Liebelei
5. Leee box 10/1
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vort von den Conservativen ein Stück des Programmes]verlängern. Von den Principien gar nicht weiter zu zu sein.
die „ziererische“ Umgebung und schreiben bei dem Lichte der
sie, kommen sie einmal in
Kerzen aus Lourdes, die in Leuchtern aus Indien stecken,
von Wien, wie einer fremde
Feuilleton.
auf gelbem, rothem, blauem Papier mit grünen, violetten,
Emil Zola gleich, wenn
orangefarbigen Stiften die realistischen Novellen und sym¬
oder Rom fährt, um das
bolistischen Dichtungen. Denn das Grün der Bäume und
lassen. Sie müssen in den
Jung-Wiener Dichter.
Vogelsang, das zieht nicht mehr; wir brauchen ernstere Probleme,
bei Champagnergelagen d
(Zur Burgtheater=Première.)
welche Muse, Schweiß und Opfer an Zeit und Geld kosten;
Nächte opfern. Sie müsser
Ach, wenn die Damen mit den tiefdecolletirten Kleidern
da müssen die „Stimmungsgeber“ aushelfen, die eine Orgel
Dichtermodell die Arbeit i
und die Herren in hohen Stehkragen, die bei den Premièren
mit langen Pfeifen, Wohlgerüche aus Arabien und Bücher in
wie oft werden sie getäusch
sich drängen, nur von den schmerzvollen Processen wüßten,
gothischer Schrift erst vollständig machen. Und Nächte lang
Seele bei diesen Kleinen,
welche die Seelen der Dichter bewegen, wenn sie die Kinder
stöhnen und ächzen diese beklagenswerthen Dichter der Neur¬
„Herren“ steigern soll! Dei
ihres Geistes zeugen, wenn sie die Gestalten ihrer poetischen
asthenie, wenn ihnen aus den Gerüchen und Farben, aus
sofort das Rechte
Lust dann hilflos dem Schauspieler überantworten, der hinab¬
den Molltönen der Orgel jene große geheimnißvolle Stim¬
nun ein „süßes Mädel“ u
tauchen soll mit ihnen in die Gunst des Publicums und, ach,
nung des Dichters nicht kommen will, der sie selbstlos ihre
mung um die andere ver
allzuoft nur „schwimmend“ mit ihnen untergeht, der das
Nerven aussetzen. Unter Marter und Qual suchen sie i den
leicht vorstellen, welche Arl
innere Leben der Musenkinder oftmals nur mangelhaft blo߬
hohen Regalen, wo die Gedanken der fremden Weisen in
Ausgaben an Zeit, Nerven,
legen kann und sie verdirbt! Wüßten sie von den Schmerzen
Schweins= und Kalbsleder gebunden stehen, und suchen immer
bis so ein Werk, wie etwa
solchen Gebärens und von der Seelenpein, wenn der Applaus
wieder, bis sie die Gedanken finden zu ihren Werken, welche
Märchen“ oder Beer=Ho
Paul Verlaine's, Henri Ceard's und Maupassant's
nicht kommen will — sie säßen nicht behaglich in den weichen
Kind“ vorbereitet wird. Wi
Fauteuils, lachend, über Fehler und Mängel scherzend, wenn
Schöpfungen gleichen und klingen, als hätte man sie einmal
mühe bedächte, die Zischer
etwas ihrer Laune nicht gerade entspricht.
schon im „Gil Blas illustré“ gelesen, mo Steinlein die
gerade diese Arbeit der jung
Welch' ein beschwerlich Geschäft ist diese Kunst der Dichter
lieben“ Bilder malt, oder wie in der „Vie Parisienne“ wo
sorgenvolles Geschäft und
von heute! Denn es ist die Zeit vorüber, wo man hinaus¬
die kleinen Cochonnerien von Gerbeault gezeichnet sind,
Oh! Ihr Damen in tief
ging in's Freie, sich unter die Bäume legte, wo Vöglein
mit „der milden Stille der Bewegungen griechischer Vasen,
in hohen Stehkragen, die J
sangen und Blüthen dufteten — wie es immer so schön ge¬
dort, wo sie schon mehr Barockfiguren sind mit sensitiven
wissen wollt und meint, sole
schrieben steht — und wo man im Grünen dichtete von Herz
violetten Schatten“ wie Beer=Hoffmann denken oder
mit der Chamhre garni=En
und Schmerz, vom Schönen und Sehnen! Oder wenn die
„wie weiße, zarte, blaue Asphodellen in ihren innigen grünen
Wie thut Ihr den Dichtern
Gedanken im Sturme gekommen, vor, und nach den Schlachten,
Farben, die trockenen Thrären scheinen aus schweren,
Endlich ist nun, wie d
in den Revolutionen, bei dem klirrenden Wogen einer kraft¬
gläsernen, blutigharten Augen“, wie Theophil Morreu—
Frucht des Fleißes durchge
vollen Zeit. Das ist nun gründlich vorbei! Längst schon.
