4.9. Anatol
Zyklus
box 9/3
„Alpenland. — Morgenblatt
Szenen daraus
Grazer Kunst.
wert ist, aber
hinauszukon
Nach einer Neuinszenierung von Schnitzlers Anatol
dem Stück a
die Erstaufführung von Schönherrs „Kindertragödie
Dichtungen aus einander ewig fremden Welten, Gegensätze weit mehr di
grellster Unversöhnlichkeit, wie sie nicht leicht an zwei anderen blüffenden
Werken künstlerischen Schaffens gegenübergestellt werden Leben der
könnten. Dort die zum Ekel überfeinerte, in den dunklen Wirr, konnte glau
nissen ewig unbefriedigten, ewig nach neuen Reizen haschen lung oder
den Geschlechtslebens die letzte Kraft erschöpfende Scheinkultur zuwohnen,
greisenhafter, bei zügellosem „Ausleben" in tiefstem Grunde merlingsche
erlebnisloser Großstadtjugend, hier das unbändige, unver- leben, hat
krümmte, aus den tiefsten Quellen des Lebens schopfende Ur¬ Revolution
menschentum des himmlischen Waldes, das, unzerstörbar in klar gesche
seiner innigen Verwachsenheit mit Scholle und Sippe, zusam¬ nicht 19
menbricht, sobald es aus diesem Naturzusammenhang heraus¬ Werkes w
gerissen wird. Das erotische Erlebnis bildet da und dort die vorüberge
treibende Kraft der Ereignisse. Aber, was im Salon der Gro߬ mehrfache
stadt den prickelnden Reigen von Schäkereien und Parfümer den, eine
ten Schmutzereien, Eifersüchteleien und Enttäuschungen, Nich der feiner
tigkeiten und Gemeinheiten in Gang erhält, wird in der deut¬ Als geda
len Ruhe des Waldes zum großen Erleben, das die keiner Re¬ bewahren
flexion fähigen, dem Leben in seiner Wucht und Unerbittlichten, auch
keit unmittelbar hingegebenen Naturkinder erbarmungslos zer¬ helden nie
malmt. Aus Schnitzlers Welt der Morallosigkeit, der nichts der Graze
Zwei in
heilig ist, als die Eitelkeit der eigenen Person und die keine
Sünde kennt, als die versäumten Sinnenkitzel, führte uns der eigenen V.
Tiroler Dichter zu jener urtümlichsten, nicht aus Büchern er¬ Schützun¬
klügelten, sondern am Gesetze der Natur erlebten Moral empor, land“ beka
die da verkündet: Du sollst nicht fündigen an deiner eigenen Zwerge
Art. Die Schuld der Mutter vernichtet die ganze Sippe, die art, mit sie
mit der Grundlage des gegenseitigen Verwachsenseins steht und
Einem
fällt.
Kein Dichter hat die Notwendigkeit der Heilighaltung der volle Feier
Familie erschütternder gepredigt, als Schönherr in seiner „Kin¬ niensaale
dertragödie. Mit ihr ist er nicht nur im eigentlichen künstleri¬
bei dem no
Wirken C.
schen, sondern auch in Schillers enger gefaßtem moralischem
steirischen
Sinne ein Erzieher, wie ihn unsere Zeit braucht.
wieder ein
Schnitzler ist das gewiß nicht und doch war die Aufführung
seines „Anatol“ — unmittelbar vor und neben der „Kinder¬ rende St.
