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  2. IV, Gedichte und Sprüche 3, Buch der Sprüche und Bedenken
  3. Seite 24

IV, Gedichte und Sprüche 3, Buch der Sprüche und Bedenken, Seite 24

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3. Buch der Sprueche und Bedenken
Jjede gefühlsmäßtige Beziehung zu Gott ist sinnlos, Auflehnung
nicht minder als Ergebung. Denn der Altar, vor dem wir im Staube
liegen, wie der, den wir zertrümmern wollen — wir sind es immer
selbst, die ihn aufgerichtet haben.
Deine Ahnung vom Göttlichen: du hältst sie für eine Frage,
die du an die Unendlichkeit richtest. Doc du irrst; sie ist schon die
Antwort, die dir aus der Unendlichkeit zurücktönt, und die einzige,
die du zu erwarten hast.
Die Idee ist ein so göttliches Ding, dal sie freiwillige Opfer
wohl annehmen, ja vielleicht sogar fordern darf. Wie oft aber im
Laufe der Geschichte wurde sie zum Götzen erniedrigt, auf dessen
Altar man unschuldige Kinder hinschlachtete.
So hoch sich der Glaube emporzuschwingen meint, an der Un¬
und hier gibt es kein anderes Maß — ist
endlichkeit gemessen —
er gerade so weit von Gott entfernt wie der Zweifel.

Zitiervorschlag

IV, Gedichte und Sprüche 3, Buch der Sprüche und Bedenken, Seite 24, in: Arthur Schnitzler: Archiv der Zeitungsausschnitte. Wien: Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage 2024. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/224093_0024.html
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