box 18/3
11. Reigen
Klose & Seiden
Bureau für Zeitungsausschnitte
Ber lin NO. 43, Georgenkirchplatz 21
Zeitung: Leipziger Tageblatt
Ort:
Leipzig.
Datum:
+-T
21
Schnißlers „Reigen“ in Frankfurt. Das Neue Theater in Frank¬
surt o. z. will nunmehr Schnißlers „Reigen“ zur Aufführung bringen,
nachd## das Werk bereiks 1916 angenommen worden war. Unker Be¬
rückstgstigung der in anderen Städten gemachten Erfahrungen wird
jedoch das Stück, wie die Direktion des Neuen Theaters mitteilt, nur
in geschlossener Vorstellung für Subskribenten in Szene gehen.
Di
Subskribenten erklären, daß ihnen das Stück bekannt ist, daß sie seine
Aufführung aus rein künstlerischen Gründen wünschen und sich doher
jeder Mißfallsäußerung enthalten werden. Die Aufführung wird em
4. Juli stattsinden.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berlin NO. 43, Georgenkirchplatz 21
Ieurt
Zeitung:
Oit:
11
Datem:
5
—
uun Frankfurt a. M. wird uns gemeldet:
Schnitzlers „Reigen“ fand bei ausgezeichneter Darstellung
und bei der sehr dezenten Spielleitung von Robin Robert
eit merkwürdige Aufnahme. Nach einem einzigen Bild gab es
sglüchternen Beifall. Am Schluß verließ jedoch ein Teil des
Püblikums das Theater in tiefstem Schweigen, um die
verletzte Moral zum Ausdruck zu bringen. Zu den be¬
fürchteten störenden Zwischenfällen kam es nicht. Die im Zu¬
schauerraum verteilten Geheimpolizisten brauchten nicht einzuschreiten.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berun NO. 43, Georgenkischplatz 21
Jeneste Nachrichte
Zeitung:
Ort:
Datum: IIII.
Pergenen en en ecen ne
Pernnen Pen enen
en We ene mene ven
dr de seenenste atese
de ergene Aeenn
Polizei halte im G
en Senn
e uen eeeenen
n de en eenen
neien uit den een Zese
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitts
Berlin NO. 43. Georgenkirchplatz 21
Nachrrehten
Zeitung.
opf
—
64
Schnitlers Reigen in Fraukfurt a, M.
Schnitzler: Reigen. Vor Jahren gelesen, Wie
las man ihn? Man huschte über das Allzüberbe
dahin, schüttelte das Erdbeschwerte
ob (und
freute sich an den Dingen, die Heikles in
Schnitzlers überlegener Dialogisierungskunst
gebändigt zeigten. Das blieb als Erinnerungs¬
wert, Allzumenschliches schwand dem Gedächtnis.
Frankfurter Neues Theater: Schnitzlers
Reigen auf der Bühne. Trotz vorsichtiger, de¬
zenter Regiekunst eine brüske Vergröberung
Gerade das Allzumenschliche leuchtet hier zu¬
dringlich auf. Die drei ersten Bilder (Dirne—
Soldat, Soldat—Stubenmädchen, Stubenmädchen
Junger Herr) wurden trotz geschickten Spiels
zu plumpen Eindeutigkeiten.
Erträglich durch
die feine Charakteriesierungskunst, mit der die
Darsteller die einzelnen Typen schufen, waren die
vier folgenden Bilder. Am besten Bild acht und
neun (Dichter—Schauspielerin, Schauspielerin¬
Graf). Hier beherrscht Schnitzler sein erotisches
Thema künstlerisch völlig. Bild zehn (Graf
Dirne) wirkt abstoßend und verletzend. Robin
Robert hatte die Regie für den Abend und löste
seine A. fgabe geschickt, und die Darsteller spiel¬
ten mit weiser Zurückhaltung. Zwingende Not¬
wendig keit. Schnitzlers Reigen auf der Bü###
zu sichtbarem Leben zu erwecken, bewies die
Aufführug keineswegs.
Haus Pfeifer.
