Felix Salten an Arthur Schnitzler, 8. 8. 1892

Unterach 8. VIII. 92.

Lieber Freund! Samstag Abend wollte ich ins Kremser kommen u Ihnen Adieu sagen, da ich erst Sonntag zu reisen gedachte. Allein um 8 Uhr Abd. erhielt ich meine Kleider und so fuhr ich also zur selbigen Stunde. Seien Sie also nicht böse, hier ist’s wunderschön u. ich denke oft an Sie u. an Ihre Arbeiten. Schreiben Sie mir, bitte, bald was Sie treiben. Ich hoffe hier einiges arbeiten zu können, da man ganz ungezwungen lebt u tagelang allein sein kann. Nächste Woche will ich zu Richard nach Ischl hinüber, und werde auch Loris davon verständigen. Paul Horn soll heute Nachmittag ankommen. Leben Sie wol u. schreiben Sie bald, auch wie es mit jenem Engagement nach Deutschld. steht.
Ich werde übrigens auch bald wieder schreiben, sobald ich Ihnen künstlerisch einiges Neue zu sagen habe. Grüßen Sie Schwarzkopf u. Bahr.
Herzlichst Ihr
treuester
Salten