Dann zu Rosenbaum, der als er mich doch noch schwanken sah (zwischen Volkstheater und Burg), mir den Revers zum Unterschreiben vorlegte; das »W. L.« sei das Stück, nach dem »die deutsche Bühne lechzt« . . . er ist von einem großen Erfolg überzeugt. Dagegen ist es interessant, wie er nun
innerlich am »Medardus« zu zweifeln beginnt.–
Ein kleiner Judenbub mit 2 ditto Mädeln erscheinen plötzlich (ich lief ihnen im Vorzimmer
in die Arme) – um Rat fragend wegen Gründung einer Zeitung, da ihnen ihre Arbeiten
von allen Zeitungen refusirt würden!–
Las »O Mensch« zu Ende; ein recht abgeschmacktes, gräßlich geschriebnes, greisenhaft geschwätziges Buch.
Kommentar
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1909–1912. Hg. Richard Miklin, Maria Neyses, Susanne Pertlik,
Walter Ruprechter und Reinhard Urbach hg. v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung
von Peter Michael Braunwarth. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften 1981.
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 28. 9. 1910. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8A1E-6.
Erhalt von Zinaida Vengerova an Arthur Schnitzler, 20. 9. 1910
Vengerova, Zinaida
Quelle: Die
Korrespondenz von Arthur Schnitzler mit Isabella Vengerova und Zinaida
Vengerova. Herausgegeben von Konstantin Asadowski und Martin
Anton Müller. In: Hofmannsthal-Jahrbuch zur europäischen Moderne, Bd. 30
(2022), S. 7–91.