II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 184

ichte der Denische it einen eingretenden Seilen benen, u een e eneeneen seenenenenesee

Musiker. Für die „Vohème“ hat Ricordi eine Reclame
erworben
zum Menschenschicksal. Wunderbar echt und sein sind
machen lassen, die an die schlimmsten Ausartungen
verbliebe
die Contrastwirkungen, die Schnitzler durch die völlig
Sonzogno's auf diesem Gebiete erinnert. Den Musik¬
ungezwungene Gegenüberstellung grundverschiedener
so schön
berichterstattern selbst der Provinzblätter hat Herr
Art sons.
Charaktere und Lebensanschauungen erzielt. Wie
Ricordi die Reise= und Hotelkosten und auch die Tele¬
3 m
in Henry Murger's herrlicher, leider noch immer

graphengebühren bezahlt, so daß sich heute früh ganz
vergoldur
nicht nach ihrem vollen Werth geschätzten „Vie de
Italien mit spaltenlangen Lobpreisungen „der hervor¬
Ringen
Bohème“ Mimi das unbekümmerte lachende Kind der
ragendsten musikalischen Erscheinung der letzten Jahre“
aus nack
Liebe, die ewig zirpende, des Winters nicht gedenkende
überhäuft sieht. In Wahrheit fehlt Puccini's „Bohéme“
Bodensti
Grille ist, und Francine elend dahinsiecht an Liebe
durch die
und Hunger, so sehen wir gleichsam in den beiden bei allen Vorzügen seiner musikalischen Gestaltung das
eigentliche dramatische Leben. Murger's „Scènes de
Ausführ:
Wienerinnen Mizi Schlager und in Christine die Liebelei
la vie de Bohème“, die dem Buche den Stoff gegeben
Werthe.
und die Liebe verkörpert. Mizi Schlager wechselt ihre
haben, eignen sich eben nicht für die Bühne. Was
ist die
Liebhaber so gleichmüthig und frohlaunig wie ihre
den Reiz der Novelle bildet, die musterhafte Dar¬
schimmer
Walzertänzer, wenn beim Heurigen die Fidel erklingt,
stellung des Milien, die psychologische Feinheit der
sitzen Be
und in dieser feschen, drallen Modistin, die nach einem
Charakteristik, das geht in der grellen Beleuchtung der
lichtem (
sehr ungenirten Souper fragt, ob es auch „anständig“
Bühne verloren und kann auch durch die Vorzüge der
ornamen
ist, etwas von den Speiseresten einzupacken und mit¬
Musik nicht ersetzt werden. Im ersten Acte fand ein
grundes
zunehmen, ist viel von jenem einstigen, entzückenden
Liebesduett zwischen Rudolf und Minni lebhaften
Blumen
Grisetten=Leichtsinn, den man in dem Paris von heute,
Beifall. Der zweite Act ließ das Publikum kühl,
Orname
wenigstens in so anmuthender Gestalt, schwerlich noch
dagegen steigerte sich der Erfolg wieder im dritten
H. R. 9
findet. Die Christine aber hat einen leisen Zug der
Acte und erreichte seinen Höhepunkt nach dem Quar¬
in ihrer
Schwermuth und aus ihrem zärtlichen Empfinden bricht
tette der beiden Liebespaare. Im Schlußacte ergriff
Handbur
zuweilen jene leidenschaftliche Wildheit des Herzens
die Sterbescene Mimi's. Der Musik Puccini's eignet
liches zu
hervor, die Unheil kündet. Man fühlt es sofort,
ein natürlicher Fluß und neben warmer Empfindung
Seelend
daß sie vom Stamm der Asra ist. Und — nach
ein erfreulicher Reichthum melodischer Kraft. Der
äußeren
der alten Erfahrung von Gleich und Gleich gesellt
Aufführung wohnten fast alle jüngeren italienischen
aus Kie
sich gern — hat die Mizi ihren Theodor gefunden,
Componisten von Namen bei, unter ihnen Mascagni.
mit Lede
einen frohsinnigen, flotten Jungen, der das Leben
eine Cer
Fritz
nur von der heiteren Seite nimmt.
