II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 616

Liebelei
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Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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Nr. 34
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
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Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom.
Stockholm, Kristlania, St. Petersburg.
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Wiener Cheaterbrief.
(Originalbericht der „Dresdner Kunst= und Theater=Zeitung“.)
Im Raimundtheater fand die Erstaufführung des Einakters
„Olgas Spitzbube“ von Beatrice Dorstey, der schon öfters vorteilhaft
hervorgetretenen Wiener Schriftstellerin, statt. Die Kleinigkeit, deren
Inhatt, abgesehen von der Possenhaftigkeit der Ausführung, nicht ein¬
mal der Satire entbehrt, geißelt oder besser gesagt, macht sich lustig
über die moderne Frauenemanzipation, die es soweit gebracht (das
Stück bespricht die Zukunft), daß die Frau als Dr., Verteidigerin in
Strafsachen, Verbrecher der staatsanwaltlichen Klaue entreißt, während
der Gatte daheim das Haus besorgen, das Kind stillen u. s. w. muß.
Wie nun diese Frau Dr. Olga Raimann ihren ersten größeren Sieg,
die Freisprechung eines bekannten Diebes feiert, indem sie diesen zu
Tisch ladet und der Gauner sich als solcher entpuppt, wird von
Thaller sehr humoristisch wirksam gespielt. Die Autorin, zugleich
Darstellerin der weiblichen Hauptrolle, konnte für den Beifall und kre
die Menge Blumen östers danken — Darauf folgte zum erstenmal!
im Raimundtheater „Liebelei“ von Arthur Schnitzler. Der Dichter, ans
Schöpfer der jetzt so beliebt gewordenen Spezies „Wiener süße Mädel“,
hat in seinem Schauspiel das süße Mädel in allen Schattierungen das
gezeichnet und so vor allem ein wirksames Stück geschrieben. Der den
Inhalt ist Ihnen ja bekannt. Hansi Niese, der verkörperte — ich
In bitte tausendmal um Verzeihung — Lachkrampf, soll eine tragische dle
und noch dazu, bis auf den letzten Akt, ziemlich undankbare Rolle, on¬
wie die Christine, darstellen? Nein, dasselbe sollte man nicht von g“)
L ihr verlangen, trotzdem sie nicht einen Augenblick die Künstlerin ver¬ ebe
missen ließ. Die beiden jungen Leute, der sentimentale Idealist Fritz IU¬
(Herr Lackner) und der humorvolle Theodor (Herr Homma), im Verein
mit der ausgezeichneten Mizzi Schlager des Frl. Reingruber und des
ergreifenden Violinspielers Weiring (Herr Jules), gaben bis auf kleine
Noch wären Frau Quatour als kupp¬
Ueberhastungen ihr Bestes.
lerische Strumpfwirkersgattin und Herr Raeder (der Unbekannte und
zugleich Regisseur) lobend zu erwähnen.
Telephon 12801.
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* Ausschnitt
Nr. 78
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I. österr.-eaprdl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Geuf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
grn. Iianäelesaurngl. Wien
Ausschnitt aus: Pesterr.
vom: 7%700
Kunstund Ltrratnt.
Im Raimund=Theater ging am letzten
Samstag Schnitzlers Hohelied des Wiener „süßen
Mädels“ „Liebelei“ in Szene. Frau Niese
fiel in dem wehmütigen, durch die erste zu ernst
genommene Liebe gebrochenen kleinen Vorstadt¬
mädel eine Rolle zu, die ihrem urwüchsigen frischen
Naturell nicht nahe lag. Erst im dritten Akte, wo
sie die Seelenqual des um seinen Glauben an die
Männer betrogenen Mädchens erschütternd zum Kr.
15.—
Ausdruck brachte, zeigte sich die Künstlerin auf der
28.— inelusive
Porto.
Höhe ihres Könnens und erzielte rauschenden Bei¬
50.—

fall. Fräulein Reingruber spielte das leichte
110.— Zahlbar
lustige Mädel frisch und natürlich. Frau Anatour
200.—) im Voraus,
und die Herren Lackner, Homma und Jules
ungsausschnitte ist das
blieben hinter ihren Vorbildern im Burgtheater nicht
auch steht es den
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zurück. Eingeleitet wurde der Abend durch einen n oder zu ändern.
lustigen Schwank „Olgas Spitzbube“ von
Beatrice Tovsky. Die Autorin spielte selbst die
Auszug enthaltend die
Olga, eine Verteidigerin in Strafsachen, die ihren
Wiener Morgen¬
glücklich freigeredeten Klienten, einen Einbrecher,
und „Wiener Zeitung“)
zu Tisch geladen. Heri Thaller verkörperte diesen
che und wirthschaftliche
Ehrengast in Maske und Spiel gleich vorzüglich.
eboten wird. Diese Mit¬
Die Autorin wurde wiederholt gerufen und mit
kt.
Blumen reich bedacht. Das Publikum kargte bei
beiden Stücken nicht mit Beifall.
Prospecre duaris und fränco.