Uew Yorker Revne, Sonntag, den 3. Uo
W
gerühmt, daß er seine Idee, die ihrer fleichteren Genres gastirte Engels auch!
TAGe
0 1
übermäßigen Lustigkeit nach jedem fran= im Deutschen Theater in New York un¬
B
P
72
2
ter der Amberg=Mansfeld'schen Direk¬
zösischen Autoren zur Ehre gereichen
J
würde, auch technisch in einer Weisestion. Seinen letzten großen Erfolg ern¬
C84
—
— Aus der
durchführt, die als sehr amüsant bezeich=stete Georg Engels in „Husarenfieber“
8
net werden muß, sich dabei aber von je= von Kadelburg und Skowronnek. En¬
Al
nen Lascwitäten und Schlüpfrigkeitensaels war gesellschaftlich womöglich noch
vollkommen fern hält, ohne welche die
populärer. Als Gründer der Ullverbin¬
dung der „Sammetbrüder“ hat sich En¬
französische Schwanitechnik nicht arbeiten
Theater Welt.
kann. Die Regie des Stückes führt Herr
gels den ehrenden Ruf eines Apostels
des „stilisirten Blödsinns“ erworben.
Baumfeld. Dasselbe ist wie folgt be¬
10
S
unter seinen Kollegen war Engels, spe¬
setzt: Gräfin Roehn, Elisabeth Aarians,
n 0
zien in der Provinz, die er mit seinen
Arthur, Gustav, ihre Söhne, August
Gastspielen häufig beehrte, als „Pro¬
Weigert, Max Liebl; Baron van der
benschinder“ gefürchtet. Im näheren
Leggen, Carl Mauth; Amelie, seine
Der Schnitzler=Abend im „Deutschen
und wird sich zweifellos auch als dau¬
Verkehr soll er „viel Herzlichkeit, aber
Frau, Ella Hofer; Marzella, seine
ernd erweisen.
„Theater“ ein colossaler Erfolg. —
keine Lyrik in seinem Wesen“ gezeigt ha¬
Nichte, Albertine Cassani; Kommerzien¬
Arthur Schnitzler ist, bevor er sich
ben. Man nahm ihn, wie er war und
rathswittwe Stuber,
Frau Henrici¬
Das Programm der bevorstehenden
ganz der Literatur widmete, in Wien
schätzte ihn danach: er war der Typus
Weidt; Elsa, ihre Tochter, Milli Rei¬
Woche. — Director Baumfelds bis¬
praktischer Arzt gewesen. Ich erwähne
der Berliner Lebensfreude, die vor zwei
mann, Fifi, Kammerjungfer Mizzi
herige Leistungen. — Georg Engels
den „Arzt Schnitzler“ nicht etwa um
Jahrzehnten für Spree=Athen als charak¬
Loibner.
biographische Beschlagenheit zu demon¬
teristisch galt. Sein Tod bedeutet in er¬
todt. — Noch kein Theater für Phi¬
Heute Abend geht ebenfalls neu ein¬
striren. „Die letzten Masken“, das erste
ser Linie für die Berliner Geselligkeit
lipp. — Neues von den New Yorker
studirt, und mit einer Reihe der popu¬
der drei aufgeführten Einakter, ist näm¬
einen herben Verlust.
lärsten Kräfte des Theaters besetzt, der
Bühnen.
lich viel mehr das Werk des novelistisch
außerordentlich lustige Schwank „Zwei
talentirten Arztes, als des Dramatikers,
„Die Bastille ist erstürmt! Es
Im prachtvollen neuen Stuhve¬
in Scene. In diesem
glückliche Tage“
als der sich der Verfasser des „Grünen
sant Theater hält David War¬
Stücke, dessen Regie Herr Winds führt,
tebe die Freiheit!“ Wir haben das
Kakadu“ und des launigen Lustspiels
wirken die Damen: Elisabeth Aarians,
field's Erfolg als „Grand Army Man“
Rauschen der großen Revolution ge¬
„Literatur“ bewährte.
