II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 380

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5. Liei box 10/4
Schonbelt eigtne, „
ihren sicheren Wertb in sich selber findet, ein lockendes
Jund prangendes Geläute.
Vom böhmischen Landestheater. Arlbur
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*Schuihler's Schauspiel „Liebelei“ (Milkovänl),
(N 9
Lonsi=welches gestern bei uns zum erstenmale in Scene
Pragsging, arbeitet mit grundehrlichen Mitteln, speculirt
Juli nicht auf wohlseile Wirkungen, gibt sich mit redlicher
hier
Bescheidenbeit, ohne kokette Prätensionen und kletter
tige
Herr nicht mit folscher Begeisterung auf die Galerie. Seine
irben.
Mo
reinliche Technik, seine saubere, gewissenhafte Scenen¬
ihrenführung muß ohne Rückhalt gelobt werden. Die Ten=sthül¬
terie¬
denz des Stückes enthält viel des Verständigen und
89 in
Wahren, gibt den klugen Leuten des Porterres berech= Tit
Be=stigten Anlaß zu Beifall und versucht, das Nachdenken
eits=der oberen Ränge zu beschäftigen. Herr Director Tal
ihn
Subert hatte das Stück inscenirt und auch diesmal
##im ein hervorragendes Regisseurtalent bekundet. Es wurde, ssein
weil man gewissenhaft studirt hatte, auch gut gespielt. dar
rag Frau Kvapil gab das Wiener Bürgermädchen
unb Christine, die sich in eine Liebe eingelassen, ihre Nei= nu
8.,igung leidenschaftlich ernst nimmt und daran zu Grundel gez
Uhrjgeht, mit immer wachsendem tragischen Ausdruck. Kr
luf= Eine geradezu brillante Leistung bot Frl. Wels
hal
lka=als Mizi. Sie war eine urwienerische Grisette voll
harben Humors. Gemüthlich stellte Herr Pstrog Gr
Die den Vater der Heldin dar, einen Violinspieler inthal
Ju¬
einem Vorstadttbeater. Der Studiosus Fritz Lobhei=s#ni
abe mer, dem die arme Christine nur ein flüchtiger Zeitekur
vertreib gewesen, wurde von Herrn Vojan darge- der
ine stellt. Der Künstler war mit Eiser und Glück um seine
Ur
Rolle bemüht, nur wäre im ersten Acte etwas weni¬
B
ger Sentimenlalität am Platze gewesen. Den fröh=Ilog
lichen Junggesellen Theodor Kaiser gab Hr. Sedlä=[In
cek mit könlichem Humor, während Herr Bittner
als beleidigter Ehegatte sich in seiner einzigen beiklenf un¬
Begegnung mit Fritz vortrefflich gab. Arthur Schnitz= i“
ler hat einen schönen Erfolg errungen, der seinemspa
Fleiße und seinem sachlichen Ernste nicht minder zu Fa##
vergönnen ist, wie seiner Begabung, die mau am ge¬
strigen Abende auch bei uns achten lernte. — Morgen nen
findet die zweite Aufführung von Schnitzler's Schau. Cor
spiel „Liebelei“ staft. Für Freitog ist Wagner's Wie
Oper „Lobengrin“ in Aussicht gestellt.
Resanaschule Löwe Destin. Mit B.#i#, der