15/1 Traum: ich bin in 
Gödöllö oder sonst auf einem ungarischen Schloß, werde nach kurzem Warten zur Audienz beim
                        
Kaiser vorgelassen, der in sehr dunkler Uniform, mit dem sich gleich entfernenden Erzherzog
                        (
Rainer?) mich empfängt. Ich berichte ihm, daß ich die Amme und das Fräulein des verstorbnen
                        
Kronprinzen gesprochen – erinnre mich auch im Traum thatsächlich daran, als wär, es ein vorhergehender
                        Traum gewesen. Plötzlich erscheint 
Salten, in Überrock, sehr intim, begrüßt mich, der 
Kaiser etwas froissirt denkt sich offenbar: man soll sich mit diesen Leuten doch nicht einlassen,
                        dann geht 
Salten, dann ich und wir plaudern sehr angeregt.
 
                     Vm. kais. Rath 
Gaschler bei mir, mir bei der Personal Einkommens Steuer Fassion behilflich.– 
 
                     Nm. Herr 
Baum von der 
Literarischen Gesellschaft in 
Frankfurt a. M., wo 
neulich 
Bahr über mich gelesen, mit Anträgen, ev. wegen einer Tournée. Dilatorisch.
 
                     Neue Kritikensammlung, von 
Fischer gesandt, über den 
Weg. Die 
Hauschner, fand endlich in der »
Hilfe« eine Stätte für ihren mir nun erst bekannt werdenden sehr freundlichen 
Aufsatz. Unglaublich die »
österreichische Rundschau« (weiß wegen Fehlen des Blatts noch nicht den Namen des Verfassers – wohl 
Stößl) ein frech verlogenes 
Fälscherstück nicht nur an dem Buch sondern an meiner ganzen Persönlichkeit. Bin es bei antisemitischen
                        Zeitungen gewöhnt und kümmre mich nicht – aber hier – das Blatt, welches erklärt  .  .  .  es verdiene seinen Namen nicht, wenn ich nicht mitarbeite. Hr. 
Glossy, der Herzkrämpfe kriegt, weil ich ein versprochnes Mscrpt. nicht abliefere – Hr.
                        Baron 
Oppenheimer, der mich besucht und bittet (und dem ich eine 
Novelle überließ, trotzdem schon damals über die »
Dämmerseelen« eine Unverschämtheit erschienen war) – den ich erst vor ein paar Tagen begegne und
                        der mich wieder um Beiträge ersucht  .  .  .  Es handelt sich nicht um eine Kritik, sondern um eine Fälschung (buchstäblich) –
                        Unterschlagung der Thatsachen, falsche Erzählung des Inhalts, u. s. w.–