Albertine Cassani, Grete Christensen,
ungeschwächt an. Ausverkaufte Häuser
„Die letzten Masken“ sind jene aus
hört und wären wir nicht so wohl¬
bilden die Regel. Auch im Belasco
Asta Eggert, Yona Grahn, Lina Haen¬
kleinlichen Rücksichten ein ganzes Leben
erzogene Menschen, denen schon der
Theater sind die letzten Vorstellun¬
seler, Mizzi Loibner und Marie Rei¬
lang bewahrten Verstellungskünste, von
gen von „The Rose of the Rancho“ vor¬
chardt, sowie die Herren: Martin
„full dreß“ verbietet, in das Frei¬
denen sich der im Krankenhaus dahin¬
trefflich besucht. Das neue Stück „The
Ahrendts, Otto Collot, Carl Mauth,
heitsgebrüll des wilden Pöbels ein¬
siechende „Journalist Radmacher“ in
Warrens of Virginia“ wird bald auf
Otto Meyer, Rudolf Meinert, Heinrich
1
letzter Stunde losreißen will. Der elend
gustimmen, so hätten wir letzten
der Bildfläche erscheinen.
Reeb, Adolf Neuendorff, Otto Schrader,
Herabgekommene will vor seinem Tode
14
Dienstag, als der Vorhang über dem
Robert Schultze und August Weigert mit.
den glücklicheren Kollegen Weihgast
In Wallack's Theater wird
Während des ersten Monats der neuen
„Grünen Kakadu“ fiel, auch mitge=nochmal sehen. Vor seinem Tode
morgen die Premiere des von Eugene
schrieen: Es lebe die Freiheit! Es will er dem Haß freien Lauf las= Saison im Deutschen Theater sind da¬
W. Presbrey dramatisirten Romans
lebe die Freiheit!
Gilbert Parker's: „The Right
Wir haben uns damit begnügt,
Way“ stattfnden, unter der Aegide
Klaw &
zu klatschen, bis die Säume der
Erlanger's. Eny Standing
und Theodore Roberts spielen darin die
Handschuhe platzten, bis sich endlich
beiden Hauptrollen, die eines Advokaten
in angeborener Bescheidenheit auch
und eines von ihm vertheidigten Ver¬
Direktor Baumfeld von zweien sei¬
brechers, dessen Freispruch er erwirkt,
trotz der sehr offen zu Tage tretenden
ner besten Kräfte halb auf die Bühne
Schuld. Hierdurch verpflichtet sich der
schleifen ließ. Und da war die Be¬
freigesprochene Verbrecher, dem Advo¬
scheidenheit deplacirt, nach diesem
katen auf Tod und Leben ergeben zu
Stück durfte der Herr Direktor hoch
sein, und er hat auch in der späteren
Entwicklung des Stückes genügend Ge¬
erhobenen Hauptes vor die Rampe
legenheit, dies zu beweisen. Das Stück
kommen; er hatte sein Wort, das
ist an spannenden, überraschenden
er dem Deutschthum New Yorks ver¬
Handlungen reich und die packenden
dramatischen Situationen werden nicht
pfändet, voll eingelöst; er hat ihm
verfehlen, eine starke Wirkung auf das
wieder ein Theater gegeben, auf das
Publikum auszuüben.
Die übliche
wir stolz sein können. Möge der
sorgfältige Klaw & Erlanger'sche Aus¬
künstlerische Sieg, den Dr. Baum¬
stattung ist dem Stück zu Theil ge¬
feld errungen, auch financiell jene
Früchte tragen, ohne welche die ganze
„The Topof the World“ fängt
harte Arbeit des wackeren Doktors
morgen die dritte Woche im Majestic
und seiner Getreuen vergebens wäre.
[Theater an, und die frische, lebhafte
Wenn wir theatermüden Menschen, die
Musik verfehlt nicht, den gewünschten
wir nur mehr aus Pflichtgefühl in's
Eindruck auf das Publikum auszuüben,
88
1
1 rahe
das sich anscheinend bei jeder Vorstel¬
0
Theater gehen, uns begeistern las¬
225
E
lung ganz vortrefflich unterhält. Ver¬
625
sen, wenn wir fast wider Willen mit
schiedene Nummern haben sich als
in den wildesten Beifall einstimmen,
Schlager ersten Ranges erwiesen.
dann wird der gelegentliche Thea¬
„Miß Pocahontas“ beginnt
Gruppe aus „Der grüne Kakadu“ (Irving Place Theater.)
terbesucher erst recht auf seine Rech¬
morgen ihre letzte Woche im Lyrico
nung kommen.
