II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 627

erkennt und doch nicht grollt. Comprender et pardonner. Das scenische
Arrangement des Herrn Savits war voller Poesir. Wie ein Mollakkord
erklang und verklang der Akt. Was bedeutet neben einer Dichtung, die
unter dem Zwange einer ergreifenden Stemmung entstand, ein noch so
witziges Spiel mit ungefühlten Gefühlen und ungelebten Geschehnissen?
Wohl kaum etwas
Was neben der „Gefährtin“ „Paracelsus“?
Anderes als eine Probe auf die These, daß Herr Schnitzler erstaunlich
„Paracelsus“ ist ein flotter Schnörkel, eine krause.
Vielerlei kann. —
Improvisation. Den lautesten Beifall des Abends erntete „Der grüne
Kakadu“. Der grelle Farbenfasching dieses genialen Stückes scheint
dem Publikum verständlicher zu sein, als die stimmungsvolle Helldunkel¬
malerei der „Gefährtin“. Ich habe über das Stück bereits vor vier¬
zehn Tagen berichtet.
„Allgemeine Zeitung.“
Die einaktige Groteske von Arthur Schnitzler „Der grüne
Kakadu“, die zuerst die Münchener Litterarische Gesellschaft in zwei
Aufführungen ihren Mitgliedern vorführte, wurde am Samstag zum
erstenmal öffentlich gegeben. Derselben gingen jedoch nicht die beiden
Einakter von d'Annunzio und von Scholz voraus, — sondern die beiden
Stücke, die Schnitzler mit dem „grünen Kakadu“ herausgegeben und
überall zusammen hat aufführen lassen. So ist diese Trilogie, die weiter
keinen inneren Zusammenhang hat und von der jedes Stück für sich
bestehen könnte, am Wiener Burgtheater, in Berlin, Hamburg, Breslau
u. s. w. zur Darstellung gelangt Ueber die Aufführung am Wiener
Burgtheater hat unser dortiger hm=Referent (in der Nummer vom
9. März d. Is.) in einem eingehenden Feuilleton berichtet und dort
auch die Handlung der drei ungleichartigen Stücke erzählt. Wir können
und wollen uns also kurz fassen.
Nicht zum erstenmal fällt es auf, daß der Premierenerfolg in Wien
einerseits und in München und Berlin andrerseits in einem gewissen
Gegensatz steht. Dort scheint das erste Stück, das Schauspiel „Die
Gefährtin", als das beste betrachtet zu werden und am meisten ge¬
fallen zu haben. Bei uns wie in Berlin steigerte sich die Wirkung
vom ersten zum letzten Stück. Das Stück „Paracelsus“ hatte
einen Heiterkeitserfolg. Am Samstag hatte „Der grüne Kakadu“,
dieser krasse Schlußakt wieder den größten Erfolg von den drei Einaktern.
„Berliner Fremdenblatt“.
Kurz vor Schluß der Saison bescheerte die Direktion Loewe uns¬
noch die Première der jüngsten drei so eigenartigen Schnitzler'schen
Einakter. Unbestrittenen rauschenden Erfolg hatte die lebensvolle Groteske
„Der grüne Kakadu“. Es war wohlbedacht von der Regie, dieses

Stück zuletzt spielen zu lassen und den Abend mit dem fesselnden Vor¬
spiel „Paraclsus“ zu beginnen. Das Publikum brachte überaus allen
drei Stücken und der Darstellung Verständniß und Stimmung entgegen.
„Berliner Courier“.
Aus München wird geschrieben: Ein Stück, wie Arthur Schnitzler's¬
Groteske „Der grüne Kakad#.“ auf einer Hofbühne zu sehen, ist¬
kein alltägliches Vergnügen. Dessen Aufnahme in das Repertoir des
königl. Residenz=Theaters war ein Wagniß, daß mit so mancher in dieser¬
Saison begangenen Unterlassungssünde versöhnte und sich in jeder
sise
Hinsicht glänzend lohnte. Wohl ein halbes Dutzendmal wurden die
Darsteller der Hauptrollen gerufen, mit ihnen Herr Oberregisseur Savits¬
der das Stück, ebenso wie die beiden anderen Schnitzler'schen Einakter
mit großer Sorgfalt inscenirt hatte. „Die Gefährtin" und „Para¬
celsus“ von den Herren Schneider, Lützentirchen, Basil und den Damene
Heese und Dandler vorzüglich dargestellt, fanden ebenfalls freundliche¬
Aufnahme, wenn auch minder lauten Beifall als der „Kakadu“.
„Berliner Fremdenblatt“.
Das Königl. Residenz=Theater kann wieder durch Aufführung von¬
Arthur Schnitzler's Schauspiel „Die Gefährtin“ des Versspiels
„Paricelfus- und der Groteske „Dei grüne Kakadu“ einen vollen
unbestritteen Erfolg registriren. In Gegenwart der Mitglieder
des Königlichen Hofes, welche sich am Beifall lebhaft mitbetheiligten, fand
gerade die von Censurstrichen unberührt gebliebene Groteske einen
herzhaften Erfolg. Am 31. Mai schließt die Saison 1898/99 des
Münchener Schauspielhauses unter Direktor J. Georg Stollberg. Am
1. Juni eröffnet Herr Ferdinand Bonn, dem die Direktion das Theater¬
mit
verpachtet hat, ein auf mehrere Wochen berechnetes Gastspiel.
Nachrichten von Nah und Fern.
des
Sonnabend, den 20. Mai 1899.
ern
Aus meinem Verlage fanden in jüngster Zeit folgende Aufführungen
statt: „Bocksprünge" von Hirschberger und Kraatz, Arnstadt;
„Im Fegefeuer“ von Gettke und Engel, ebenda; „Der Stabs=! The¬
trompeter“ von Mannstädt, ebenda; „Die Krone“ von A. von
ruhe
Perfall, Königl. Schauspielhaus Berlin; „Zum Einsiedler“ von
B. Jacobson, Berlin Residenz=Th., Hamburg Carl Schultze=Th.; „Der
Bernhardiner" von Hirschberger und Pohl, Carl Schultze=Th.
Hamburg; „Mamselle Tourbillon“ von Kraatz und Stobitzer, Heltst
Hamburg Carl Schultze=Th., Bremen; „Die Gefährtin“ „Der grüne
Kakadu“, „Paracelsus“ von Schnitzler, Berlin Deutsches Th.,
Breslau Lobe=Th., München Residenz=Th.; „Der Küchenjunge“ von 1 Gläu
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