Die G
tragödie“ — nicht ohne befriedigendes Ergebnis. Die Auf¬
nahme, die dieses Kulturbild aus dem Wien vor der Kriegszeit ihre Son
diesmal fand, zeigte, daß das Verständnis für diese Art Kunst Ueberbli,
Künstler
in Graz stark nachgelassen hat. Das mag der näselnde Nur¬
Aesthet als Verpöbelung des Geschmacks bedauern — mir er¬
scheint es als Beweis dafür, daß wir auf dem Wege sind, na¬
türlicher zu werden, daß wir die in diesem jugendlichen Lebe¬
greis verkörperte Verfallskultur wieder als etwas Fremdes emp¬
finden und uns nicht mehr darnach drängen, um jeden Preis
als verständnisvolle mitempfindende und gelehrig aufnehmende
Bewunderer verzuckerter Bordellmoral zu gelten. Wenn wir
diese Krankheit überwunden haben und in solchen Dingen nicht
nur Provinz sind, sondern sein wollen (denn in Wahr¬
heit ist das angstliche Abgucken scheinbarer Großstad kultur viel
provinzlerischer, als das bewußte Betonen einer begrenzteren,
aber dafür reineren Heimatkultur), dann haben wir den be¬
denklichsten Teil der „Wiener Gefahr bereits überwunden. Je¬
denfalls vermochte sich ein großer Teil der Zuseher in das viel¬
fältig verästelte Gefühlsleben Anatols nicht hineinzuleben:
manche recht ernst gemeinte, höchstens empfindsam=ironisch schat¬
tierte Aeußerung wurde als komisch aufgefaßt und mit Heiter¬
keit aufgenommen. Dazu trug freilich auch der Umstand bei,
daß der Darsteller selbst nicht immer den Ton des empfind¬
lichen, überkultivierten Genußmenschen traf und manche fein¬
komische Stelle fast ins Possenhaft=Laute zog. Alles in allem:
Viel Beifall, aber kein Widerhall. Das mag der reine Aestheti¬
ker bedauern, der Ethiker freut sich
Auch die „Kindertragödie" litt unter Mängeln der Darstel¬
lung — die freilich in der außerordentlichen Aufgabe begründet
sind, nicht erwachsene Menschen, sondern Kinder mit kindlichem
Gefühl, kindlicher Sprache und kindlichem Gehaben auf die
Bühne zu stellen. Auch störten Aeußerlichkeiten die einheitliche
Stimmung: der salonmäßig geschniegelte ältere Bruder
nahm sich neben dem auch in der Berechnung der äußeren Wir¬
kung richtig erfaßten kranken Muttersöhnchen wie ein preußi¬
scher Leibjäger neben einem Armenhäusler aus. So notwendig
ein klarer Gegensatz auch in der äußeren Erscheinung der bei¬
den Brüder ist, so peinlich berühren zu Stilwidrigkeiten gestei¬
gerte Kontraste. Trotz alledem war der Gesamteindruck gün¬
stig, die Wirkung tief und nachdrücklich — Direktor Gravenberg
darf mit dem Ergebnis seiner Arbeit zufrieden sein.
Am 29. Mai war das Grazer Opernhaus der Schauplatz
Nach
eines theatergeschichtlich bemerkens¬
Theater, Musik und Kunst.
Schauspielhaus. Aus Schnitzlers Einakterzyklus „Anatole
sind die zwei Tage an das Schar und als Hochzeits¬
morgen denen nicht mehr fremd. Neu waren „Episode"
und be, eine amusante Dialogskizze, Ma¬
blättert in den riefen Anarols, Anatol schkeit von einem
seiner viel erhältnisse, das zwar nur ein paar flüchtige
Stunden aber unvergeßlich blieb, was er auch von
ihr, einer Zirksdame, voraussetzt. Da tritt sie ein, erkennt
Anatol gar ninger, meint, daß sie ihn vielleicht einmal in
Petersburg getroffen habe. Er war also auch eine Episode,
wie soviele der Frauen, von deren einer zur andern er gleich
einem Schmetterling flattert. In „Denkstein" ist Anatol eifer¬
süchtig, nicht sehr auf die Vergangenheit seiner Geliebten,
als weil diese ich nicht von allen Erinnerungen an dieselbe los¬
reißen will. Sie hat Briefe und Bänder verbrannt, Schmuck
verschenkt, sogar ein kostbares Armband in den Strom geworfen,