In Rheims hat vor einigen Tagen die erste
sucht
schlossen
Lobheimer aber, der Galan Christinen's,
Aufführung des „Zigeuerbaron“ von Johann
schwer
lichen
Lustigkeit die
lärmende
nur durch
Strauß mit einem glänzenden Erfolge um ein Uhr
eines
gerade
auf seine Seele drückende Ahnung
Nachts geendet. Das Publikum ließ die Finales drei¬
Denn d.
oder
herandämmernden Unglücks zu scheuchen,
bis viermal wiederholen und konnte sich an der schönen
tigen K
wenigstens zu betäuben. Wie diese beiden Pärchen
Musik nicht satt hören. Die Aufführung übertraf jene lichen!
sich necken und scherzen und umschlingen, wie sie ein
von Paris in jeder Hinsicht, wozu insbefondere die bilder
Souper improvisiren und wie plötzlich zu später
vorzünliche-Darstettung der Herren Thomas Salignac
Constra
Stunde dieses Liebesmahl schrill und jäh durch
und Godesroy (von der Komischen Oper in Paris),
werden,
den Rechenschaft fordernden, betrogenen Gatten ge¬
sowie der Damen Ollivier, Caro=Lucas, Lassalle und
eine Ka
stört wird, das ist dem Leben bis in die kleinsten
Lefévre beigetragen hat. Der „Zigennerbaron“ gelangt
Helmba
Züge förmlich abgelauscht.
jetzt in allen größeren Städten Frankreichs zur Auf¬
wird.
Die feinste dichterische Empfindung Schnitzler's
führung. Musikverleger Cranz wohnte der ersten Auf¬
ist die
aber quillt im zweiten Acte aus der Gestalt des alten
führung in Rheims bei, welche die Journale „Natio¬
zweckne
Theater=Geigenspielers Weiring hervor. Auf diesem
nal" und „Le Public“ enthusiastisch besprechen.
die alte
verkümmerten Graukopf, dem Vater Christinen's,
lerischer
der — eine grausame Ironie — das Recht auf den
Formei
Lebensgenuß verkündet, ruht etwas unendlich Weh¬
die hen
Binker den Coulissen.
müthiges. Selten ist in schlichterer Form, mit
vorkom:
größerer Wahrhaftigkeit das tragische Schicksal einer
Hans Olden's neues fünfactiges Schauspiel
weil
armen, abgenutzten Menschenseele zum Ausdruck
„Helene“ ist von Herrn Intendanten Prasch für das
fähigkei.
gekommen.
„Berlimer Theater, sowie von Herrn Angelo
besten (
Im letzten Act, wo es sich zu Ende neigt, ist auch
Neumann für das „Deutsche Landes=Theater“ in Prag
Gegenst
ein merklicher Niedergang des Werkes zu spüren, aber
zur Aufführung angenommen.
Ueber d
gerade hier kam die ergreifendste Darstellungskunst
Dunkel.
Im „Theater Unter den Linden“ geht
dem Dichter zu Hilfe und half über alles hinweg.
heute Millöcker's „Bettelstudent“ in Scene und wird davon
Frau Agnes Sorma war die Christine der
morgen wiederholt. Am Freitag gelangt Offenbach's burger
„Liebelei“. Diese unvergleichliche Künstlerin hat hier
„Die schöne Helena“ zur Darstellung. In der Titel=carum“
wieder einmal aus tiesstem Empfinden her¬
die sich un¬
rolle eröffnet Frau Pettersson=Norrie ein Gastspiel. vermeh¬
aus eine Gestalt geschaffen,
„Weißt',
Herr Klein wird zum ersten Male die Rolle des und 2
vergeßlich dem Gedächtniß einprägt.
„gülder
Kalchas spielen.