Loris—Hugo von Hoffmannsthal in unendlich
Wiener Dichter tage=, ja wi
Unter Bäumen wird wohl heute nicht mehr geträumt; und
schönen träumerischen Fragmenten dichten würden. Endlich ist
suchten, über dem glänzend
der athemlose Satz heraus. Man geräth unwillkürlich in den
Krieg geführt noch viel weniger. Also gehört ein weit stärkerer
der kleinen Menschheit br
Styl der Modernen, „dort, wo er schon fast ein Hammer wird,
Aufwand wie einstmals dazu, um heute zu dichten. Man
Arthur Schnitzler's „L
der Blech ciselirt“, um wieder mit irgend einem von ihnen zu
denke nur: was braucht man da für eine Summe von Wissen,
Jahrelang saßen sie
reden.
Nerven und Stoff! Besonders von Letzterem. Die Dichter
Café Griensteidl und lobt
können nicht mehr, wie ehedem, in kahlen Stuben wohnen.
Schwer also ringen sie. Sie müssen, wenn eine Situation
waren sich ihre wechselseitig
Sie müssen in behaglichem Zimmer leben, sich künstlich Stim¬
zu schaffen ist, um das Milien zu suchen, hinaus nach
auf jedes bizarre Wort, au
mungen schaffen, mit Teppichen aus Smyrna, mit Vorhängen
„Klosterneuburg fahren, wie Massenet nach Holland fuhr,
ander. Was ihnen dabei ver
aus Persien, mit Fellen aus Rußland, mit japanischen Bro¬
als er die „Manon“ geschrieben; sie müssen sich erst in ihre
gegenseitig ab. Zum Beispie
derien, chinesischen Ampeln. Sie brauchen zu den „ziererischen“
Kammer sperren, wo das Leben nur in „scheuen, halben
der eigentlich ein Schotte
Worten ihrer Dichtungen, wie Hermann Bahr sagen würde,
Tönen“ durch kunstvolle Butzenscheiben zu ihnen dringt, daß
folgend, zufällig in Wien
Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten.
Gege
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vort von den Conservativen ein Stück des Programmes]verlängern. Von den Principien gar nicht weiter zu zu sein.
die „ziererische“ Umgebung und schreiben bei dem Lichte der
sie, kommen sie einmal in
Kerzen aus Lourdes, die in Leuchtern aus Indien stecken,
von Wien, wie einer fremde
Feuilleton.
auf gelbem, rothem, blauem Papier mit grünen, violetten,
Emil Zola gleich, wenn
orangefarbigen Stiften die realistischen Novellen und sym¬
oder Rom fährt, um das
bolistischen Dichtungen. Denn das Grün der Bäume und
lassen. Sie müssen in den
Jung-Wiener Dichter.
Vogelsang, das zieht nicht mehr; wir brauchen ernstere Probleme,
bei Champagnergelagen d
(Zur Burgtheater=Première.)
welche Muse, Schweiß und Opfer an Zeit und Geld kosten;
Nächte opfern. Sie müsser
Ach, wenn die Damen mit den tiefdecolletirten Kleidern
da müssen die „Stimmungsgeber“ aushelfen, die eine Orgel
Dichtermodell die Arbeit i
und die Herren in hohen Stehkragen, die bei den Premièren
mit langen Pfeifen, Wohlgerüche aus Arabien und Bücher in
wie oft werden sie getäusch
sich drängen, nur von den schmerzvollen Processen wüßten,
gothischer Schrift erst vollständig machen. Und Nächte lang
Seele bei diesen Kleinen,
welche die Seelen der Dichter bewegen, wenn sie die Kinder
stöhnen und ächzen diese beklagenswerthen Dichter der Neur¬
„Herren“ steigern soll! Dei
ihres Geistes zeugen, wenn sie die Gestalten ihrer poetischen
asthenie, wenn ihnen aus den Gerüchen und Farben, aus
sofort das Rechte
Lust dann hilflos dem Schauspieler überantworten, der hinab¬
den Molltönen der Orgel jene große geheimnißvolle Stim¬
nun ein „süßes Mädel“ u
tauchen soll mit ihnen in die Gunst des Publicums und, ach,
nung des Dichters nicht kommen will, der sie selbstlos ihre
mung um die andere ver
allzuoft nur „schwimmend“ mit ihnen untergeht, der das
Nerven aussetzen. Unter Marter und Qual suchen sie i den
leicht vorstellen, welche Arl
innere Leben der Musenkinder oftmals nur mangelhaft blo߬
hohen Regalen, wo die Gedanken der fremden Weisen in
Ausgaben an Zeit, Nerven,
legen kann und sie verdirbt! Wüßten sie von den Schmerzen
Schweins= und Kalbsleder gebunden stehen, und suchen immer
bis so ein Werk, wie etwa
solchen Gebärens und von der Seelenpein, wenn der Applaus
wieder, bis sie die Gedanken finden zu ihren Werken, welche
Märchen“ oder Beer=Ho
Paul Verlaine's, Henri Ceard's und Maupassant's
nicht kommen will — sie säßen nicht behaglich in den weichen
Kind“ vorbereitet wird. Wi
Fauteuils, lachend, über Fehler und Mängel scherzend, wenn
Schöpfungen gleichen und klingen, als hätte man sie einmal
mühe bedächte, die Zischer
etwas ihrer Laune nicht gerade entspricht.
