Teleph.
OBSERV
österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Goni Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr.
Ausschnitt aus:
Niederösterreichische, Krems
Gemütlichkeit in Stein. Selbst der strengste
Kritiker muß zugeben, daß wir es am Samstag
den 18. d. M. bei der Steiner Gemütlichkeit
mit einer Aufführung zu tun hatten, welche
den Rahmen von Dilettantismus überschreitet.
In Schnitzlers Anatols Hochzeitsmorgen" gab
Frau Gina Kodre wieder eine Probe ihres
künstlerischen Könnens und wurde dabei
durch die Herren Fuchs, Kodre und
Nowotny wirksam unterstützt. In dem Lust¬
spiele „Papa Hamlets Geist“, das den Zuhörern
viele Gelegenheit zum herzlichen Lachen bot,
zeigte sich Herr Wurz als Meister in der
Regisseurkunst und man weiß nicht, ob man
ihn mehr als Bühnenleiter oder als Schau¬
spieler loben soll. Das flotte Spiel der Damen
Frl. Brenek, Stebl, Wedl und der Herren
Hadl, Püttner und Wurz erregte allseits
Bewunderung. Besonders das originelle Dienst¬
botenpaar, das durch Frl. Wedl und Herrn
Püttner geradezu einzig dargestellt wurde,
konnte nicht genug belacht und beklatscht werden.
Den Glanzpunkt des schönen Abends bildete die
Operette „Das Teufelsmädel“. Die herrliche
Straußsche Musik, die frischen und lebensfrohen
Gestalten der jungen Pensionsdamen,
strammen Offiziere, die ernste und würdige
Institutsvorsteherin, welche samt ihrem verliebten
Lehrkörper nicht weiß, wie sie dem Uebermute
der ihr anvertrauter Zöglinge wirksam entgegen¬
treten könnte, das alles mußte zu einem Erfolge
führen, umsomehr, als wirklich großartig ge¬
spielt, getanzt und gesungen wurde. Frl. K.
Mazetti als Poldi brachte neuerdings den
Beweis, daß sie die Hochachtung und Bewun¬
derung verdient, die man ihr allseits entgegen¬
bringt. Bei Frl. C. Stebel bewunderte das
Publikum sowohl ihre schöne und bis in die
höchsten Töne reine und klangvolle Stimme,
als auch ihre graziösen, man mochte fast sagen
elfenartigen Tanzbewegungen. Der Lehrkörper
des Institutes wurde durch die Damen Frl.
Gregory, Wedl und die Herren Lackner
und Wurz auf beste und humorvolle dargestellt.
Ebenso ernteten das Lob und die Bewunderung
der Zuhörer die Damen Frl. Brennek, Hampe,
Stebel und die beiden Damen Frl. Thorwesten
als junge Institutsdamen, sowie die Herren
Eisenhuber, Forstner, Fuchs, Hadl, Sladeczek
und Nowotny als Offiziere. H. Rosenberger
als Vater der Poldi und H. Püttner als
Hausknecht verdienen eine besondere Belobung
für ihre guten Leistungen. In den Zwischen¬
pausen wurde die Musikin liebenswürdiger
Weise vom I. Kremser Zitherklub „Kremisia
in künstlerischer Weise besorgt, dem auf diesem
Wege der herzlichste Dank dafür ausgesprochen
0
wird
box 8/6
Zyklus
4.9. Anatol
Dr. Max Goldschmidt
Bureau für
Zeitungsausschnitte
Telephon III. 3051.
Berlin N. 24
Ausschnitt aus
ende Landesleitung, Kariorum
8.11.191
Großh. Hoftheater Karlsruhe.
ersten Mal: Arthur Schnißler: „Weihnachtseinkäufe
E. Hartleben: die Thonra: „Lottchens
Geburtstag“.