Theater und man muß sägen, daß
Isen, den er gegen diesen Menschen
selbst 12 Stücke neu einstudirt, und zum
diese amerikanische musikalische Trave¬
lange im Herzen unterdrückt hat. Er
größten Theil auch neu inscenirt aufge¬
Aus dem „grünen Kakadu“ bleiben
stie von „Sapho und Pharo“ wohl¬
will ihm zum ersten und letzten Mal die
zwei Dinge am dentlichsten in der Er¬
thuend absticht. Eine Anzahl hübscher
führt worden, und zwar fallen auf den
rächende Wahrheit in's Gesicht schleu¬
„Richter v. Zalamea“ 5 Aufführungen,
Lieder erhöht das Interesse an dem¬
innerung haften: Wir haben wieder
dern. Er will ihm zuletzt noch die Treu¬
„Coulissenzauber“ 5, „Johannisfeuer“
Schauspieler mit hellen klingenden
losigkeit seines Weibes verrathen, die
4, „Gespenster“ 3, „Große Gemeinde“
Stimmen, die im Stande sind, das wil¬
die Nichtigkeit ihrer erfolgumrauschten
7. „Haubenlerche“ 4, „Berühmte Frau“
deste, realistischste Stimmgetobe auf der
Gemahls durchschaut und ihre Liebe
Bühne zu
1, „Maria Magdalena“ 3, „Letzte Mas¬
übertönen, die führende
zwei Jahre lang dem Jugendfreund ge¬
ken", „Der grüne Kakadu“ und „Lite¬
Stimme selbst im Herensabbath der Ele¬
schenkt habe, der immer „Jemand“ war,
ratur“ je 2 Aufführungen.
mente weiterzuführen: Marlow, Winds,
wenn er im Leben auch „Malheur“
Weiart —
Außerdem wurde ein Cabaret Abend
auch andere, aber die führen¬
habt hat. Diesen Plan der Rache heckt
den Rollen lagen in ihren Händen. Was
veranstaltet. Es darf also behauptet
der Sterbende im nächtlich=öden Kran¬
Greenhut
werden, daß sowohl der Zahl, als der
das für ein Ohr bedeutet, das ionst in
tenzimmer aus. Er betet zu Gott, daß
Art der Novitäten nach, das Versprechen
deutschen Theatern mit belegten, heise¬
er ihm nur „noch so lange“ das schwin¬
der Direktion ein Repertoire Theater zu
ten oder rauhen Stimmen sich zufrieden
dende Leben erhält und er bereitet sich
führen, eingelöst worden ist. Auch ist in
geben mußte! Und No. 2: Massenspiel
and
mit einem Komödianten, der als
diesen Aufführungen das ernste und das
à la Meininger mit Sturmgetobe hinter
ahnungsloser Todeskandidat mit ihm
heitere Genre in allen seinen Spielarten
der Bühne während des ganzen Aktes,
das Zimmer theilt, durch eine „Probe“ vertreten gewesen.
etwas, was wir am Irving Place Thea¬
S ahin
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gerühmt, daß er seine Idee, die ihrer fleichteren Genres gastirte Engels auch!
TAGe
0 1
übermäßigen Lustigkeit nach jedem fran= im Deutschen Theater in New York un¬
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72
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ter der Amberg=Mansfeld'schen Direk¬
zösischen Autoren zur Ehre gereichen
J
würde, auch technisch in einer Weisestion. Seinen letzten großen Erfolg ern¬
C84
—
— Aus der
durchführt, die als sehr amüsant bezeich=stete Georg Engels in „Husarenfieber“
8
net werden muß, sich dabei aber von je= von Kadelburg und Skowronnek. En¬
Al
nen Lascwitäten und Schlüpfrigkeitensaels war gesellschaftlich womöglich noch
vollkommen fern hält, ohne welche die
populärer. Als Gründer der Ullverbin¬
dung der „Sammetbrüder“ hat sich En¬
französische Schwanitechnik nicht arbeiten
Theater Welt.
kann. Die Regie des Stückes führt Herr
gels den ehrenden Ruf eines Apostels
des „stilisirten Blödsinns“ erworben.