schon im „Gil Blas illustré“ gelesen, mo Steinlein die
gerade diese Arbeit der jung
Welch' ein beschwerlich Geschäft ist diese Kunst der Dichter
lieben“ Bilder malt, oder wie in der „Vie Parisienne“ wo
sorgenvolles Geschäft und
von heute! Denn es ist die Zeit vorüber, wo man hinaus¬
die kleinen Cochonnerien von Gerbeault gezeichnet sind,
Oh! Ihr Damen in tief
ging in's Freie, sich unter die Bäume legte, wo Vöglein
mit „der milden Stille der Bewegungen griechischer Vasen,
in hohen Stehkragen, die J
sangen und Blüthen dufteten — wie es immer so schön ge¬
dort, wo sie schon mehr Barockfiguren sind mit sensitiven
wissen wollt und meint, sole
schrieben steht — und wo man im Grünen dichtete von Herz
violetten Schatten“ wie Beer=Hoffmann denken oder
mit der Chamhre garni=En
und Schmerz, vom Schönen und Sehnen! Oder wenn die
„wie weiße, zarte, blaue Asphodellen in ihren innigen grünen
Wie thut Ihr den Dichtern
Gedanken im Sturme gekommen, vor, und nach den Schlachten,
Farben, die trockenen Thrären scheinen aus schweren,
Endlich ist nun, wie d
in den Revolutionen, bei dem klirrenden Wogen einer kraft¬
gläsernen, blutigharten Augen“, wie Theophil Morreu—
Frucht des Fleißes durchge
vollen Zeit. Das ist nun gründlich vorbei! Längst schon.
Loris—Hugo von Hoffmannsthal in unendlich
Wiener Dichter tage=, ja wi
Unter Bäumen wird wohl heute nicht mehr geträumt; und
schönen träumerischen Fragmenten dichten würden. Endlich ist
suchten, über dem glänzend
der athemlose Satz heraus. Man geräth unwillkürlich in den
Krieg geführt noch viel weniger. Also gehört ein weit stärkerer
der kleinen Menschheit br
Styl der Modernen, „dort, wo er schon fast ein Hammer wird,
Aufwand wie einstmals dazu, um heute zu dichten. Man
Arthur Schnitzler's „L
der Blech ciselirt“, um wieder mit irgend einem von ihnen zu
denke nur: was braucht man da für eine Summe von Wissen,
Jahrelang saßen sie
reden.
Nerven und Stoff! Besonders von Letzterem. Die Dichter
Café Griensteidl und lobt
können nicht mehr, wie ehedem, in kahlen Stuben wohnen.
Schwer also ringen sie. Sie müssen, wenn eine Situation
waren sich ihre wechselseitig
Sie müssen in behaglichem Zimmer leben, sich künstlich Stim¬
zu schaffen ist, um das Milien zu suchen, hinaus nach
auf jedes bizarre Wort, au
mungen schaffen, mit Teppichen aus Smyrna, mit Vorhängen
„Klosterneuburg fahren, wie Massenet nach Holland fuhr,
ander. Was ihnen dabei ver
aus Persien, mit Fellen aus Rußland, mit japanischen Bro¬
als er die „Manon“ geschrieben; sie müssen sich erst in ihre
gegenseitig ab. Zum Beispie
derien, chinesischen Ampeln. Sie brauchen zu den „ziererischen“
Kammer sperren, wo das Leben nur in „scheuen, halben
der eigentlich ein Schotte
Worten ihrer Dichtungen, wie Hermann Bahr sagen würde,
Tönen“ durch kunstvolle Butzenscheiben zu ihnen dringt, daß
folgend, zufällig in Wien
Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten.
Gege