II, Theaterstücke 14, Der Schleier der Beatrice. Schauspiel in fünf Akten (Shawl), Seite 590

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14. Der Schleier derstrice
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„ Ausschnitt
„OBSERYER
Nr. 67
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
NelOZVien, IX/1, Türkenstrasse 17.
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Ausschnitt aus:
Den Quixote, Wien
Ne se 70
Kunst in Ziffern.
Was unscheinbar und verborgen in einer Zeitungsecke
steht, worüber des Lesers Blick nur gleichgiltig und zerstreut
gleitet, das ist oft das Interessanteste. Während die Wichtig¬
keiten des Tages breit in Leitartikeln, Feuilletons und Berichten
beschwatzt, baiu zu Nichtigkeiten werden, sieht man im -Füll¬
satzet off artige Culturbildchen. Bei einer solchen Notiz sei es
gesiattet, ein wenig zu verweilen. Sie ist scheinbar ganz un¬
enthält sie doch nichts als Namen und ZifternAber
interessan
diese Nämen s##rschen und die Ziffern schreien. Was die gä
zendsten Kritike, den vortrefflichsten Abhandlungen zu bes
weisen sich bemülen, enthalten sie miite rammatischer Kürze
Sie Stellen fest, und sie klagen an Die- Begründung der
Anklage ist die Aufgabe dieser Zeilen.
Die-Deutsche Bühnengenossenschaftt hat eine kleine Zu¬
sammenstellung der in dem letzten Spieljahre an den Verbands¬
bühnen aufgeführten Stücke veranstaltet, wobei sich Folgendes
als Ergebnis herausstellte. An der Spitze der Dramatiker — als
Dichterkönig also — muss man Hermann Sudermann sehen.
#r hat auf 1130 Vorstellungen hinzuweisen, und schaudernd
fer gute Mann- und schlechte Musikant
Pedenkt an a
damnit hoch unzufrieden ist, und solangernicht von ihmsher¬
rührende Stücke gespielt werden, immer über Verroiung kingen¬
wird Nach ihm kommt in respectvoller Enifernung — Schilier.
Ziffer 1015. Dass es wahrlich nicht seine dichterische Bedeu¬
tung ist, die ihn in die Nähe Sudermann's gebracht hat be¬
weist — eben diese Nähe... Es ist die Theaterwirksamkeit, die
dankbare- Rollen zu schreiben verstand, die Vorliebe für einfache
Vorgänge und sedle, sympathische Charakteres, in denen der
Philister mit Stolz seine Ebenbilder sieht, denen der Dichter Lang¬
lebigkeit auf den Brettern zu danken hat, nicht der — bei
aller Enge schön geschlossenen Weitanschauung und nicht
der funkeinden Rheiorik. Den Beweis liefern gegenSchiller
ausser Südermann — auch seine änderen Collegen in der
Classik: Shakespeare, Gocthe, Lessing. Dennshakes¬
peare, dieses Wunder des Menschengeistes, ist mit 33-Dramen
bei nur 746 Aufführungen weit hinter ihm zurückgeblieben. Ja,
alle seine Meisterwerke erreichen zusämmengenömmen richt
die Vorstellungszahl von Es lebe das Lebent. Gibi esnichte
eine Redensart vomLande der Dichter und Denkers
Was bedeutef Gosthe, die Verkörperung der Deutschheit, mit
seinen 342 und Lessing mit seinen i Abenden gegen den
gewaltigen Bühnenherfscher: In der That, diese Ziffern Nassen
es als sehr nötlig erscheinen, dass nicht eine allzu strefge
Kritik die zurückgesetzte zeitgenössische Production entmutlniger
Aber Sudermann Hat ja Genossen im Erfolge Er, der aufe
dem Umwege über Philippi und Ernst seine eigenen Geschäfts¬
und Eitelkeitsinteressen mit einem vor keiner Therheit und Nied¬

ekschreckenden Müthe vertrat theilt auch emitsdiens
Ernstf und Fülda den goldenen Lorbeel. Cöcüid
hre Records, also zwei,, beziehungsweise dreimal so viel a
Se
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