Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, 26. 10. 1901

lieber Hermann,

ich danke dir sehr für dein neues Buch. Die Titelnovelle hat mich besonders interessirt; du hast vielleicht bemerkt, dass in der Erzählg des Puppenspielers von dem Mann in der Eisenbahn ein ähnliches Thema leicht angerührt ist. In dem Gespräch »Räuber u Mörder« erzählst du ganz flüchtig eine Geschichte, die mir ein geborner Schwank scheint: von dem Hofrath, der dem Dieb bietet, ihn nicht anzuzeigen. Wäre ich der liebe Augustin, so redete ich dir zu, die Scene zu schreiben. – Manches hab ich schon gekannt, und mit Vergnügen wieder gelesen. Lieb ist die Pantomime. Wird sie wer componiren?
Ich grüß dich herzlich
dein
Arthur
26. X. 901