Baumfeld. Dasselbe ist wie folgt be¬
10
S
unter seinen Kollegen war Engels, spe¬
setzt: Gräfin Roehn, Elisabeth Aarians,
n 0
zien in der Provinz, die er mit seinen
Arthur, Gustav, ihre Söhne, August
Gastspielen häufig beehrte, als „Pro¬
Weigert, Max Liebl; Baron van der
benschinder“ gefürchtet. Im näheren
Leggen, Carl Mauth; Amelie, seine
Der Schnitzler=Abend im „Deutschen
und wird sich zweifellos auch als dau¬
Verkehr soll er „viel Herzlichkeit, aber
Frau, Ella Hofer; Marzella, seine
ernd erweisen.
„Theater“ ein colossaler Erfolg. —
keine Lyrik in seinem Wesen“ gezeigt ha¬
Nichte, Albertine Cassani; Kommerzien¬
Arthur Schnitzler ist, bevor er sich
ben. Man nahm ihn, wie er war und
rathswittwe Stuber,
Frau Henrici¬
Das Programm der bevorstehenden
ganz der Literatur widmete, in Wien
schätzte ihn danach: er war der Typus
Weidt; Elsa, ihre Tochter, Milli Rei¬
Woche. — Director Baumfelds bis¬
praktischer Arzt gewesen. Ich erwähne
der Berliner Lebensfreude, die vor zwei
mann, Fifi, Kammerjungfer Mizzi
herige Leistungen. — Georg Engels
den „Arzt Schnitzler“ nicht etwa um
Jahrzehnten für Spree=Athen als charak¬
Loibner.
biographische Beschlagenheit zu demon¬
teristisch galt. Sein Tod bedeutet in er¬
todt. — Noch kein Theater für Phi¬
Heute Abend geht ebenfalls neu ein¬
striren. „Die letzten Masken“, das erste
ser Linie für die Berliner Geselligkeit
lipp. — Neues von den New Yorker
studirt, und mit einer Reihe der popu¬
der drei aufgeführten Einakter, ist näm¬
einen herben Verlust.
lärsten Kräfte des Theaters besetzt, der
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lich viel mehr das Werk des novelistisch
außerordentlich lustige Schwank „Zwei
talentirten Arztes, als des Dramatikers,
„Die Bastille ist erstürmt! Es
Im prachtvollen neuen Stuhve¬
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sant Theater hält David War¬
Stücke, dessen Regie Herr Winds führt,
tebe die Freiheit!“ Wir haben das
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field's Erfolg als „Grand Army Man“
Rauschen der großen Revolution ge¬
„Literatur“ bewährte.
Albertine Cassani, Grete Christensen,
ungeschwächt an. Ausverkaufte Häuser
„Die letzten Masken“ sind jene aus
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bilden die Regel. Auch im Belasco
Asta Eggert, Yona Grahn, Lina Haen¬
kleinlichen Rücksichten ein ganzes Leben
erzogene Menschen, denen schon der
Theater sind die letzten Vorstellun¬
seler, Mizzi Loibner und Marie Rei¬
lang bewahrten Verstellungskünste, von
gen von „The Rose of the Rancho“ vor¬
chardt, sowie die Herren: Martin
„full dreß“ verbietet, in das Frei¬
denen sich der im Krankenhaus dahin¬
trefflich besucht. Das neue Stück „The
Ahrendts, Otto Collot, Carl Mauth,
heitsgebrüll des wilden Pöbels ein¬
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Warrens of Virginia“ wird bald auf
Otto Meyer, Rudolf Meinert, Heinrich
1
letzter Stunde losreißen will. Der elend
gustimmen, so hätten wir letzten
der Bildfläche erscheinen.