Drei dramatische Dichter, die sonst selten auf dem feierlicheren
Repertoire unserer Hofbühne zu finden sind, stritten sich gestern
um den Erfolg des Abends: Arthur Schnitzler, Otto Erich
Hartleben und Ludwig Thoma. Aber die Waffen, die
äußeren Mittel, mit denen sie ihre Kräfte maßen, waren nicht
gut und gleich. Arthur Schnitzler, aus dessen kurzem Einakter
das stärkste dichterische Können hervorleuchtet, kam infolge
falscher Rollenbesetzung stark ins Hintertreffen. Es gab aus
seinem Einakter=Zyklus „Anatol" das entzückende Zwiegespräch
Weihnachtseinkäufe. An heiligen Abend treffen sich
in einer stilleren Straße der Wienerstadt eine Dame und ein Herr
der besten Gesellschaft. Sie will mit Paketen beladen heimeilen
zur Familienbescherung, er ist auf dem Wege, um seinem Mädel
ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Und nun kommt das Ge¬
spräch der beiden, der jungen verheirateten Frau und des unver¬
heirateten Anatol, auf diese Geliebte, das süße Mädel“. Mit
gesucht scherzhafter Herablassung und mit etwas hochmütigen
Spott spricht die Dame der „großen Welt“ von der Vorstadtliebe,
dem Kind der „kleinen Welt“, bis ihr dann langsam bei der
warmen Herzlichkeit u. dem taktvollen Respekt, mit dem ihr einstigen
Verehrer von seiner jetzigen Liebe spricht, das Verständnis da¬
für aufgeht, daß hinter diesem so leicht bespöttelten Verhältnis
etwas anderes ganz Großes liegt: der Mut zur Liebe. Sie hatte
Anatol helfen wollen, ein Weihnachtsgeschenk für sein Mädel zu
kaufen. Nun gemahnt der Schlag der Turmuhr sie daran, daß
sie sich verplaudert haben. Die junge Frau muß nach Hause.
Aber, ehe sie den Fiaker besteigt, drückt sie rasch entschlossen
Anatol noch die Blumen, die sie im Arm trägt, für sein Mädel
in die Hand, er soll ihm dabei als Gruß von ihr sagen:
„Diese Blumen, mein ... süßes Mädel, schickt dir eine Frau, die
vielleicht ebenso lieben kann wie du und die den Mut dazu nicht
hatte...
Die Erkenntnis eines versäumten Lebensglückes liegt in
diesen wenigen einfachen Worten. Lange noch sieht Anatol dem
davonrollenden Wagen nach.
Wie schon ange¬
Stück braucht, um
Wiener Sprache, de
ein Herr und eine
doch so ernst über
Herr Baumbach
wegnerisch zu spre¬
man verzichtete
feine Zwiegespräch
zielte darum nicht
Der Einakter schri¬
Herz. Wenn diese
den Achill spielen
wiß auch bewältige
besser auf später ver
Stückchen totspielte.
Ein Stück aus
dann an die Reihe
waschechte mund¬
rühmte Lore, um
einen Kranz seiner
akter „Lore" ist
Knopf, die ja wohl
einmal gelesen hat.
Einrichtung der mö¬
Ausgezeichnet in S
steifleinener Vetter,
Verhältnisses auf ei
erfrischender Echthe
des Frl. Mülle
sie dem entrüsteten
Knopf sei los, als
Krones als „der
Den Schluß de
vor kurzem bei Lan¬
burtstag“. Es
sexuellen Aufklärun
versitäts=Prosessor
Tochter Lotte an ih
nisse der Ehe einzum
OBSERV
österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Goni Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr.
Ausschnitt aus:
Niederösterreichische, Krems
Gemütlichkeit in Stein. Selbst der strengste
Kritiker muß zugeben, daß wir es am Samstag
den 18. d. M. bei der Steiner Gemütlichkeit
mit einer Aufführung zu tun hatten, welche
den Rahmen von Dilettantismus überschreitet.
In Schnitzlers Anatols Hochzeitsmorgen" gab
Frau Gina Kodre wieder eine Probe ihres
künstlerischen Könnens und wurde dabei
durch die Herren Fuchs, Kodre und
Nowotny wirksam unterstützt. In dem Lust¬
spiele „Papa Hamlets Geist“, das den Zuhörern
viele Gelegenheit zum herzlichen Lachen bot,
zeigte sich Herr Wurz als Meister in der
Regisseurkunst und man weiß nicht, ob man
ihn mehr als Bühnenleiter oder als Schau¬
spieler loben soll. Das flotte Spiel der Damen
Frl. Brenek, Stebl, Wedl und der Herren
Hadl, Püttner und Wurz erregte allseits
Bewunderung. Besonders das originelle Dienst¬
botenpaar, das durch Frl. Wedl und Herrn
Püttner geradezu einzig dargestellt wurde,
konnte nicht genug belacht und beklatscht werden.
Den Glanzpunkt des schönen Abends bildete die
Operette „Das Teufelsmädel“. Die herrliche
Straußsche Musik, die frischen und lebensfrohen
Gestalten der jungen Pensionsdamen,
strammen Offiziere, die ernste und würdige
Institutsvorsteherin, welche samt ihrem verliebten
Lehrkörper nicht weiß, wie sie dem Uebermute
der ihr anvertrauter Zöglinge wirksam entgegen¬
treten könnte, das alles mußte zu einem Erfolge
führen, umsomehr, als wirklich großartig ge¬
spielt, getanzt und gesungen wurde. Frl. K.
