Nm. liess mich
Else S. herunterrufen, brieflich. Unten sie, Gouvernante,
Robert der 3j.– »Ich reise Mittwoch nach
Dresden, muss Sie noch einmal sehen.«– (Die Gouv. kehrt sich »eingeweiht« um.) – »Diese Person
besudelt mich – sie versteht nicht – wer könnte das überhaupt verstehn, es ist jedenfalls
sehr schön.« – Dann erzählt sie mir die Balkongeschichte. Sie hatte sich vorgenommen,
wenn unsre Correspondenz herauskäme, sich umzubringen. Am 11. Dez. 93 kam sie heraus
– darum stürzte sie sich vom Balkon herunter. Ihre
Mutter hat meine Briefe eingesperrt – kann sie aber nicht lesen.– Abschied, Händedruck.–
Abends sandte ich an
Dilly und bestellte für
Mz. Rh. Blumen.– Zu Hause Familie.– Halb zwölf gespielt. Zu
Dilly um ½ 1.
Bahr macht mir, etwas betrunken auf. Hinein, zu
Dilly, die im Bett liegt. Auch etwas betrunken und heiser. Zwei Champagnerflaschen stehen
auf dem Nachtkastl.– Sie ist zärtlich mit
Bahr um mich zu ärgern – es war mir angenehmer als wenn sie mit mir zärtlich gewesen wäre.–
Bahr ging. Ich blieb.– Wie ich sie hasste! mit ihren Dummheiten und mit ihren Extasen.
Wie ich ihr so höhnisch auf ihre Fragen, ob ich sie lieb etc. ja erwiderte, dass es
fast schon wieder wie Liebe klang.– Wie froh ich war um 2 ½ wegzugehn.