11. Reigen
Klose & Seiden
Bureau für Zeitungsausschnitte
Ber lin NO. 43, Georgenkirchplatz 21
Zeitung: Leipziger Tageblatt
Ort:
Leipzig.
Datum:
+-T
21
Schnißlers „Reigen“ in Frankfurt. Das Neue Theater in Frank¬
surt o. z. will nunmehr Schnißlers „Reigen“ zur Aufführung bringen,
nachd## das Werk bereiks 1916 angenommen worden war. Unker Be¬
rückstgstigung der in anderen Städten gemachten Erfahrungen wird
jedoch das Stück, wie die Direktion des Neuen Theaters mitteilt, nur
in geschlossener Vorstellung für Subskribenten in Szene gehen.
Di
Subskribenten erklären, daß ihnen das Stück bekannt ist, daß sie seine
Aufführung aus rein künstlerischen Gründen wünschen und sich doher
jeder Mißfallsäußerung enthalten werden. Die Aufführung wird em
4. Juli stattsinden.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berlin NO. 43, Georgenkirchplatz 21
Ieurt
Zeitung:
Oit:
11
Datem:
5
—
uun Frankfurt a. M. wird uns gemeldet:
Schnitzlers „Reigen“ fand bei ausgezeichneter Darstellung
und bei der sehr dezenten Spielleitung von Robin Robert
eit merkwürdige Aufnahme. Nach einem einzigen Bild gab es
sglüchternen Beifall. Am Schluß verließ jedoch ein Teil des
Püblikums das Theater in tiefstem Schweigen, um die
verletzte Moral zum Ausdruck zu bringen. Zu den be¬
fürchteten störenden Zwischenfällen kam es nicht. Die im Zu¬
schauerraum verteilten Geheimpolizisten brauchten nicht einzuschreiten.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berun NO. 43, Georgenkischplatz 21
Jeneste Nachrichte
Zeitung:
Ort:
Datum: IIII.
Pergenen en en ecen ne
Pernnen Pen enen
en We ene mene ven
dr de seenenste atese
de ergene Aeenn
Polizei halte im G
en Senn
e uen eeeenen
n de en eenen
neien uit den een Zese
Klose & Seidel
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Berlin NO. 43. Georgenkirchplatz 21
Nachrrehten
Zeitung.
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Schnitlers Reigen in Fraukfurt a, M.
Schnitzler: Reigen. Vor Jahren gelesen, Wie
las man ihn? Man huschte über das Allzüberbe
dahin, schüttelte das Erdbeschwerte
ob (und
freute sich an den Dingen, die Heikles in
Schnitzlers überlegener Dialogisierungskunst
gebändigt zeigten. Das blieb als Erinnerungs¬
wert, Allzumenschliches schwand dem Gedächtnis.
Frankfurter Neues Theater: Schnitzlers
Reigen auf der Bühne. Trotz vorsichtiger, de¬
zenter Regiekunst eine brüske Vergröberung
Gerade das Allzumenschliche leuchtet hier zu¬
dringlich auf. Die drei ersten Bilder (Dirne—
Soldat, Soldat—Stubenmädchen, Stubenmädchen
Junger Herr) wurden trotz geschickten Spiels
zu plumpen Eindeutigkeiten.
Erträglich durch
die feine Charakteriesierungskunst, mit der die
Darsteller die einzelnen Typen schufen, waren die
vier folgenden Bilder. Am besten Bild acht und
neun (Dichter—Schauspielerin, Schauspielerin¬
Graf). Hier beherrscht Schnitzler sein erotisches
Thema künstlerisch völlig. Bild zehn (Graf
Dirne) wirkt abstoßend und verletzend. Robin
Robert hatte die Regie für den Abend und löste
seine A. fgabe geschickt, und die Darsteller spiel¬
ten mit weiser Zurückhaltung. Zwingende Not¬
wendig keit. Schnitzlers Reigen auf der Bü###
zu sichtbarem Leben zu erwecken, bewies die
Aufführug keineswegs.
Haus Pfeifer.