II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1256

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Solch ein Menschenbild he
ten Abschied mit zitternder
die Tür
dis ihr Fritz hinausgegangen ist, wie sie in
ißheit unbewußt mit suchenden Blicken und
elbst zu verlieren scheint, das ist ebenso
d, wie ihr entsetzliches Erkennen, was sie dem
was sein Treubruch bedeutet, wie ihr auch nach
nicht bleiben soll, keine ungetrübte Erinnerung,
er Trost
ihr Sichdurchringen aus lähmender
Star
t zu rascher befreiender Tat.
Neben Ida Wüst aber standen Mitspieler, denen allzu¬
sammen nur uneingeschränktes Lob ausgesprochen werden
ann. Robert Taube als weicher, gutiger, verzeihender
ater, Meia Harden als klatschende, ränkesüchtige Nach¬
Toni Rupprecht und Leopold Murauer als
ebiges Pärchen, das hernach sich so plötzlich vom
n Ernste des Geschehnisses berührt sieht (beide waren
stummen Spiel der letzten Szene bewundernswert),
v Semler in der besonders wohlgelungen durchge¬
Rolle des betrogenen Ehemanns, vor allem aber
d Schindler als Christines Geliebter. Die Auf¬
jeser Rolle ist unsagbar schwer, denn das, was sie
erfüllt und gestaltet, liegt in einem Erleben, das
ichtbaren Ereignissen vor sich geht. Daß Schindler
eses Erleben dennoch nicht nur nahe brachte,
überzeugten Anteil daran nehmen ließ, ist seiner
klugen Schauspielkunst zu danken. Wie er auf
Belt der „Liebelei“ sternenfernen Gebiete gezeigt
r sich nur der guten und vornehmen Mittel zu be¬
dienen pflegt, so verschmahte er auch als Fritz jedes Ueber¬
treiben oder Unterstreichen; ganz leise deutet er an, mit den
einsten und zartesten Linien zeichnet er die Umrisse dieser
Figur, die doch gleich vom ersten Augenblick an vertraut und
liebenswert vor uns stand und uns mitriß durch alle ihre
Nöte und Zweifel bis zum grausam schlimmen Ende.
Direktor Stein hatte die Regie geführt und das Ganze
mit innigstem Verständnis ganz auf die Stimmung angelegt,
die dem Charalter der Schnitzlerschen Dichtung innerlich und
äußerlich entsprach. Diese Regie hat ihren nicht zu unter¬
schatzenden Anteil an dem erfreulichen Gelingen dieses ersten
literarischen Abends im Deutschen Theater.
Das Publikum, das dankbar reichsten Beifall spendete, ih
Mögrichte
atte sich ziemlich zahlreich eingefunden; hoffentlie
aber nicht nur die künftigen literarischen Abende
besucht, sondern es wird auch sonst — das sei bei d
heit nochmals ausgesprochen
die soziale
lerische Pflicht, deren Erfüllung sich niemand en
der nur irgend dazu in der Lage ist, fleißiger g
hannoverschen Bühnen durch guten Besuch in die
bringen, durchzuhalten. Auch sie arbeiten zu ihrem
im Dienste des Vaterlandes, sei es, indem sie die
gebliebenen durch die Gewährung edler Genüsse erhel
erbauen, sei es, daß sie in das ernste und schwere Leb
Zeit einspaar fröhliche, lustige, erholungschaffende Sti
bringen.
Martin Frehsee.