II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 521

4.9. Anatol - Zyklus
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„Anatol" im Kleinen Theater.
Schnitzlers arwienerischer Held des Anatol¬
Zyklus, der an seiner etwas schwächlichen Hand
in jeder der feinen, von müder und skeptischer
Erotik durchdufteten Szenen ein anderes süßes
Mädel zum Reigen führt, ist auf seiner Wande¬
rung über etwa ein halbes Dutzend Berliner
Bühnen endlich auch in Kleine Theater ge¬
langt. Schon recht rapponiert. In Wahrheit
sind hier die Sprecher von Schnitzlers Liebes¬
torheiten und Lebensweisheiten (Peters=Ar¬
nolds=Anatol, Hanna Schindler-Max) noch
in den vorläufig unlösbaren Banden dilettan¬
tischer Unfreiheit befangen. Sie geben sich Mühe,
sich loszumachen, aber bis sie die Beherrschung
des körperlichen und sprachlichen Ausdrucks er¬
langt haben werden, die für die Grazie und
Elastizität dieser kurzen, dramatischen Skizzen
unumgänglich nötig ist, muß man mit einer
schmerzlichen Unbeholfenheit und gutem Willen
vorlieb nehmen. Was nicht ganz leicht ist.
In der „Frage an das Schicksal gab
die Cora, von Maria Maria Newes gespielt,
eine anmutige Antwort, Vera Skidesky
war als Annie im Abschiedssouper ein
nettes Käferlein, das aber auch nicht gelernt
hatte, in der echten Wiener Luft herumzu¬
schwirren, und an Anatols Hochzeits¬
morgen regte sich Helene Konschewska
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nach Gebühr und mit Temperanten auf. Trotz¬
dem über — Schnitzler ist für Experimente doch
wohl zu schade.
E. M.
Klose & Seidel
Bureau für Zeitungsausschnitte
Berlin NO. 43, Georgenkirchplatz 2
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de
Theater und Musik
Stadttheater Nordhausen. Schnitzler, der Psychologe
des Menschen der Ueberkultur, ist in seinen Werken Spiegel¬
bild einer vielleicht hinter uns liegenden, unserer Zeit aber
oft noch recht verwandten Epoche. Er erforder del der Wie¬
dergabe seiner zahlreichen Bühnenwerke, besonders auch des
„Anatol, seinen eigenen Stil, eine glückliche Mischung von
Leichtsinn und Melancholie. Erich Fischs Nordhäuser
szenierung traf diesen Ton mit kundiger Sicherheit und ver¬
half den mit bekannter Schnitzlerscher Zisellerungskunst ge¬
schaffenen Szenen durch seine Ablönung zu größter Wirkung.
Edwin Foböse lich dem Anatol seine verinnerlichende
Gestaltungskunst und war ein äußerst sein nuancierter Me¬
lancholier, allerdings auch da, wo er leichtsinniger Lebemann
hätte sein sollen. Froböse ist eine wertvolle Bereicherung des
Ensembles, das auch hier wieder mit dem prachtvollen Ver¬
hard Hausmann, mit der überaus geschätzten Grete
Nedelung, mit Lotte Kleinschmidt, Käthe Strebel
und Feodora Skapellen eine mit reichem Beifall des voll¬
dete Leistung bot.
besetzten Hauses ausgezeichnete, abge¬