Ich habe gestern Dein »
Excentric« vorgelesen und die Leute haben über das liebenswürdige Fräulein de la Rosière so
gebrüllt, daß ich wirklich bisweilen eine Minute lang warten mußte, bis sie sich so
weit gefaßt hatten, mich wieder anzuhören. Die Geschichte ist köstlich und zum Vorlesen
ideal. Ich schicke Dir das Heft mit derselben Post zurück, ich habe mir die betr.
Nummer der
Jugend bereits verschafft.
Noch etwas, ganz aufrichtig. Da Du keine Sitze von mir verlangt hast, habe ich Dir
keine geschickt, weil mir das von mir immer so furchtbar aufdringlich vorkommt, Jemandem
ungebeten Sitze zu schicken, der dann am End erst seine Köchin anflehen muß, sie zu
benützen.
Anbei findest Du den
Rekours, der am 5. d. der
Statthalterei überreicht worden ist. Er ist von mir mit
Burckhard berathen und dann von diesem verfaßt worden, was aber, nach seinem Wunsch, nicht
bekannt werden soll. Versuche, den Rekurs in irgend eine
Wiener Zeitung zu bringen, sind durchaus misglückt. Überlege, ob Du ihn eventuell der nächsten
Auflage des
Reigens vordrucken würdest. Sag aber nur offen Nein, wenn es Dir nicht paßt.
Salten tust Du glaub ich unrecht. Du mußt nur doch die für ihn unglaublich heikle und gefährliche Situation bedenken,
in der er geschrieben hat. Aber darüber mündlich.
Mit den besten Grüßen an Deine
Frauherzlichst Dein
Hermann