Bitte, kannst Du mir den »
Puppenspieler« gedruckt schicken? Ich möchte, wenn es mir zusammengeht, über den Schnitzlerabend
ausführlicher schreiben. Dazu wäre es mir allerdings sehr lieb, das Buch noch vor
Donnerstag zu kriegen. Ja?
Sehr gern möchte ich Dich auch endlich wieder sehen. Allerdings bin ich wenig frei,
da ich mich nun mit einer gewiß törichten
Leidenschaft, der ich aber momentan so viel unsagbares Glück verdanke, wie ich nie im Leben kannte
(vielleicht wird man so ganz transparenter Seligkeiten erst im Angesicht des Todes
fähig), aufs Hören von Musik geworfen habe, wovon ich dann manchmal in einer Ermattung
mit vollständigem Versagen und Versiegen jeder Kraft zurückbleibe. Vita minima, die auch
ihre schönen Schauder hat. Wie eben jetzt, sonst würde ich Dir diesen Unsinn nicht
schreiben, enfin ich wollte sagen: ich möchte Dich gern wiedersehen und hoffe bald
zu Dir zu kommen. Und was würdest Du zu der Idee sagen: zu Weihnachten uns in
Lueg am Wolfgangsee zu treffen, wo ich ein paar
Tage beim
Burckhard hausen will? Ich wollte eigentlich nach
Athen, aber da müßte ich am 20. von
Triest weg und
am 22. ist der
Tristan, der für mich jetzt – ganz real und ganz physisch gesprochen – das höchste Wolsein
ist, mehr als Sonne und Meer.
Entschuldige den verworrenen Ton dieses Briefes, grüße Frau
Olga und den
Heinrich herzlichst und sei es selbst von
Deinem
Hermann