II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 252

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4.9. Anatol - Zyk.
Büro-Ausstellung Wien 8.—19. November
siehe Rückseite.
Telephon 12.301.

De
OBSERV

1. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
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te Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York.
Paris, Rom, San Francisco, Stock, Petersburg.
(duellenangabe ohne den
Ausschnitziger Abendzeitung,

on:
Theater und Konzerte.
Leipziger Schauspielhaus. Zum ersten Male:
„Anatol“ von Arthur Schn
Diese
Dialoge, die der junge Schnitzer des
kein Zyklus, hängen außerlich kaum
schließen sich nicht etwa in einem Punkte, sind nur
aneinander gereiht und was sie bindet, ist das ge¬
meinsame Grundthema: „Rings um das Weib¬
liche". Variationen über dieses Grundthema, das
sind sie. Das Weibliche in dem besonderen Falle
ist das „kleine Mädchen“, der Typus einer ganzen
Gattung (deren anderer Typus „Dame" heißt).
Man muß den Frühling in Wien gelebt haben
nein, man muß dort groß geworden sein und
dieses südliche Heimatgefühl in seinem Blute
tragen, will man ohne jegliches Mißverstehen all
das Weiche Zarte, gebrechlich. Feine erfassen, das
diese kleinen Stücke, diese Skizzen von Stücken.
durchweht. Man muß in dieser Luft der Sentimen¬
talität, Träumerei, Verliebtheit, Melancholie und
des Cynismus geomet haben, in einer füß er¬
schlaffenden Atmosphäre gedämpfter Leidenschaften,
halber Grundsätze und einer Moral, die den Ge¬
fühlen angepaßt wird. Eine unbefinierbare, nicht
in Formeln zu fassende Mischung liebenswürdigen
Verlogenheit und Phantasie, eleganter Schwäch¬
und Tradition, Rasse und Dekadence. Stimmen
des Südens
Anatol ist der junge Mann aus gutem
Hause", einer von ihnen, deren es so viele da
unten gibt, einer, der nichts tut, und doch niemals
ohne Beschäftigung ist, einer, der das Leben liebt,
weil es in seiner Heimat liebenswert ist, und der
vom Leben wieder geliebt wird. Ein „homme
i femmes“, dessen Dasein den Frauen geweiht ist,
und einer, dem sie zufliegen, nicht weil er besonders
hübsch, reich, vornehm oder geistreich wäre, sondern
einfach aus dem Grunde, weil die Frauen einen
wundervollen Instinkt dafür besitzen, den zu
wittern, der ihnen gehört.
So ziehen sie denn vorüber, das Ladenmädchen,
die Dame von Welt, die Artistin, die vom Theater
und eine ohne bestimmten Beruf, gehen durch
Anatols Leben, alle geliebt, alle entschwindend,
verloren eines Tages, so wie sie eines Tages ge¬
kommen.
Und ihre Spuren? Ein verwehter Duft, ein
verklungenes Lachen, ein liebes Wort, eine
wundersame Erinnerung ... Sie kamen und ver¬
schwanden. Holde Räusche des Daseine ohne den
bitteren Rest der Ernüchterung. Anatol bleibt
der glückliche Tor, nie erwachend, reuelos, niemals
enttäuscht
... wir sehen es wenigstens nicht,
ren nichts davon. Vielleicht spater einmal,
päter. Doch das ist ein anderes Kapitel —
Dichter hat es älter geworden, geschrieben.
anderen Dramen, in Romanen.)
Man mag es bedauern oder selbstverständlich
finden: Diese kleinen Dichtungen ohne Erden¬
schwere gehören nicht in das Leipziger Schauspiel¬
haus. Als ob man Champagner in Bierkrügen
kredenzte. Zur Vollkommenheit fehlt so gut wie
alles bei diesen ehrgeizigen Versuchen, die aber
eben Experimente sind, bei denen ein Gelingen von
Vornherein ausgeschlossen erscheint. Das Bieg¬
same und Graziöse wird schwerfällig und mühsam,
die Leichtigkeit trampelt, die Eleganz wird zum
zusammengestoppelten Sonntagsstaat, Erträglich
allenfalls ist Frl. Christophersen, die den
Dialekt zwar arg rad bres, aber sinnliche Wärme
besitzt und ein wenig Schmiegsamkeit
und
Kletterie. Die Herren Weldenhain (Anatol.
und Leibet (Max) ve nochten tuon löblicher
Bemühung nicht Menschen zu sein, die ihnen weit,
weit wesensfremd sind.
E. B.
Die Entführung aus den Serail. Diese Oper
trägt den Abglanz von Mozarts Liebe zur
wählten seines Herzens. Breite, schönbogige Lyr
soll entschädigen für den maden Fluß der Handlung
(Nur zum Schluß herrscht treme Ueberstürzung.
Um die Vorzüge des Werkes ins rechte Licht zu
setzen, dazu bedarf es vor allem ausgezeichneter Ge¬
sangskräfte, denn das Ariose bedeutet ja die feinste
Blute dieser Mozartschen Kunst. Herr Jäger,
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