nur zwei Edelsteine behielt sie, einen, der sie an die erste
Schäferstunde im grünen Walde erinnert, in der sie zum Weibe
erwachte, und einen schwarzen Diamanten, der eine Million
wert ist. Als ihn Anatol ihr entwindet, in das Kaminfeuer
wirft, bricht sie zusammen. Wenn schon 1910 ein Berliner
Kritiker schrieb: Man braucht kein Sozialdemokrat zu sein,
um die Existenz solcher Luxusgewächse als soziales Unrecht
zu empfinden, so trifft dies in unserem jetzigen Elend wohl
zehnfach zu. Ob es wirklich eine so arge Kulturschande wäre,
wenn wir diese Kunst des Wiener Maupassant nicht genießen
könnten? Da unser Theater ohnedies nur mehr Schiebern
und Kriegsgewinnern zugänglich ist, kann Schnitzler wenigstens
diesen dienlich sein, falls er sie lehrt, ihren Reichtum etwas
graziöser, kultivierter zu genießen. — — — Das muß man
wenigstens gelten lassen, Schnitzlers Einakter sind, wie Loris
in der Einbegleitung des „Anatol“=Buches schrieb: „Böser Dinge
hübsch. Formel, glatte Worte, bunte Bilder, halbes, heimliches
Empfinden, Agonien, Episoden ..." Olden ist als Anatol
in seiner ureigensten Domäne, tändelnde Blasiertheit, willenlose
Schwäche, Selbstironie, ein klein bißchen Wehmut, all das kulti¬
vierte Sichgehenlassen der Wiener Lebewelt vereinigt Olden
meisterhaft in seinen Gestalten. Wehle als Max, besonders im
„Hochzeitsmorgen", Lori Weiser, die heisblütige Geliebte, die
Anatol nicht will heiraten lassen, schließlich sich doch beruhigt,
weil sie weiß, daß — die Frau die Betrogene sein und er
zu ihr zurückkehren wird, Fräulein Dürr als elegante Salon¬
dame fanden sich in trefflichem Zusammenspiel.
Druck und Verlag: Universitäts=Buchdruckerei „Styria“, Graz,
zer Vollblatt,
Ger Vor¬
A
Ab
de
Zyklus
box 9/3
„Alpenland. — Morgenblatt
Szenen daraus
Grazer Kunst.
wert ist, aber
hinauszukon
Nach einer Neuinszenierung von Schnitzlers Anatol
dem Stück a
die Erstaufführung von Schönherrs „Kindertragödie
Dichtungen aus einander ewig fremden Welten, Gegensätze weit mehr di
grellster Unversöhnlichkeit, wie sie nicht leicht an zwei anderen blüffenden
Werken künstlerischen Schaffens gegenübergestellt werden Leben der
könnten. Dort die zum Ekel überfeinerte, in den dunklen Wirr, konnte glau
nissen ewig unbefriedigten, ewig nach neuen Reizen haschen lung oder
den Geschlechtslebens die letzte Kraft erschöpfende Scheinkultur zuwohnen,
greisenhafter, bei zügellosem „Ausleben" in tiefstem Grunde merlingsche
erlebnisloser Großstadtjugend, hier das unbändige, unver- leben, hat
krümmte, aus den tiefsten Quellen des Lebens schopfende Ur¬ Revolution
menschentum des himmlischen Waldes, das, unzerstörbar in klar gesche
seiner innigen Verwachsenheit mit Scholle und Sippe, zusam¬ nicht 19
menbricht, sobald es aus diesem Naturzusammenhang heraus¬ Werkes w
gerissen wird. Das erotische Erlebnis bildet da und dort die vorüberge
treibende Kraft der Ereignisse. Aber, was im Salon der Gro߬ mehrfache
stadt den prickelnden Reigen von Schäkereien und Parfümer den, eine
ten Schmutzereien, Eifersüchteleien und Enttäuschungen, Nich der feiner
tigkeiten und Gemeinheiten in Gang erhält, wird in der deut¬ Als geda
len Ruhe des Waldes zum großen Erleben, das die keiner Re¬ bewahren
flexion fähigen, dem Leben in seiner Wucht und Unerbittlichten, auch
keit unmittelbar hingegebenen Naturkinder erbarmungslos zer¬ helden nie
malmt. Aus Schnitzlers Welt der Morallosigkeit, der nichts der Graze
Zwei in
heilig ist, als die Eitelkeit der eigenen Person und die keine
Sünde kennt, als die versäumten Sinnenkitzel, führte uns der eigenen V.
