Liebele1
5. J
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M enenehen ain
n nnmenen
den 2o kngt s. B. laltes Weinen bei Fräulein
Gemonn micht fehr acht und mntnenohr es beit
ie bet den Sprachen väht ione Filen den
Stimme, jene Atemlosigkeit mit, die für einen
unter Tränon geäußerten Affekt charakteristisch ist.
Aden Kracte auc diesmal die Tartelerin wiede
einige Stellen, die starken seelischen Ausdruck ver¬
langen, auffallend nüchtern. Die Christine darf
z. B. ihrem Fritz nicht einfach sachlich berichten, daß
sie ein Bild besitzt, das ein von ihrem Geliebten
erasse Mädchen Lartel. Die Angst vereinem
ähnlichen Schicksal muß ihrer Mitteilung eine
tiefere Bedeutung geben. Auch an anderen Stellen
hätte es sich deutlicher zeigen müssen, wie alles
dusen und Laiten dei Gbehine eine Richung
d4, wie se mit ihrem ganen Wese im Gelieden
aufgeht. Jedenfalls darf man aber auch nach dieser
noch lange nicht ausgereiften Leistung das Urteil
sene, dol wir ei dier mit einer Anstngerte m
en dion Gie Tane sond esten dos zweitener
auf der Bühne), die nachdrücklichste Ermunterung
und entschiedene Förderung verdient. Noch läßt
9 ncht belimmen, vie veit den iben göhte
keiten noch entwicklungsfähig ist und worin sie
Seeist die Ganen, die iher Brantaung an.
seden ind. Gcenereicht bat. Jedensals wird man
ihr als einem vielversprechenden Talent in ihrem
ereren Diten mit Antel und Bergulgen foigen
don den Uörigen Parselen in der Giedsiehe iun
wieder besonders Fräulein Braun mit ihrer vor¬
trefflichen Leistung als Mizi Schlager hervor. —
Der „Troubadour“ von Hans Müller be¬
rührt als ein Lustspiel mit noch nicht abgenütztem
Hauptmotiv nicht übel. Aus einem literaxi¬
schen Wettbewerb sind zwei Arbeiten über das
Weib preisgekrönt hervorgegangen. In der einen
wird die Frau als Ursache aller übel verdammt, in
der anderen wird in lyrischen Gedichten begeistert
ihr und der Liebe Lob gesungen. Die Gattin eines
Schiedsrichters in dieser Angelegenheit, die Frau
des Professors Hausmann, ist empört über die
Anerkennung, die die erste Arbeit fand. Gewiß hat
das ein bissiger, alter, immer erfolglos gebliebener
Nichtkenner des weiblichen Geschlechtes geschrieben!
Wie interessant muß dagegen der Dichter der
anderen Arbeit, der „Troubodour“ sein! Die bei¬
den „Gekrönten“ kommen. und — siehe da: der
Frauenhasser ist ein höchst liebenswerter und höchst
liebeserfahrener, schon längst gern gesehener Ver¬
ehrer der schönen Frau, während sich am „Trou¬
badour“ das Sprüchlein des Dichters erfüllt: „Die
Nachtigall ist nicht zum Sehen, nur zum Hören,
Sie kennen lernen, wird im Genuß dich stören.“
Die „Nachtigall“ hat nämlich eine Frau und neun
Kinder und dichtet nur aus Hunger; aber nicht
aus Hunger nach Liebe, sondern aus einem pro¬
faneren Nahrungsbedürfnis heraus. Schade, daß
der Verfasser der frauenfeindlichen Arbeit, der
natürlich durch seine sympathischen, praktischen
*Leistungen die Liebe der schönen Frau alsbald ge¬
winnt, zuletzt seine Arbeit als abgeschrieben ein¬
bekennt; es geht dadurch eine nette Pointe der
Geschichte verloren. Das Stück wurde von Fräulein
Decarli und den Herren Rüthling,
Beraun und Großmann recht frisch gespielt.
Namentlich die beiden Letztgenannten zeichneten
sich aus. Das Haus war ausverkauft.
