31. 12. Mz. Nm. bei mir. Sylvester bei Mandls. Pokerspiel.– Emma A. beim Souper, deren sinnl. Reiz auf mich immer wirkt. Sie erzählt mir, daß ich der
erste war (vor 8 J.) der ihr einen Kuss gegeben und daß sie mich einmal sehr heftig
liebte.
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– Im vergangnen Jahre Fortschreiten nach mancher Richtung.–
Mz. kehrte aus Salzburg heim, war in Baden im Sommer engagirt und kommt jetzt ins Volksth. Das Verhältnis hat wunderschöne Momente, Störungen, anfangs durch Mißtrauen, später
durch Agoniestimmung innerlich; äußerlich durch einen aufregenden Zwischenfall.–
Olga fallen gelassen, indem ich ihr im Juni auf einen Brief, der mich auf die Südbahn beschied, gar nicht antwortete.
Mediz. auf dem alten Fleck. Polikl. widerlich. 1. Privatcurs gelesen. Praxis fast Null.
Zu Hause leidet die Ruhe durch eine fast ununterbrochene Verständnislosigkeit meinem
Wesen und meinen Arbeiten gegenüber.
Kommentar
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1879–1892. Hg. Susanne Pertlik und Reinhard Urbach hg.
v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth.
Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1987.
Wien (K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Bécs, Land Wien, Vídeň, Wenia, Beč, Vindobona (Wien), Vienna)
Zitiervorschlag
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 31. 12. 1891. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 25. 11. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8842-E.