebten. Dieser, ein
kamen Tobsu
Dichter und somit Psychoanalytiker von
Gebrüll von
Beruf, stößt sie mit den Worten: „Träume
irritierten Kra
sind Begierden ohne Mut, sind freche
Das Personal
Wünsche, die das Licht des Tages scheuen“
Angstvorstellu
von sich. Beatrice flüchtet zu einem zweiten,
kranken zu #
von diesem zu einem dritten, der zufällig
der Lärm aus
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reizend wie immer und mit einem kleinen, an
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kenden mögen noch die Damen Wall, Burg
seins zu dem somnambulen Wesen der Bea¬
und Aknay, die Herren Andersen, Hennings,
trice, gleitet um einige Nuancen zu mond¬
Vergllügungspürn
Lohner, Huber und Straßni erwähnt werden.
lichthaft über die Szene; Beatrice ist bei aller
(ehem. „Venedig In Wien“) II., Praterstern
Sehr schön war das Bühnenbild des vierten
fatalen Gebundenheit ein Wesen aus Fleisch
Aktes. Der Dichter wurde nach jedem der an
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letzten drei Akte oft gerufen.
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Garteneröffnung: Wochentags 6 Uhr, Sonntag 4 Uhr
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Erster P.
Beatrices im Burgtheater
Wüßte man nicht, daß Schnitzlers vor¬
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gestern in Wien zum ersten Male aufgeführtes
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suchten, was ihnen die Psychoanalyse an Pro¬
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Schnitzler somit außer der Ursprünglichkeit
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spital, wo je
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berühmt gewordene „Kindweib“ dessen
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spielerischer Unersättlichkeit alles zum Opfer
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Liebesglück zu spenden, geht das Kindzeib
Mitternacht
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grunde. Beatrice träumt, den einen liebend,
Die Patienten
vom andern; in ahnungsloser Einfalt erzählt
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sie ihren Traum dem Geliebten. Dieser, ein
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Dichter und somit Psychoanalytiker von
Gebrüll von
Beruf, stößt sie mit den Worten: „Träume
irritierten Kra
sind Begierden ohne Mut, sind freche
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von diesem zu einem dritten, der zufällig
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