Dr. M.
5. J
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M enenehen ain
n nnmenen
den 2o kngt s. B. laltes Weinen bei Fräulein
Gemonn micht fehr acht und mntnenohr es beit
ie bet den Sprachen väht ione Filen den
Stimme, jene Atemlosigkeit mit, die für einen
unter Tränon geäußerten Affekt charakteristisch ist.
Aden Kracte auc diesmal die Tartelerin wiede
einige Stellen, die starken seelischen Ausdruck ver¬
langen, auffallend nüchtern. Die Christine darf
z. B. ihrem Fritz nicht einfach sachlich berichten, daß
sie ein Bild besitzt, das ein von ihrem Geliebten
erasse Mädchen Lartel. Die Angst vereinem
ähnlichen Schicksal muß ihrer Mitteilung eine
tiefere Bedeutung geben. Auch an anderen Stellen
hätte es sich deutlicher zeigen müssen, wie alles
dusen und Laiten dei Gbehine eine Richung
d4, wie se mit ihrem ganen Wese im Gelieden
aufgeht. Jedenfalls darf man aber auch nach dieser
noch lange nicht ausgereiften Leistung das Urteil
sene, dol wir ei dier mit einer Anstngerte m
en dion Gie Tane sond esten dos zweitener
auf der Bühne), die nachdrücklichste Ermunterung
und entschiedene Förderung verdient. Noch läßt
9 ncht belimmen, vie veit den iben göhte
keiten noch entwicklungsfähig ist und worin sie
Seeist die Ganen, die iher Brantaung an.
seden ind. Gcenereicht bat. Jedensals wird man
ihr als einem vielversprechenden Talent in ihrem
ereren Diten mit Antel und Bergulgen foigen
don den Uörigen Parselen in der Giedsiehe iun
wieder besonders Fräulein Braun mit ihrer vor¬
trefflichen Leistung als Mizi Schlager hervor. —
Der „Troubadour“ von Hans Müller be¬
rührt als ein Lustspiel mit noch nicht abgenütztem
Hauptmotiv nicht übel. Aus einem literaxi¬
schen Wettbewerb sind zwei Arbeiten über das
Weib preisgekrönt hervorgegangen. In der einen
wird die Frau als Ursache aller übel verdammt, in
der anderen wird in lyrischen Gedichten begeistert
ihr und der Liebe Lob gesungen. Die Gattin eines
Schiedsrichters in dieser Angelegenheit, die Frau
des Professors Hausmann, ist empört über die
Anerkennung, die die erste Arbeit fand. Gewiß hat
das ein bissiger, alter, immer erfolglos gebliebener
Nichtkenner des weiblichen Geschlechtes geschrieben!
Wie interessant muß dagegen der Dichter der
anderen Arbeit, der „Troubodour“ sein! Die bei¬
den „Gekrönten“ kommen. und — siehe da: der
Frauenhasser ist ein höchst liebenswerter und höchst
liebeserfahrener, schon längst gern gesehener Ver¬
ehrer der schönen Frau, während sich am „Trou¬
badour“ das Sprüchlein des Dichters erfüllt: „Die
Nachtigall ist nicht zum Sehen, nur zum Hören,
Sie kennen lernen, wird im Genuß dich stören.“
Die „Nachtigall“ hat nämlich eine Frau und neun
Kinder und dichtet nur aus Hunger; aber nicht
aus Hunger nach Liebe, sondern aus einem pro¬
faneren Nahrungsbedürfnis heraus. Schade, daß
der Verfasser der frauenfeindlichen Arbeit, der
natürlich durch seine sympathischen, praktischen
*Leistungen die Liebe der schönen Frau alsbald ge¬
winnt, zuletzt seine Arbeit als abgeschrieben ein¬
bekennt; es geht dadurch eine nette Pointe der
Geschichte verloren. Das Stück wurde von Fräulein
Decarli und den Herren Rüthling,
Beraun und Großmann recht frisch gespielt.
Namentlich die beiden Letztgenannten zeichneten
sich aus. Das Haus war ausverkauft.
Dr. M.