Tiroler Dichter zu jener urtümlichsten, nicht aus Büchern er¬ Schützun¬
klügelten, sondern am Gesetze der Natur erlebten Moral empor, land“ beka
die da verkündet: Du sollst nicht fündigen an deiner eigenen Zwerge
Art. Die Schuld der Mutter vernichtet die ganze Sippe, die art, mit sie
mit der Grundlage des gegenseitigen Verwachsenseins steht und
Einem
fällt.
Kein Dichter hat die Notwendigkeit der Heilighaltung der volle Feier
Familie erschütternder gepredigt, als Schönherr in seiner „Kin¬ niensaale
dertragödie. Mit ihr ist er nicht nur im eigentlichen künstleri¬
bei dem no
Wirken C.
schen, sondern auch in Schillers enger gefaßtem moralischem
steirischen
Sinne ein Erzieher, wie ihn unsere Zeit braucht.
wieder ein
Schnitzler ist das gewiß nicht und doch war die Aufführung
seines „Anatol“ — unmittelbar vor und neben der „Kinder¬ rende St.
Die G
tragödie“ — nicht ohne befriedigendes Ergebnis. Die Auf¬
nahme, die dieses Kulturbild aus dem Wien vor der Kriegszeit ihre Son
diesmal fand, zeigte, daß das Verständnis für diese Art Kunst Ueberbli,
Künstler
in Graz stark nachgelassen hat. Das mag der näselnde Nur¬
Aesthet als Verpöbelung des Geschmacks bedauern — mir er¬
scheint es als Beweis dafür, daß wir auf dem Wege sind, na¬
türlicher zu werden, daß wir die in diesem jugendlichen Lebe¬
greis verkörperte Verfallskultur wieder als etwas Fremdes emp¬
finden und uns nicht mehr darnach drängen, um jeden Preis
als verständnisvolle mitempfindende und gelehrig aufnehmende
Bewunderer verzuckerter Bordellmoral zu gelten. Wenn wir
diese Krankheit überwunden haben und in solchen Dingen nicht
nur Provinz sind, sondern sein wollen (denn in Wahr¬
heit ist das angstliche Abgucken scheinbarer Großstad kultur viel
provinzlerischer, als das bewußte Betonen einer begrenzteren,
aber dafür reineren Heimatkultur), dann haben wir den be¬
denklichsten Teil der „Wiener Gefahr bereits überwunden. Je¬
denfalls vermochte sich ein großer Teil der Zuseher in das viel¬
fältig verästelte Gefühlsleben Anatols nicht hineinzuleben:
manche recht ernst gemeinte, höchstens empfindsam=ironisch schat¬
tierte Aeußerung wurde als komisch aufgefaßt und mit Heiter¬
keit aufgenommen. Dazu trug freilich auch der Umstand bei,
daß der Darsteller selbst nicht immer den Ton des empfind¬
lichen, überkultivierten Genußmenschen traf und manche fein¬
komische Stelle fast ins Possenhaft=Laute zog. Alles in allem:
Viel Beifall, aber kein Widerhall. Das mag der reine Aestheti¬
ker bedauern, der Ethiker freut sich
Auch die „Kindertragödie" litt unter Mängeln der Darstel¬
lung — die freilich in der außerordentlichen Aufgabe begründet
sind, nicht erwachsene Menschen, sondern Kinder mit kindlichem
Gefühl, kindlicher Sprache und kindlichem Gehaben auf die
Bühne zu stellen. Auch störten Aeußerlichkeiten die einheitliche
Stimmung: der salonmäßig geschniegelte ältere Bruder
nahm sich neben dem auch in der Berechnung der äußeren Wir¬
kung richtig erfaßten kranken Muttersöhnchen wie ein preußi¬
scher Leibjäger neben einem Armenhäusler aus. So notwendig
ein klarer Gegensatz auch in der äußeren Erscheinung der bei¬
den Brüder ist, so peinlich berühren zu Stilwidrigkeiten gestei¬
gerte Kontraste. Trotz alledem war der Gesamteindruck gün¬
stig, die Wirkung tief und nachdrücklich — Direktor Gravenberg
darf mit dem Ergebnis seiner Arbeit zufrieden sein.