Reeb, Adolf Neuendorff, Otto Schrader,
Herabgekommene will vor seinem Tode
14
Dienstag, als der Vorhang über dem
Robert Schultze und August Weigert mit.
den glücklicheren Kollegen Weihgast
In Wallack's Theater wird
Während des ersten Monats der neuen
„Grünen Kakadu“ fiel, auch mitge=nochmal sehen. Vor seinem Tode
morgen die Premiere des von Eugene
schrieen: Es lebe die Freiheit! Es will er dem Haß freien Lauf las= Saison im Deutschen Theater sind da¬
W. Presbrey dramatisirten Romans
lebe die Freiheit!
Gilbert Parker's: „The Right
Wir haben uns damit begnügt,
Way“ stattfnden, unter der Aegide
Klaw &
zu klatschen, bis die Säume der
Erlanger's. Eny Standing
und Theodore Roberts spielen darin die
Handschuhe platzten, bis sich endlich
beiden Hauptrollen, die eines Advokaten
in angeborener Bescheidenheit auch
und eines von ihm vertheidigten Ver¬
Direktor Baumfeld von zweien sei¬
brechers, dessen Freispruch er erwirkt,
trotz der sehr offen zu Tage tretenden
ner besten Kräfte halb auf die Bühne
Schuld. Hierdurch verpflichtet sich der
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freigesprochene Verbrecher, dem Advo¬
scheidenheit deplacirt, nach diesem
katen auf Tod und Leben ergeben zu
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erhobenen Hauptes vor die Rampe
legenheit, dies zu beweisen. Das Stück
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dramatischen Situationen werden nicht
pfändet, voll eingelöst; er hat ihm
verfehlen, eine starke Wirkung auf das
wieder ein Theater gegeben, auf das
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künstlerische Sieg, den Dr. Baum¬
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feld errungen, auch financiell jene
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morgen die dritte Woche im Majestic
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[Theater an, und die frische, lebhafte
Wenn wir theatermüden Menschen, die
Musik verfehlt nicht, den gewünschten
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88
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Theater gehen, uns begeistern las¬
225
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selbst 12 Stücke neu einstudirt, und zum
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„Coulissenzauber“ 5, „Johannisfeuer“
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die Nichtigkeit ihrer erfolgumrauschten
7. „Haubenlerche“ 4, „Berühmte Frau“
deste, realistischste Stimmgetobe auf der
Gemahls durchschaut und ihre Liebe
Bühne zu
1, „Maria Magdalena“ 3, „Letzte Mas¬
übertönen, die führende
zwei Jahre lang dem Jugendfreund ge¬
ken", „Der grüne Kakadu“ und „Lite¬
Stimme selbst im Herensabbath der Ele¬
schenkt habe, der immer „Jemand“ war,
ratur“ je 2 Aufführungen.
mente weiterzuführen: Marlow, Winds,
wenn er im Leben auch „Malheur“
Weiart —
Außerdem wurde ein Cabaret Abend
auch andere, aber die führen¬
habt hat. Diesen Plan der Rache heckt
den Rollen lagen in ihren Händen. Was
veranstaltet. Es darf also behauptet
der Sterbende im nächtlich=öden Kran¬
Greenhut
werden, daß sowohl der Zahl, als der
das für ein Ohr bedeutet, das ionst in
tenzimmer aus. Er betet zu Gott, daß
Art der Novitäten nach, das Versprechen
deutschen Theatern mit belegten, heise¬
er ihm nur „noch so lange“ das schwin¬
der Direktion ein Repertoire Theater zu
ten oder rauhen Stimmen sich zufrieden
dende Leben erhält und er bereitet sich
führen, eingelöst worden ist. Auch ist in
geben mußte! Und No. 2: Massenspiel
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mit einem Komödianten, der als
diesen Aufführungen das ernste und das
à la Meininger mit Sturmgetobe hinter
ahnungsloser Todeskandidat mit ihm
heitere Genre in allen seinen Spielarten
der Bühne während des ganzen Aktes,
das Zimmer theilt, durch eine „Probe“ vertreten gewesen.
etwas, was wir am Irving Place Thea¬
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