24/3 S. Spazierg. Sievring – Jaegerwiese – Hermannskogel – Rohrerwiese – Dreimarkstein – Salmannsdorf.– In unproductiv-zerstreut-ärgerlicher Stimmung, durch die Papierangelegenheit praeoccupirt,
die mir (Fischers Verhalten) irgendwie die Beziehungen F.s zu mir, seines Verlags, zu den deutschoesterr. Dichtern zu krönen scheint.–
Zum Thee Mimi,– Fr. Gutheil; die O. (ohne unser Beisein) günstiges und kluges über ihr Singen sagt (sie war in dem letzten
Concert).– Über Pfitzner, Mahler;– die jetzige Opernwirtschaft; über die Mildenburg, über das Sichhergeben und das »Drüberstehn« beim Singen;– Lied- und Operngesang.
– Efr. Frisch, in Privatangelegenheiten;– erzählt mir, daß Bubi, Richards 16j. Sohn Mittwoch wegen schlechter Censur! einen Selbstmordversuch gemacht. Schon
außer Gefahr. Spital. Gerade Richard, dem Vater – muß das passiren. Ich war sehr ergriffen.–
Heini und Collegen, darunter der junge Gutheil mit ihren Vorbereitungen zum Puppentheater beschäftigt. Heini macht Decorationen, baut Stiltürme; man macht mir eine Beleuchtungprobe vor.
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1917–1919. Hg. Richard Miklin, Susanne Pertlik und Reinhard
Urbach hg. v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung von Peter Michael
Braunwarth. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1985.
Österreich (Republik Österreich, Republic of Austria)
Zitiervorschlag
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 24. 3. 1918. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8A30-0.