Dein G'sicht zeigt immer was Du verspürst“
beiden
so ungefähr sagte einmal die Mizi zu ihrer
Kaufme
Die Autoren des „Hungerleider“, welches im
Freundin Christine. Das trifft auch genau auf die
„Friedrich=Wilhelmstädtischen Theater“
Künstlerin Sorma zu. Aus ihren Augen, aus ihren
Gründ¬
andauernd seine Zugkraft ausübt, haben für Herrn
Mienen spricht die überquillende Zärtlichkeit und der
Röhre
Hanno, den Darsteller der Titelrolle, ein neues Couplet
tiefste Seelenschmerz mit einer so hinreißenden Ge¬
kein Z
geschrieben.
walt, daß es kaum noch des Wortes bedürfte.
Art u
welch eine Fülle der zartesten
Und dann wieder —
hat si
Das wiener Comité der Gesellschaft „Gaea“
und der stärksten seelischen Regungen dringt aus ihrem!
P
die zur Ermöglichung der Aufführung von Adalbert
Sprechen auf uns ein. Es giebt gegenwärtig wohl
ueg
von Goldschmidt's musikalisch=dramatischem Werke
kaum noch eine zweite Künstlerin der deutschen Bühne,
regste
„Gaea“ begründet worden ist — hat in seiner le##ten
die mit so meisterlicher Beherrschung ihrer Kunst
vielfack
Sitzung die Vorarbeiten der Constituirung vollendet
einen solchen Zauber der Persönlichkeit und
somit
und zur Beschaffung der erforderlichen Summen die
eine so unwiderstehliche Macht auf die Seelen der
Ueberf
Ausgabe von Antheilscheinen im Betrage von 500
Hörer vereint. Wie zum Schluß diese Christine mit
Gulden in Angriff genommen. Zwei Tage nach diesem:
gegen
einem röchelnden Aufschrei aus dem Zimmer stürzt —
schulde
da fühlte man es förmlich, daß sie in den Tod eilt. [Beschlusse waren bereits 10,000 Gulden von wiener
die
Die ganze Aufführung war eine der besten, die Kunstfreunden gezeichnet. An der Spitze der Liste be¬
deß
finden sich die Namen Nathaniel Baron Rothschild,
das „Deutsche Theater“ seit langem geboten hat.
sich
Als Modistin Mizi war Gisela Schneider Edmund von Guttmann, Etienne Scanavi. Das
richten
von einer prachtvollen Frische und appetitlichstem Comité hofft die finanziellen Vorarbeiten noch in
regte
diesem Monat so weit zu bringen, daß sofort an die
Humor, und Herr Jarno als echt weauer'sches
Sie ist
Wahl eines Directors geschritten und die erste Auf¬
Früchtl bot eine köstliche Leistung von slottester
von di
führung bereits in der nächsten Saison stattfinden kann.
Liebenswürdigkeit. Rudolf Rittner spielte den
Die C

Fritz mit schlichtester Natürlichkeit und der alte
burgise
7
Musikant war in der aus dem Leben schöpfenden
Aus dem Musikleben.
prächti
Kunst Reicher's eine so echt wirkende Gestalt,
Wappe
Heute findet im Saal Bechstein das Concert
daß man sich unwillkürlich fragte: „Wo hast
familie
von Fräulem Helene Opitz und Herrn Didric
Du nur den Alten schon gesehen?“ Die Episode des
des ha
Ostermann und in der Singakademie der Lieder
Gatten brachte Hermann Nissen zu eindring¬
abend von Fräulein Edith Bagg unter Mit Tausch
lichster Wirkung.
wirkung des Pianisten Herrn Walther Bachmann statt Samm
Wir haben uns so viel mit dem modernen Poeten
beschäftigt, daß uns jetzt, in der vorgerückten Stunde,sowie im Concertsaal Potsdamerstraße das Concert vermel
nur wenig Zeit für den Dichter des „Zerbrochenen der Violinistin Fräulein Sophie Adelheim einem