Mazetti als Poldi brachte neuerdings den
Beweis, daß sie die Hochachtung und Bewun¬
derung verdient, die man ihr allseits entgegen¬
bringt. Bei Frl. C. Stebel bewunderte das
Publikum sowohl ihre schöne und bis in die
höchsten Töne reine und klangvolle Stimme,
als auch ihre graziösen, man mochte fast sagen
elfenartigen Tanzbewegungen. Der Lehrkörper
des Institutes wurde durch die Damen Frl.
Gregory, Wedl und die Herren Lackner
und Wurz auf beste und humorvolle dargestellt.
Ebenso ernteten das Lob und die Bewunderung
der Zuhörer die Damen Frl. Brennek, Hampe,
Stebel und die beiden Damen Frl. Thorwesten
als junge Institutsdamen, sowie die Herren
Eisenhuber, Forstner, Fuchs, Hadl, Sladeczek
und Nowotny als Offiziere. H. Rosenberger
als Vater der Poldi und H. Püttner als
Hausknecht verdienen eine besondere Belobung
für ihre guten Leistungen. In den Zwischen¬
pausen wurde die Musikin liebenswürdiger
Weise vom I. Kremser Zitherklub „Kremisia
in künstlerischer Weise besorgt, dem auf diesem
Wege der herzlichste Dank dafür ausgesprochen
0
wird
box 8/6
Zyklus
4.9. Anatol
Dr. Max Goldschmidt
Bureau für
Zeitungsausschnitte
Telephon III. 3051.
Berlin N. 24
Ausschnitt aus
ende Landesleitung, Kariorum
8.11.191
Großh. Hoftheater Karlsruhe.
ersten Mal: Arthur Schnißler: „Weihnachtseinkäufe
E. Hartleben: die Thonra: „Lottchens
Geburtstag“.
Drei dramatische Dichter, die sonst selten auf dem feierlicheren
Repertoire unserer Hofbühne zu finden sind, stritten sich gestern
um den Erfolg des Abends: Arthur Schnitzler, Otto Erich
Hartleben und Ludwig Thoma. Aber die Waffen, die
äußeren Mittel, mit denen sie ihre Kräfte maßen, waren nicht
gut und gleich. Arthur Schnitzler, aus dessen kurzem Einakter
das stärkste dichterische Können hervorleuchtet, kam infolge
falscher Rollenbesetzung stark ins Hintertreffen. Es gab aus
seinem Einakter=Zyklus „Anatol" das entzückende Zwiegespräch
Weihnachtseinkäufe. An heiligen Abend treffen sich
in einer stilleren Straße der Wienerstadt eine Dame und ein Herr
der besten Gesellschaft. Sie will mit Paketen beladen heimeilen
zur Familienbescherung, er ist auf dem Wege, um seinem Mädel
ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Und nun kommt das Ge¬
spräch der beiden, der jungen verheirateten Frau und des unver¬
heirateten Anatol, auf diese Geliebte, das süße Mädel“. Mit
gesucht scherzhafter Herablassung und mit etwas hochmütigen
Spott spricht die Dame der „großen Welt“ von der Vorstadtliebe,
dem Kind der „kleinen Welt“, bis ihr dann langsam bei der
warmen Herzlichkeit u. dem taktvollen Respekt, mit dem ihr einstigen
Verehrer von seiner jetzigen Liebe spricht, das Verständnis da¬
für aufgeht, daß hinter diesem so leicht bespöttelten Verhältnis
etwas anderes ganz Großes liegt: der Mut zur Liebe. Sie hatte
Anatol helfen wollen, ein Weihnachtsgeschenk für sein Mädel zu
kaufen. Nun gemahnt der Schlag der Turmuhr sie daran, daß
sie sich verplaudert haben. Die junge Frau muß nach Hause.
Aber, ehe sie den Fiaker besteigt, drückt sie rasch entschlossen
Anatol noch die Blumen, die sie im Arm trägt, für sein Mädel
in die Hand, er soll ihm dabei als Gruß von ihr sagen:
„Diese Blumen, mein ... süßes Mädel, schickt dir eine Frau, die
vielleicht ebenso lieben kann wie du und die den Mut dazu nicht
hatte...
Die Erkenntnis eines versäumten Lebensglückes liegt in
diesen wenigen einfachen Worten. Lange noch sieht Anatol dem
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Herr Baumbach
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