Am 29. Mai war das Grazer Opernhaus der Schauplatz
Nach
eines theatergeschichtlich bemerkens¬
Theater, Musik und Kunst.
Schauspielhaus. Aus Schnitzlers Einakterzyklus „Anatole
sind die zwei Tage an das Schar und als Hochzeits¬
morgen denen nicht mehr fremd. Neu waren „Episode"
und be, eine amusante Dialogskizze, Ma¬
blättert in den riefen Anarols, Anatol schkeit von einem
seiner viel erhältnisse, das zwar nur ein paar flüchtige
Stunden aber unvergeßlich blieb, was er auch von
ihr, einer Zirksdame, voraussetzt. Da tritt sie ein, erkennt
Anatol gar ninger, meint, daß sie ihn vielleicht einmal in
Petersburg getroffen habe. Er war also auch eine Episode,
wie soviele der Frauen, von deren einer zur andern er gleich
einem Schmetterling flattert. In „Denkstein" ist Anatol eifer¬
süchtig, nicht sehr auf die Vergangenheit seiner Geliebten,
als weil diese ich nicht von allen Erinnerungen an dieselbe los¬
reißen will. Sie hat Briefe und Bänder verbrannt, Schmuck
verschenkt, sogar ein kostbares Armband in den Strom geworfen,
nur zwei Edelsteine behielt sie, einen, der sie an die erste
Schäferstunde im grünen Walde erinnert, in der sie zum Weibe
erwachte, und einen schwarzen Diamanten, der eine Million
wert ist. Als ihn Anatol ihr entwindet, in das Kaminfeuer
wirft, bricht sie zusammen. Wenn schon 1910 ein Berliner
Kritiker schrieb: Man braucht kein Sozialdemokrat zu sein,
um die Existenz solcher Luxusgewächse als soziales Unrecht
zu empfinden, so trifft dies in unserem jetzigen Elend wohl
zehnfach zu. Ob es wirklich eine so arge Kulturschande wäre,
wenn wir diese Kunst des Wiener Maupassant nicht genießen
könnten? Da unser Theater ohnedies nur mehr Schiebern
und Kriegsgewinnern zugänglich ist, kann Schnitzler wenigstens
diesen dienlich sein, falls er sie lehrt, ihren Reichtum etwas
graziöser, kultivierter zu genießen. — — — Das muß man
wenigstens gelten lassen, Schnitzlers Einakter sind, wie Loris
in der Einbegleitung des „Anatol“=Buches schrieb: „Böser Dinge
hübsch. Formel, glatte Worte, bunte Bilder, halbes, heimliches
Empfinden, Agonien, Episoden ..." Olden ist als Anatol
in seiner ureigensten Domäne, tändelnde Blasiertheit, willenlose
Schwäche, Selbstironie, ein klein bißchen Wehmut, all das kulti¬
vierte Sichgehenlassen der Wiener Lebewelt vereinigt Olden
meisterhaft in seinen Gestalten. Wehle als Max, besonders im
„Hochzeitsmorgen", Lori Weiser, die heisblütige Geliebte, die
Anatol nicht will heiraten lassen, schließlich sich doch beruhigt,
weil sie weiß, daß — die Frau die Betrogene sein und er
zu ihr zurückkehren wird, Fräulein Dürr als elegante Salon¬
dame fanden sich in trefflichem Zusammenspiel.
Druck und Verlag: Universitäts=Buchdruckerei „Styria“, Graz,
zer Vollblatt,
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